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Radeberg

35 Stunden ab 2029: Tarifabschluss bei Karosseriewerke Dresden in Radeberg

Für die rund 530 Mitarbeiter der Karosseriewerke Dresden gilt ab 2029 die 35-Stunden-Woche. Laut dem Unternehmen ein wichtiges Zeichen - in Zeiten des Fachkräftemangels.

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So sieht es bei KWD von innen aus - die IG Metall hat nun die 35-Stunden-Woche ab 2029 durchgesetzt.
So sieht es bei KWD von innen aus - die IG Metall hat nun die 35-Stunden-Woche ab 2029 durchgesetzt. © Rene Meinig (Archiv)

Radeberg. Für rund 530 Beschäftigte der Karosseriewerke Dresden (KWD) gilt ab 2029 die 35-Stundenwoche. Das teilt die IG Metall in einer Pressemitteilung mit. Im Jahr 2027 reduziert sich die Wochenarbeitszeit bereits auf 36,5 Stunden. Dieses Verhandlungsergebnis hat die IG Metall in der Haustarifrunde gemeinsam mit den Beschäftigten in einem Tarifvertrag mit KWD erzielt.

Lohnerhöhung zwischen 8,5 und 19,3 Prozent

2022 hatte die IG Metall für die Beschäftigten im Bereich Logistik und Dienstleistungen eine Beschäftigungssicherung vereinbart. Um eine Ausgliederung zu vermeiden, wurden niedrigere Löhne für rund 65 Beschäftigte in diesem Bereich vereinbart. Mit dem Verhandlungsergebnis werden die Löhne jetzt deutlich erhöht. "Die Entgelte für den Bereich Logistik und Dienstleistungen werden in zwei Stufen um 19,3 Prozent erhöht", heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Alle anderen Beschäftigten bei KWD erhalten in zwei Stufen 8,5 Prozent mehr Geld. Davon profitieren auch die Auszubildenden im Unternehmen. Die Entgelte und die Ausbildungsvergütungen entsprechen dann der aktuellen Fläche der Metall- und Elektroindustrie Sachsen.

"Kampf um Fachkräfte wird auch mit Arbeitszeit entschieden"

"35 Jahre nach dem Mauerfall konnten wir in einem weiteren Betrieb in der Region die 35-Stunden-Woche erreichen", erklärt Stefan Ehly, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Dresden und Riesa. "Die Karosseriewerke Dresden setzt sich mit der 35-Stunden-Woche im Raum Radeberg klar von anderen Arbeitgebern ab. KWD macht deutlich, dass der Kampf um Fachkräfte nicht nur mit dem Entgelt, sondern vor allem mit der Arbeitszeit entschieden wird."

Auf der einen Seite entspräche die Erhöhung der Entgelte den jetzigen Entgelten in der sächsischen Metall- und Elektroindustrie, auf der anderen Seite sei eine überproportionale Erhöhung für die Beschäftigten im Logistik- und Dienstleistungsbereich notwendig. "Der Tarifvertrag setzt beides in einem sehr guten Maß um", sagt Jens Kiehle, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Dresden.

In immer mehr Ost-Metallbetrieben setzt die IG Metall die 35-Stunden-Woche durch. Zuletzt wurde die 35-Stunden-Woche beispielsweise bei den Elbe Flugzeugwerken in Dresden verhandelt. Die IG Metall hat inzwischen für mehr als 85 Prozent der IG Metall-Mitglieder in tarifgebundenen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen eine Lösung hin zur 35-Stundenwoche erreicht. (SZ/vb)