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Radeberg
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"Es könnte im Rödertal noch mehr Radwege geben"

Die einheitliche Beschilderung des Landesradwegenetzes "Sachsennetz Rad" wird weiter vorangetrieben. Davon betroffen sind auch die Rödertaler Radwege. Wie es nun weitergeht.

Von Rainer Könen
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Zahlreich Radrouten führen durch das Rödertal - wie auf dem Schild zu sehen ist, das in Ullersdorf steht.
Zahlreich Radrouten führen durch das Rödertal - wie auf dem Schild zu sehen ist, das in Ullersdorf steht. © Marion Doering

Radeberg. Der Radeberger Steffen Lorke-Philipp gehört zu den Menschen, die man auch als "Allwetterradler" bezeichnet. Der 67-Jährige ist fast täglich mit dem Rad unterwegs, zu jeder Jahreszeit. Auf den Radwegen im Rödertal, in der Lausitz kennt sich der Rentner bestens aus. Jemand wie er weiß daher auch, wie es mit der Beschilderung der örtlichen Radwege ausschaut.

Denn in Sachen Radwegebeschilderung tut sich in den nächsten Monaten in Ostsachsen, im Rödertal, einiges. Jüngst wurden im Landkreis Bautzen die ersten neuen Radwegweiser aufgestellt, wird auch hier die einheitliche Beschilderung des Landesradwegenetzes "Sachsennetz Rad" weiter vorangetrieben.

Unter dieser Dachmarke werden Radfernwege, regionale Hauptradrouten und sonstige Strecken zusammengefasst. Damit solle die einheitliche Wegweisung in Sachsen auf rund 5.120 Kilometern Länge attraktiver gemacht werden, heißt es aus der Pressestelle des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv).

Korrekte Wegmarkierungen sind wichtig

In den Landkreisen Bautzen und Görlitz werden entlang des Landesradwegenetzes rund 1.100 Pfosten, 7.700 Wegweiser und 30 Informationstafeln auf 1.465 Kilometern Radweg aufgestellt. Die Beschilderung erfolgt zum Teil auch in sorbischer Sprache.

In Radeberg und den umliegenden Ortsteilen habe man die Radwege bereits vor acht Jahren einheitlich ausgeschildert, erzählt Rolf Daehne. Der passionierte Radler hatte sich in jener Zeit als Grünen-Stadtratsmitglied für den Ausbau des Radwegenetzes in der Stadt eingesetzt.

Die bisherige Beschilderung auf den Radwegen im Rödertal sei "okay", meint er. Die landesweite Beschilderungsaktion hält er für wichtig. "Damit wird der Radtourismus gestärkt", meint er. Radwandern, so Daehne, mache einfach mehr Freude, wenn man sich auf die korrekte Wegmarkierungen verlassen könne.

Im kommenden Jahr wird im Rödertal neu beschildert

Bis Ende 2024 sollen die Beschilderungsarbeiten in der Region Bautzen/Görlitz andauern, die Montagearbeiten im Gebiet Ottendorf-Okrilla, Radeberg und Wachau sollen laut Lasuv im kommenden Jahr durchgeführt werden.

Die Kosten belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro und werden vom Land finanziert. Das touristische Hauptnetz der Radwege im Freistaat, das "Sachsennetz Rad", umfasst zehn Radfernwege, mehr als 60 regionale Hauptrouten und Strecken. Auf vielen dieser Radwege kann man die schönsten touristischen Ziele im Freistaat ansteuern.

Durch das Rödertal führen neben einem knapp 15 Kilometer langen Teilabschnitt des überregionalen Radfernweges "Sächsische Städteroute" die Röderradroute sowie die Pillnitzer Städteroute.

ADFC bemängelt Tempo beim Radausbau

Beim ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) Sachsen hält man die einheitliche Beschilderung der Radwege für "einen positiven Schritt", sagt Janine Häser vom ADFC. Die Referentin für Radtourismus weist in diesem Zusammenhang jedoch auch darauf hin, dass es im Freistaat nach wie vor zu wenige Radwege gibt. "Bis 2025 wollte Sachsen mehr als 500 Kilometer neue Radwege bauen", so Häser. Doch davon sei das Land weit entfernt.

Auch beim Bau der versprochenen Radschnellwege - unter anderem von Dresden über Langebrück nach Radeberg - gehe es nicht zügig voran, moniert Häser. "Da hinkt man in Sachsen den selbst gesteckten Zielen hinterher", sagt die ADFC-Referentin.

Was nicht nur mit den zeitraubenden Planungen zusammenhänge - vom Planungsstart bis zum Baubeginn dauert es acht bis zehn Jahre - sondern auch mit dem Fachkräftemangel. Häser: "Es fehlen mittlerweile Menschen, die Radwege planen und bauen können."

"Es könnte im Rödertal mehr Radwege geben"

Nun, bei der Beschilderung geht es jedenfalls für sächsische Verhältnisse flott voran. Für die Landkreise Bautzen und Görlitz hatten die Planungen im Frühjahr 2019 begonnen. Nach Abstimmungen mit den Städten und Gemeinden habe man nun mit der praktischen Umsetzung im Landkreis Bautzen begonnen, erklärt Lasuv-Mitarbeiter Franz Grossmann, der darauf hinweist, dass im Zuge der Neubeschilderungsaktion eine teilweise Demontage vorhandener Schilder notwendig sei, sodass zeitweise Wegweiser fehlten.

Womit passionierte Radler wie Steffen Lorke-Philipp oder Rolf Daehne keine Probleme haben dürften. Man kennt sich schließlich im hiesigen Radwegenetz aus - das nach Auffassung von Allwetterradler Lorke-Philipp ausbaufähig ist. Es könnte, so der Radeberger, "im Rödertal ruhig noch mehr Radwege geben".