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Radeberg

Defekte Straßenlaternen: Bleibt es dunkel in Ottendorf-Okrilla?

Nachdem die Gemeinde Ottendorf-Okrilla im Winter jede zweite Straßenlampe ausgestellt hatte, um Energiekosten zu sparen, wird nun eine neue Wartungsfirma gesucht.

Von Siri Rokosch
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Eine Straßenlaterne im Ottendofer Ortsteil Medingen. Hier hatte ein Anwohner eine ausgestellte Laterne mit einem Scheinwerfer ausgestattet.
Eine Straßenlaterne im Ottendofer Ortsteil Medingen. Hier hatte ein Anwohner eine ausgestellte Laterne mit einem Scheinwerfer ausgestattet. © Marion Doering

Ottendorf-Okrilla. In Ottendorf-Okrilla wurde wegen der Energiekrise im Winter jede zweite Straßenlaterne ausgeschaltet. Das sorgte teils für Empörung bei einigen Anwohnern, denn von den noch verbliebenen Lampen waren oft einige defekt - teils war es dunkel an machen Straßenecken.

Ein Ottendorfer hatte sich im Februar sogar selbst geholfen und ein LED-Licht an einer Laterne angebracht. Einige Eltern schickten ihre Kinder mit Stirnlampen zur Schule. Wie sieht es aktuell aus mit der Ottendorfer Straßenbeleuchtung? Sächsische.de hat nachgefragt.

Alle Lampen sollen digital erfasst werden

Um die Lampenproblematik in Ottendorf-Okrilla dauerhaft zu lösen, sollen noch in diesem Jahr alle Straßenlaternen der Gemeinde digital erfasst werden, erklärt Bürgermeister Rico Pfeiffer (parteilos): "Ziel ist es den Zustand aller Straßenlaternen zu bewerten und daraus Prioritäten abzuleiten, wo wir als Erstes erneuern müssen." Zudem sollen Gefahrenpunkte vollumfänglich ausgeleuchtet werden, betont das Gemeindeoberhaupt.

Darüber hinaus läuft momentan eine Ausschreibung für eine neue Wartungsfirma, welche die bestehenden Laternen schneller reparieren kann. Der neue Vertrag sei auf eine Laufzeit von fünf Jahren angedacht.

"Die Firma, die wir bislang unter Vertrag haben, hatte einfach zu wenig Personal", sagt Pfeiffer. Auch werde geprüft, ob es möglich ist, dass eigene Elektriker des Gemeinde-Bauhofs Leuchtkörper selbst reparieren können. Dies sei aber eine Haftungsfrage, die noch geklärt werden müsse, so Rico Pfeiffer.

Geldersparnis spräche für die Lampenabschaltung

Er habe sich viel Kritik diesbezüglich eingefangen, sagt Rico Pfeiffer, doch die Finanzen bestätigten das Handeln der Gemeinde: "Die Abschlagssummen sind zwar hoch, aber wird sind jetzt bei Strom-Kosten für die Straßenbeleuchtung in Höhe von 156.000 Euro jährlich. Damit ist die Summe in etwa gleich geblieben wie vor der Energiekrise." Er betont, dass wenn alle Lampen weiter geleuchtet hätten, eine Kostensteigerung von 100 Prozent zu erwarten gewesen wäre. "Dieses Geld hätten wir an anderer Stelle sparen müssen", sagt Pfeiffer.

Bisher hatte die Gemeinde jährlich im Durchschnitt 180.000 Euro für die Straßenbeleuchtung ausgegeben, wären alle Laternen in Betrieb gewesen, seien Kosten von rund 360.000 Euro jährlich zu erwarten gewesen.