Radebeul. Zurückerinnern an Vorwendezeiten - das soll am kommenden Montag, dem 19. August, in Radebeul bei einer Lesung möglich sein. Die Sebnitzerin Annegret Schowalter liest im Böhmischen Bürgergarten aus ihrem Roman "Tauchnitzhaus". Der Untertitel des 285 starken Werks verrät, worum es geht: "Ein Vorwende-Roman aus Sachsen".
Der Roman ist im vergangenen Jahr erschienen. Er folgt dem Leben von Angelika Findeisen, die als Kind der 1950er-Jahre in einer sächsischen Kleinstadt namens Tauchnitz in der DDR aufwächst. Beizeiten will Angelika weg, hinaus in die Welt. Sie zieht nach Leipzig, wo sie, inzwischen verheiratet und Mutter zweier Töchter, den Wendeherbst 1989 miterlebt.
Debüt-Autorin kehrte in ihre sächsische Heimat zurück
Annegret Schowalter erzählt in ihrem Buch vom Leben einer jungen Frau in der DDR, von erster Liebe, Nachmittag bei der FDJ, Jugendweihe und Konfirmation sowie von der Mangelwirtschaft im real existierenden Sozialismus. Es geht ums Fortwollen in den Westen und das gleichzeitige Verwurzeltsein in der Heimat, wo die Familie ist. Schowalters Roman ist von eigenen Erfahrungen und ihrer Stasi-Akte inspiriert, dennoch ist das Buch ein fiktives.
Die gebürtige Sebnitzerin machte eine medizinische Ausbildung, war Krippenerzieherin und Kindergärtnerin, später Arzthelferin und selbstständige Seniorenbetreuerin. Nach einer Zeit in Leipzig lebte sie nach der Wende unter anderem in München und kehrte schließlich 2004 mit ihrem zweiten Ehemann nach Sebnitz zurück. Nach einer Erkrankung gründet sie eine Selbsthilfegruppe für Frauen mit Krebs, war Stadträtin und Vorsitzende des CDU-Stadtverbands und half nach 2015 ehrenamtlich Flüchtlingsfamilien. (SZ/lyk)
Die Lesung zum Roman "Tauchnitzhaus - Ein Vorwenderoman aus Sachsen" findet am Montag, dem 19. August, in Radebeul im Gasthof "Zum böhmischen Bürgergarten", Kötitzer Straße 2, statt. Einlass ist 18.30 Uhr, der Eintritt ist frei. Anmeldung wird per Mail an [email protected] erbeten.