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Das ist die neue Leiterin von Schloss Klippenstein

Mit dem Rückzug von Katja Altmann endet eine Ära auf Schloss Klippenstein in Radeberg. Wer die neue Chefin ist und was sie vorhat.

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Karina Iwe ist die neue Chefin von Schloss Klippenstein, sie folgt auf Katja Altmann.
Karina Iwe ist die neue Chefin von Schloss Klippenstein, sie folgt auf Katja Altmann. © Schloss Klippenstein

Nach 31 Jahren reicht Katja Altmann den Staffelstab der Museumsleitung des Schlosses Klippenstein an Karina Iwe weiter. Die promovierte Archäologin und Museumsschaffende arbeitet sich bereits seit Mitte August in die Leitungsposition ein.

"Ich war in den letzten Jahren für zahlreiche Museen tätig, so zum Beispiel in Dresden, Chemnitz, Frankfurt am Main, aber auch im Ausland am Georgischen Nationalmuseum", sagt Karina Iwe. "Mit dem Buchmuseum der Sächsischen Landes-, Staats- und Universitätsbibliothek in Dresden hatte ich zuletzt bereits eine erste Verantwortlichkeit für ein Museum inne, mit einem vielseitigen Aufgaben- und Ausstellungsspektrum. Daher war die Entscheidung für das Museum Schloss Klippenstein nur folgerichtig."

Verantwortung für das kulturelle Zentrum der Stadt

Ihr sei bewusst, dass sie mit dem jahrhundertealten Kleinod die große Verantwortung für nicht weniger als das kulturelle Zentrum Radebergs übernommen hat. "Ich möchte gerne attraktive Angebote für verschiedene Zielgruppen schaffen", sagt die neue Chefin. "Dazu zählen eben auch attraktive Formate für junge Menschen, um eine nachhaltige Verbundenheit mit Schloss Klippenstein zu stiften."

Ihr läge außerdem sehr daran, den Bekanntheitsgrad dieser "kulturellen Perle" über die Radeberger Stadtgrenzen zu erhöhen.

Neue Chefin freut sich auf archäologische Sammlung

In der ersten Zeit gehe es nun jedoch zunächst um einen Übergang des Wissens von Katja Altmann, die mit der Schlosssanierung in Teamarbeit Großes geleistet habe, an ihre Nachfolgerin. Sie freut sich als Archäologin auch auf die archäologische Sammlung des Museums und sieht hier das Potenzial, sie der Öffentlichkeit bekannter zu machen.

"Es ist wirklich etwas Besonderes, wenn man jeden Morgen so eine altehrwürdige Anlage betreten und hier auch arbeiten kann. Zusammen mit meinem Team möchte ich gerne wichtige Impulse für die Zukunft des Hauses setzen."

Ausstellungen, Führungen und Figurentheater

Die seit dem 13. Jahrhundert auf einer Felsklippe über der Röder errichtete und gewachsene mittelalterliche Burganlage beherbergt heute ein Museum mit Dauerausstellungen zur Stadt- und Industriegeschichte sowie wechselnde Sonderausstellungen.

Auf Schloss Klippenstein finden neben Sonntagsführungen und historischen Vorträgen auch etablierte Veranstaltungen wie das Puppen- und Figurentheaterfest "Radeberger Schlosskaspereien" und die Radeberger Kriminacht statt. Heiratswilligen bietet die Schlossanlage ebenfalls eine einmalige Kulisse.

Ein Schloss mit wechselvoller Geschichte

Verabschiedet sich aus Radeberg: Katja Altmann, die Schloss Klippenstein über 30 Jahre lang geleitet hat.
Verabschiedet sich aus Radeberg: Katja Altmann, die Schloss Klippenstein über 30 Jahre lang geleitet hat. © Marion Doering

Klippenstein verfügt über eine wechselhafte Geschichte. Mit der Abtretung der Oberlausitz an Sachsen im Jahre 1635 verlor Klippenstein seine Bedeutung als Grenzfestung zur böhmischen Oberlausitz. Nach dem Dreißigjährigen Krieg diente das Schloss nur noch als wettinisches Verwaltungszentrum.

Ab 1856 war es Sitz des Amtsgerichtes und die Räume wurden vor allem als Büros und Amtsstuben genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in der Vorburg Flüchtlingsfamilien einquartiert und die Hauptburg beherbergte eine Zollstelle für Postsendungen.

Im Dezember 1953 öffnete ein Heimatmuseum seine Pforten. Im oberen Stockwerk der Hauptburg entstanden ein Jugendclub und ein Kindergarten.

In der DDR nahm der Verfall dramatische Ausmaße an

1985 stürzte die Reitertreppe auf der Südseite des Schlosses ein und verschüttete den unteren Hof. In den Folgejahren nahm der Verfall der Anlage dramatische Ausmaße an. Mit dem Ziel, das Schloss vor dem endgültigen Verfall zu retten, gründeten engagierte Bürger 1990 das Kuratorium Schloss Klippenstein.

Der neue Stadtrat bekannte sich zu Museum und Schloss. Im gleichen Jahr noch fanden erste Maßnahmen zu deren Erhaltung statt. Seit 1993 ist Klippenstein im Besitz der Stadt Radeberg. Im selben Jahr gründete sich der Verein Schloss Klippenstein. Dieser initiierte die erfolgreiche Aktion "Rettet den Eulenturm" und förderte unter anderem die Restaurierung des Renaissance-Portals. 2019 wurde ein behindertengerechter Aufzug eingeweiht und seit 2020 ist nun auch der Schlossgarten saniert und lädt Besucher zum Verweilen und Entspannen ein.