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Wann kommt der neue Radweg an der S180 nach Radeberg-Lotzdorf?

An der S180 soll zwischen Liegau-Augustusbad und Lotzdorf ein Radweg entstehen. Für die Radeberger eine wichtige Verbindung. Ab wann geradelt werden kann.

Von Siri Rokosch
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So ist die Streckenführung des Radwegs von Liegau nach Lotzdorf geplant.
So ist die Streckenführung des Radwegs von Liegau nach Lotzdorf geplant. © Quelle: List GmbH

Radeberg. Etwa 30 Anwohner und Anlieger sind am Dienstag zu einer Informationsveranstaltung im Radeberger Ratssaal gekommen. Die im Auftrag der sächsischen Straßenbauverwaltung handelnde List Gesellschaft für Verkehrswesen und ingenieurtechnische Dienstleistungen mbH hat dabei den aktuellen Stand zum geplanten Neubau des Geh- und Radweges entlang der S180 bei Radeberg öffentlich vorgestellt.

Der Termin fand vor dem Hintergrund der anstehenden Anhörung der Träger öffentlicher Belange im Rahmen des Abschlusses der Planungsphase des Vorentwurfs statt. Dabei wurde auch ein Ausblick auf die folgenden Schritte gegeben. Insgesamt sind drei verschiedene Radwege in diesem Gebiet in der Planung.

Welche Schritte sind bis zum Radweg nach Lotzdorf nötig?

In der Info-Veranstaltung am Dienstagabend ging es ab 18 Uhr um den Straßenbegleitenden Radweg zwischen Liegau-Augustusbad und Lotzdorf. Die List, eine Landesingenieurgesellschaft, welche solche Radwege plant, erklärte den Einwohnern, wie die Strecke verlaufen soll, sagt der Ortsvorsteher von Liegau-Augustusbad, Raimund Pecherz: "Sie haben ihre Pläne präsentiert. Danach soll der Radweg an der S180 asphaltiert werden und wie eine richtige Straße unterhalten werden, mit Winterdienst."

Im nächsten Schritt würden die Träger öffentlicher Belange eingebunden werden, wie zum Beispiel die Stadt Radeberg, bevor an die Grundstückseigentümer herangetreten werden könne. Diese werden dann gebeten, einen Teil ihrer Anwesen für den Radweg zu verkaufen.

Wie sieht der Zeitplan für den Radweg aus?

"Wenn alle Land für den Radweg abgeben, abhängig von Kapazitäten bei den Radwegeplanern, kann der Baustart bereits 2026 erfolgen", sagt Pecherz. Wenn nicht, und sich nur ein Anlieger gegen die Abgabe wehrt, müsse ein Planfeststellungsverfahren her, so der Ortsvorsteher weiter, "und das bedeutet, dass die Landesdirektion Dresden das übernimmt und eine Art Enteignungsverfahren in die Wege leiten müsste."

Da so ein Verfahren in der Regel etwa zwei Jahre dauert, könne ein Baustart des Radweges dann erst im Jahr 2030 erfolgen. Bei der Einwohnerversammlung am Dienstag habe es keinerlei Einwände seitens der Anwohner und anwesenden Landeigentümer gegeben.

Wie soll der Radweg von Liegau nach Lotzdorf aussehen?

Der geplante Radweg soll von Lotzdorf an der Röderbrücke bis nach Liegau, zum Ortseingang führen, das ist eine Strecke von etwa 1,5 Kilometern Länge. In beiden Bereichen soll der Weg Mittelinseln zum Überqueren auf die andere Straßenseite erhalten.

Zudem müsse das kleine Biotop in der Senke der S180, mit Bäumen und einem Bächlein, vom Radweg umfahren werden. Dort wird er also nicht direkt an der Straße entlangführen.

Der Weg soll überwiegend 2,5 Meter breit werden, außer an den sechs Häusern, die auf halber Strecke mittig stehen. Dort fehlt für diese Breite schlicht der Platz, und der neue Radweg wird etwas schmaler werden müssen. Das Projekt ist Bestandteil des 100-Kilometer-Radwegeprogrammes des Freistaates Sachsen, teilt das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) mit.

Zu den weiteren Schritten bis zum Baustart teilt das Lasuv mit, dass die "Fertigstellung der Entwurfsplanung nach der Auswertung der Anhörung der Träger öffentlicher Belange für das vierte Quartal 2023 vorgesehen sei".

Nach derzeitigem Stand der Planungen werde für den Neubau von einem Zeitraum von rund einem Jahr ausgegangen. Die zu erwartenden Baukosten belaufen sich derzeit auf insgesamt rund 1,1 Millionen Euro.

Welche anderen Radwege sind im Rödertal in Planung?

Neben dem Straßenbegleitenden Radweg an der S180 wird momentan der provisorische Radweg über Felder und Waldwege fortgesetzt. Er war auch auf Anregung des Liegauer Ortsvorstehers überhaupt in die Wege geleitet worden.

Seit einigen Monaten führt er bereits durch die Dresdner Heide von Langebrück bis nach Liegau-Augustusbad. Sobald die Maisernte erfolgt ist, soll das letzte Stück, mit einer Länge von rund 300 Metern, entlang des Leichenweges bis nach Lotzdorf fertiggestellt werden, wie Pecherz erklärt: "Dort muss eine andere Wegführung her, wie sie bereits früher bestand, und diese geht mitten durch das Feld des Bauern. Deshalb warten wir die Ernte ab." Ende des Jahres soll der provisorische Radweg dann von Lotzdorf bis nach Langebrück - durch Feld und Flur - fertig sein und benutzt werden können.

Daneben ist noch die Radautobahn geplant. Dieser sogenannte Radschnellweg sei noch in weiter Ferne, so Raimund Pecherz: "Für die Trassenführung zwischen dem Bahnhof Dresden-Neustadt und Langebrück gibt es bereits konkrete Planungen, aber für den weiteren Verlauf von Langebrück bis nach Radeberg steckt der Radschnellweg noch in den ersten Überlegungen." Bauherr wird hier voraussichtlich das Lasuv werden.

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