Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
SZ + Radebeul

Evangelisches Schulzentrum besteht seit 20 Jahren in Radebeul und will weiter wachsen

Mit einer Grundschule fing die Geschichte der Schule in freier Trägerschaft an. Heute gehört eine Oberschule dazu. Was noch fehlt, sind Abi und Turnhalle. Doch dazu gibt es bereits Ideen.

Von Silvio Kuhnert
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Das Schulgebäude des Evangelischen Schulzentrums wurde um einen Anbau erweitert. Seit 2021 ist dieser in Betrieb.
Das Schulgebäude des Evangelischen Schulzentrums wurde um einen Anbau erweitert. Seit 2021 ist dieser in Betrieb. © Norbert Millauer

Radebeul. Mit 17 Kindern ist das Evangelische Schulzentrum vor 20 Jahren gestartet. Heute lernen in Grund- und Oberschule in freier Trägerschaft 270 Kinder und Jugendliche. Haben vor zwei Jahrzehnten die beiden Lehrerinnen, Rita Christmann und Sabine Linke, die Grundschule maßgeblich mit aufgebaut, zählt das Schulzentrum an der Wilhelm-Eichler-Straße heute 50 Mitarbeiter.

In Räumen in der heutigen Oberschule Radebeul-Mitte begann die Evangelische Grundschule 2004 mit dem Unterricht. Ihr dauerhaftes Domizil hat sie im ehemaligen Amtsgerichtsgebäude gefunden. Dort wurde der Altbau um einen modernen Anbau ergänzt und der Schulhof neu gestaltet. "Die Idee war, in Radebeul eine Schulbildung auf dem Fundament des christlichen Glaubens anzubieten", sagt Geschäftsführer Falk Wenzel. Er spricht von Weitblick bei der Gründung. Vielfalt in der Schullandschaft sei ein weicher Standortfaktor, der zur Attraktivität der Lößnitzstadt beiträgt, so Wenzel. Sowohl an Grund- als auch Oberschule gibt es für jedes Schuljahr mehr Anmeldungen, als Kinder aufgenommen werden können. Die Schule ist einzügig. Maximal 27 Kinder können eine Klasse in der Oberstufe, 24 in der Grundstufe besuchen.

Im früheren Gerichtsgebäude von Kötzschenbroda wird nach den Prinzipien von Montessori unterrichtet. Neben dem christlichen Glauben war eine Gründungsidee, ein langes gemeinsames Lernen zu ermöglichen. Am Schulzentrum können Mädchen und Jungen von der ersten bis zur zehnten Klasse zusammenbleiben. Auf der Wunschliste des Evangelischen Schulvereins als Träger der Einrichtung steht auch das Abitur. Ein berufliches Gymnasium soll eines Tages hinzukommen. Doch dafür müssen noch einige Hürden genommen und Probleme behoben werden. Noch nimmt der Hort der Grundschule Kötzschenbroda Räume im Amtsgericht in Anspruch. Dieser soll einmal in den Schulcampus an der Harmoniestraße umziehen, wenn dieser steht. Doch bislang gab es keine Fördermittel vom Freistaat.

Turnhalle mit einem Partner bauen

Mit dem Auszug könnte die Evangelische Oberschule die angemieteten Räume im benachbarten früheren Arbeitsamt verlassen und in ihr Schulhaus umziehen. Der hinzugewonnene Platz würde für die Gymnasialstufe jedoch noch nicht ausreichen. Ein weiterer Anbau wäre vonnöten. Die 2021 in Betrieb genommene Erweiterung mit Cafeteria und Fachkabinetten ist so konzipiert, dass jederzeit weitere Klassenzimmer drangesetzt werden können. Da es in Radebeul an Turnhallen für den Schul- und Vereinssport fehlt, hat Wenzel die Idee, neben zusätzlichen Klassenräumen für das berufliche Gymnasium den Standort auch um eine Sporthalle zu erweitern.

Rund 3,4 Millionen Euro hat der von 2019 bis 2021 errichtete Anbau gekostet. Um die Baukosten für eine zweite Erweiterung stemmen zu können, ist dem Geschäftsführer des Schulvereins der Gedanke gekommen, sich hierfür mit einem Sportverein zusammenzutun. "Die Turnhalle könnten wir gemeinsam mit einem Partner aus dem Vereinssport errichten", sagt Wenzel. Die Schule nutzt sie am Vormittag, am Nachmittag und am Abend könnten dort Sportler trainieren. Ein erster Gedankenaustausch fand hierzu mit dem Radebeuler Judoverein bereits statt.

Die Projekte Sporthalle und Gymnasium sind noch Zukunftsmusik. Ganz reale Töne kamen an diesem Sonnabend vom Schulgelände. Denn das 20. Jubiläum wurde mit einem Schulfest gefeiert. Mit einem Festgottesdienst in der Lutherkirche war dieses gestartet. Es folgten ein buntes Straßenfest sowie eine Festveranstaltung auf dem Schulhof. Am Abend gab es Livemusik und ein fröhliches Beisammensein.