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Update Radeberg
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Drei Verletze bei Großbrand in Großerkmannsdorf

Auf dem Gelände des Landwirtschaftlichen Unternehmens an der Dresdner Heide brennt seit Sonntagabend eine Lagerhalle. Im angrenzenden Stall standen Kälber und Schweine. Bei der Rettung der Tiere wurden drei Mitarbeiter verletzt.

Von Mirko Jakubowsky & Siri Rokosch
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Feuerwehrkräfte bekämpfen das Feuer in    Großerkmannsdorf: Viele Tiere konnten aus dem Stall gerettet werden.
Feuerwehrkräfte bekämpfen das Feuer in Großerkmannsdorf: Viele Tiere konnten aus dem Stall gerettet werden. © xcitepress

Radeberg. Gegen 22 Uhr am Sonntagabend, 18. August, heulten die Sirenen auf. Sie waren bis nach Dresden-Weißig zu hören. Die Feuerwehr aus Großerkmannsdorf war bereits 22.10 Uhr als erste am Landwirtschaftlichen Unternehmen an der Dresdner Heide (LWU), die Radeberger Kollegen trafen 22.15 Uhr ein, wie Mirko Paufler, Führungsassistent der Freiwilligen Feuerwehr Radeberg gegenüber Sächsische.de berichtet. "Als die erste Feuerwehr vor Ort ankam, brannte die Halle lichterloh."

Mit einem Kran löschen die Kameraden der Feuerwehr den Brand in der Halle.
Mit einem Kran löschen die Kameraden der Feuerwehr den Brand in der Halle. © Foto: SZ/Siri Rokosch

Tiere in Sicherheit - drei Mitarbeiter verletzt

Mitarbeiter des Unternehmens hatten zuvor die Tiere in Sicherheit gebracht. Drei Menschen wurden verletzt. "Sie wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht", sagt Mirko Paufler. Zuvor hatten die Mitarbeiter die rund 200 Kälbchen und 50 Schweine des angrenzenden offenen Stalls auf die Weide gelassen.

Alle Tiere überlebten das Feuer, berichtet die Geschäftsführerin des LWU, Cindy Gröber: "Es geht den Tieren den Umständen entsprechend gut. Die Berufskollegen aus dem Umland waren sehr hilfsbereit. Wir konnten alle Tiere in Kleinwolmsdorf und Arnsdorf unterbringen."

War das Gewitter die Ursache des Brandes?

Der Brand im sogenannten Bergeraum, in dem Stroh und Getreide gelagert wurden, war gegen 22 Uhr bei der Begehung des Firmengeländes durch einen Mitarbeiter bemerkt worden. Dieser alarmierte sofort die Feuerwehr. "Die Mitarbeiter haben genau richtig reagiert", sagt auch Oberbürgermeister Frank Höhme (parteilos), der abends sofort nach Großerkmannsdorf geeilt war und auch bis 4.30 Uhr morgens geblieben ist. "Als ich kam, stand die Halle schon in Vollbrand. Da war klar, dass es nur darum gehen kann, ein Übergreifen auf die anderen Gebäude zu verhindern." Ihn freue nun besonders der Zusammenhalt unter den landwirtschaftlichen Unternehmen der Region.

Vor dem Brand war über Großerkmannsdorf ein starkes Gewitter niedergegangen. Möglicherweise ist ein Blitz in die rund 2.500 Quadratmeter große Halle eingeschlagen. "Der Brand war während des Gewitters ausgebrochen. Zwar lagen auf dem Dach der Halle Solarpaneele, doch die sind wahrscheinlich nicht die Ursache für das Feuer", sagt der Pressesprecher des Technischen Hilfswerks Dresden, Ralf Manke.

Auf diesen Platz soll das brennende Stroh am Montag gebracht, und dann erst draußen gelöscht werden.
Auf diesen Platz soll das brennende Stroh am Montag gebracht, und dann erst draußen gelöscht werden. © Foto: S//Siri Rokosch

Löscharbeiten werden heute bis zum Abend andauern

Die Halle brannte auch am Montagvormittag noch. Für die 85 Kameraden der Feuerwehren aus dem Ortsverband Radeberg, Ottendorf-Okrilla, Pulsnitz und Langebrück stellte sich das Löschen in der Nacht schwierig dar. Grund war und ist ein Mangel an Wasser durch den Hydranten. "Das Hydrantennetz ist überlastet", erklärt Mirko Paufler von der Feuerwehr Radeberg. "Die LWU hat das Problem aber gelöst, indem sie uns Tankanhänger mit Wasser zur Verfügung gestellt hat."

Seit etwa 7.30 Uhr ist auch das Technische Hilfswerk (THW) aus Dresden - mit Unterstützung aus Kamenz und Görlitz - vor Ort in Großerkmannsdorf. In Teams mit drei Gruppen wollen die 25 bis 30 Helfer jetzt das brennende Stroh aus dem Gebäude holen, erklärt Ralf Manke: "Unsere Aufgabe ist es jetzt, mit Radladern die mehreren 100 Kubikmeter Stroh auszuräumen und es draußen zu löschen. Zudem erwarten wir zusätzliche Wasser-Faltbehälter, die wir aufstellen, denn der Hydrant gibt nicht genug her."

Circa 20 Kubikmeter Wasser passen in diese orangefarbenen Behälter, welche die Einsatzkräfte mit Löschwasser versorgen sollen. Das THW und auch die Feuerwehr rechnen damit, dass die Löscharbeiten noch bis in den Abend hinein andauern werden. Der Brand ist inzwischen aber unter Kontrolle.

Lagerhalle ist völlig zerstört

Auch die Solarpaneele, die auf dem Dach der Lagerhalle angebracht waren, machten es den Feuerwehrfrauen - und Männern schwer, die Flammen zu ersticken. Denn das Wasser floss über die Solarplatten hinab, traf aber den Brandherd unten in der Halle nicht.

Die Lagerhalle ist nicht mehr zu retten, das Dach ist vollständig eingebrochen, der Schaden geht wohl in die Millionen. Die genaue Ursache des Feuers soll ab morgen der Brandursachenermittler klären. (mit dpa/vb)