Radeberg/Wachau. Der neue Friedensrichter für Radeberg und Wachau, Bernd Balzer, und seine ebenfalls neue Stellvertreterin Anja Kahl laden am Mittwoch, 25. September, von 16 bis 17 Uhr zu ihrer ersten Sprechstunde in das Fraktionszimmer (Hauptstraße 2, Radeberg) ein - sie dient als Anlaufpunkt für Bürgerinnen und Bürger, die daran interessiert sind, Nachbarschaftsstreitigkeiten, Ärger mit dem Vermieter oder Fälle von Körperverletzung, Hausfriedensbruch, Beleidigung und Sachbeschädigung außergerichtlich mittels Schlichtung beizulegen.

"Man entwickelt sich auch selbst enorm weiter"

Nachdem Bernd Balzer in den Medien auf die Suche nach einem Friedensrichter aufmerksam geworden war, ließ ihn das Thema nicht mehr los. "Seit März 2024 bin ich im Ruhestand und möchte aber nicht von 100 auf 0 runter, sondern weiterhin einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen", sagt der einstige Polizist.

Anja Kahl steht ihm stellvertretend zur Seite - und zwar nicht nur bei dessen Abwesenheit. "Die Schlichtungsarbeit ist durchaus sehr formell. Direkt im Schlichtungsverfahren ist beispielsweise parallel zur Kompromissfindung ein Protokoll anzufertigen, das noch an Ort und Stelle von allen Beteiligten zu unterzeichnen ist. Schon allein deshalb empfiehlt sich das Verteilen der Aufgaben auf zwei Schultern", erklärt die Verwaltungsangestellte, die auch als Elternsprecherin aktiv ist.

Beide betreten mit dem übernommenen Ehrenamt Neuland. Nach erfolgter Wahl im Stadtrat Ende Mai wurden sie Anfang Juli beim Amtsgericht vereidigt. Seitdem bereiten sie sich mittels Schulungen auf ihre neue Rolle vor und sind kräftig am Netzwerken zum Erfahrungsaustausch. Bernd Balzer und Anja Kahl sind sich einig, dass sie nicht nur die Chance haben, anderen zu helfen. "Man entwickelt sich auch selbst enorm weiter", sagt Anja Kahl. (SZ/vb)