Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
SZ + Radeberg

Ohne Shuttle, dafür mit Fahrrad zum Denkmalstag

Am Sonntag kann man beim Tag des offenen Denkmals auch im Rödertal wieder einen Blick in besondere historische Gebäude werfen. Das sind die Highlights.

Von Rainer Könen
 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Auch das Seifersdorf
Schloss wird am Tag des offenen Denkmals am Sonntag teilnehmen.
Auch das Seifersdorf Schloss wird am Tag des offenen Denkmals am Sonntag teilnehmen. © René Plaul

Rödertal. Wenn in den zurückliegenden Jahren der bundesweit durchgeführte Tag des offenen Denkmals veranstaltet wurde, konnte man auch im Rödertal einen Blick hinter die Kulissen historischer Gebäude werfen. Da die Region zwischen Ottendorf-Okrilla und Radeberg eine verhältnismäßig hohe Schlösserdichte aufweist, firmierte dieser Tag als Schlössertour. In diesem Jahr ist aus der Schlössertour ein „Tag des offenen Denkmals im Rödertal“ geworden.

Der Grund: Weil von den vier Herrensitzen in Hermsdorf, Seifersdorf, Radeberg und Wachau nur die drei erstgenannten ihre Pforten für die geschichtlich-interessierte Öffentlichkeit aufsperren - das Wachauer Barockschloss wird ja derzeit umgebaut – habe man diese Veranstaltung als Denkmalstag im Rödertal deklariert, erklärt Ulrike Hantsche vom Seifersdorfer Schloss-Förderverein.

Einblicke in die Historie bieten am Sonntag historische Gebäude wie die Wachauer Museumsscheune Kunaths Hof, die Marienmühle im Seifersdorfer Tal oder die Wachauer Kirche. Wurden Besucher in den zurückliegenden Jahren mit Shuttlebussen zu den Schlössern chauffiert, entfällt in diesem Jahr dieser Service. Coronabedingt werde man die Busse nicht einsetzen, so Fördervereinschefin Ulrike Hantsche. Die Erfahrungswerte der vergangenen Jahre zeigen aber, dass ohnedies ein Großteil der Besucher die historischen Lokalitäten per Rad oder zu Fuß ansteuert.

Museumsscheune Kunaths Hof in Wachau

Eröffnet wird der Denkmalstag im Rödertal um 10 Uhr in der Wachauer Museumsscheune Kunaths Hof. Neben dem derzeit im Umbau befindlichen Barockschloss ist die Scheune ein weiteres historisches Kleinod der Gemeinde. Hofinhaber Steffen Jakob vom Wunderland-Verein wird die Führungen durch das aus dem Jahre 1859 stammende Gebäude leiten.

Besonders sehenswert sind dort zwei technische Denkmale, dies sind zwei Dreschmaschinen. Wunderland-Chef Jakob wird bei dieser Gelegenheit auch das neue Vereinsprojekt „Vom Korn zum Brötchen“ vorstellen. Für musikalische Unterhaltung wird ein Dresdner Musikquartett mit dem klingenden Namen „Saxchamäleon“ sorgen.

Schloss Klippenstein

Vorbeischauen sollte man am Sonntag auch im Radeberger Schloss Klippenstein. Ein Tipp für die Besucher: Da Mitarbeiter des Schlosses an diesem Tag die Wäschemangel in Betrieb setzen, könnte man seine Wäsche mitbringen und sie dort waschen lassen. Des Weiteren dürfen sich die Besucher auf ein besonderes cineastisches Highlight freuen: Als Vorschau auf eine Sonderausstellung wird im Festsaal ein Feuerwehrfilm gezeigt.

Schloss Hermsdorf

In der Zeit von 10 bis 18 Uhr hat man am Sonntag die Gelegenheit das Hermsdorfer Schloss samt des umliegenden Areals zu erkunden. An einigen Stellen des Parks stehen Infotafeln, die Einblicke in die Historie des alten Gemäuers geben, das in der heutigen Zeit als Location für Hochzeitspaare sehr gefragt ist.

Seifersdorf

Auch der Besuch des Seifersdorfer Schloss am Sonntag dürfte fast ein Muss sein. Der Schloss-Förderverein hat ein opulentes Programm für diesen Tag auf die Beine gestellt. Obligatorisch sind natürlich Führungen durch Schloss und Park. Höhepunkt ist im Schloss das Benefizkonzert „200 Jahre Freischütz“, gespielt vom Orchester der Landesbühnen Sachsen (Beginn 17 Uhr). Da coronabedingt die Platzzahl im Saal beschränkt ist, wird die Oper per Videowand in den Schlosspark übertragen.

Ebenfalls geöffnet ist die unweit des Schlosses gelegene Kirche. Auch der Seifersdorfer Thalverein beteiligt sich an diesem Denkmalstag. Vereinsmitglieder bieten Führungen durch das bei Ausflüglern so beliebte Tal an. Treffpunkt für alle Interessierten: 10 und 14 Uhr an der Festwiese.

Auch die im Tal gelegene Marienmühle ist am Denkmalstag mit von der Partie. Die Gaststätte hat ja ebenfalls eine historische Vergangenheit. In die man eintauchen und die alte Mühle auf allen drei Etagen besichtigen kann.

Das ist der Tag des offenen Denkmals

Der Tag des offenen Denkmals ist eine Initiative der privaten Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD). Bundesweit setzt sich die DSD für den Erhalt von Baudenkmalen ein und koordiniert seit 1993 diese Aktionstage im Land. Sie finden jährlich am zweiten Sonntag im September statt und ziehen mehrere Millionen Besucher an.

In Sachsen und Bayern gibt es bundesweit die meisten Baudenkmäler. In Sachsen wurden im Jahr 2019 rund 102.000 denkmalgeschützte Gebäude registriert, darunter etwa 6.800 technische Denkmale.

Im Rödertal organisieren Vereine und Institutionen diesen Tag des offenen Denkmals. In diesem Jahr sind dies unter anderem der Seifersdorfer Schloss-Förderverein, der Orla-Kunstverein, der Kirchbauverein Wachau, der Wunderland-Verein und die Hermsdorfer Schlosspark-Gesellschaft.