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Dresden

Illegaler Transport: Polizei befreit 45 Tiere auf der A4 aus einem Transporter

Die Beamten kontrollieren auf der A4 bei Dresden einen Renault-Transporter. In dem Auto entdecken sie fast drei Dutzend lebende Tiere.

Von Christoph Springer
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Aus dem Kleintransporter schauten die Polizisten nicht nur Alpakas an.
Aus dem Kleintransporter schauten die Polizisten nicht nur Alpakas an. ©  Polizeidirektion Dresden

Dresden. Als die Polizei die Türen des Transporters öffnete, wurden die Beamten überrascht. Am Sonntagmittag machten sie an der A4 auf dem Parkplatz der Raststätte Dresdner Tor einen Fund, der einmalig ist. In einem mittelgroßen Transporter der Marke Renault entdeckten sie 45 Tiere. Ein Ungar steuerte den roten Kastenwagen mit rumänischen Nummernschildern. Er war in Richtung Dresden unterwegs und wurde von den Beamten um 12.50 Uhr auf dem Rastplatz südlich der Autobahn geleitet. Mehrere Tiere waren artgeschützt, so die Polizei.

Tiere saßen in engen Käfigen

Woher der 39-Jährige kam und wohin er wollte, konnte die Polizei auch auf Nachfrage nicht sagen. Seine Ladung war aber alles andere als in Ordnung. Zuerst sahen die Polizisten die sechs Alpakas. Sie standen im Hehck des Wagens auf einer dünnen Strohschicht und hinter einem etwa hüfthoen Gitter. Weiter vorn im Inneren des Transporters befanden sich außerdem zwei Stachelschweine, acht Trauerschwäne, zwei Hühnergänse, einen Kranich, 14 Enten, zehn Gänse und ein Parmakänguru. Auch ein Hokkohuhn transportierte der Ungar. Dabei handelt es sich um einen ursprünglich in Süd- oder Mittelamerika beheimateten Vogel.

Die Tiere standen dicht eingepfercht in dem Auto.
Die Tiere standen dicht eingepfercht in dem Auto. © Polizeidirektion Dresden
In den Käfigen befanden sich auch Stachelschweine.
In den Käfigen befanden sich auch Stachelschweine. © Polizeidirektion Dresden
Auch verschiedene Vögel, unter anderem einen Kranich, transportierte der Ungar in dem Renault-Transporter.
Auch verschiedene Vögel, unter anderem einen Kranich, transportierte der Ungar in dem Renault-Transporter. © Polizeidirektion Dresden

Fahrer muss nicht ins Gefängnis

Die Polizei berichtet, die Tiere hätten "Großteils" in engen Käfigen gesessen, Papiere hatte der Fahrer für die Tiere nicht. Die geschützten Tiere, darunter unter anderem das Hokkohuhn, hätte er also nicht transportieren dürfen. Zudem entsprach der Transport insgesamt, etwa die Zahl der Tiere und deren Unterbringung in dem Renault, nicht den geltenden Standards.

Die Polizei beschlagnahmte die Tiere und gab sie in die Obhut es Veterinäramts im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge, auf dessen Fläche sich die Raststätte an der A4 befindet. Gegen den 39-jährigen Ungarn wird jetzt unter anderem wegen Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz ermittelt. Er musste aber nicht hinter Gitter.