Radebeul. Bei jeder Treppenstufe in Richtung Besenschänke Haselbusch lässt das Rauschen der Blätter und Zirpen der Grillen die Radebeuler Geräuschkulisse etwas leiser klingen. Eine Oase der Ruhe tut sich unterhalb der Friedensburg auf. An der Decke der offenen Laube hängen Lampen in Form von Weinfässern, auf dem Tisch stehen selbst gepflückte Blumen. Absolutes Highlight ist aber die Aussicht, die sich den Besuchern und Besucherinnen offenbart. Über Radebeul, das Elbland bis hin zum Königsstein und nach Tschechien reicht der Blick.

Dabei rückt auch der Aufstieg schnell wieder in den Hintergrund, erst recht mit dem "Aufstiegswasser", das Carsten Puhlmann sofort reicht. "Das ist Tradition bei uns", erklärt er. Puhlmann bewirtschaftet die Besenwirtschaft und den angrenzenden Weinberg gemeinsam mit Helge Schröder. Der hatte die Besenschänke 2008 mit Michael Wirsig eröffnet. "Ich habe irgendwann einfach die Tür aufgemacht und ruckzuck war es voll", sagte Wirsig einmal.

Viele Jahre waren Schröder und Wirsig an den Abenden und Wochenenden hier oben, Freundschaften wurden geknüpft, Geschichten ausgetauscht, Besucher wurden zu Stammgästen. Doch dann starb Michael Wirsig unerwartet und viel zu früh. Carsten Puhlmann, der damals schon Hobbywinzer war, erinnert sich noch an eine gemeinsame Geburtstagsfeier, wenige Tage zuvor.