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Update Leipzig
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Brandanschlag auf Autos eines AfD-Politikers in Leipzig

Immer wieder werden in Sachsen Politiker attackiert. Auch die AfD ist davon betroffen. Gewalt sei niemals akzeptabel, sagt Partei- und Fraktionschef Jörg Urban nach der jüngsten Tat.

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Die Feuerwehr musste in der Nacht in Leipzig zum Brand eines Autos ausrücken.
Die Feuerwehr musste in der Nacht in Leipzig zum Brand eines Autos ausrücken. © Marijan Murat/dpa

Dresden/Leipzig. Das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen ermittelt wegen eines Brandanschlages auf zwei Autos des AfD-Landtagsabgeordneten Holger Hentschel. Wie die AfD-Fraktion mitteilte, wurde ein Wagen komplett zerstört und der andere beschädigt. Laut LKA wird "in alle Richtungen" ermittelt. Man hoffe, Zeugen für die Tat zu finden. Der Brandanschlag wurde in der Nacht zum Donnerstag verübt.

Demnach hätten bisher unbekannte Täter gegen 1.15 Uhr auf der Mitschurinstraße im Leipziger Nordosten einen vor einem Einfamilienhaus gepartken Pkw in Brand gesetzt. Durch die Hitzeeinwirkung sei ein weiterer unmittelbar daneben abgestellter PKW beschädigt worden, so das LKA in einer Mitteilung. Es entstand ein Sachschaden von circa 10.000 Euro. Die Staatsanwaltschaft Leipzigermittelt wegen des Tatverdachts der vorsätzlichen Brandstiftung und sucht Zeugen.

Da eine politische Motivation nicht ausgeschlossen werden kann, hat das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) im Landeskriminalamt Sachsen die weiteren polizeilichen Ermittlungen übernommen, teilte das LKA mit.

Die AfD vermutet Linksextremisten als Täter. Der Anschlag stehe im zeitlichen Zusammenhang mit den Protesten gegen das Asylbewerberheim in Leipzig-Thekla, betonte die Fraktion. Hentschel setze sich dafür ein, dass in Thekla kein weiteres Asylheim entstehe, sondern – wie ursprünglich geplant – ein Seniorenwohnheim. Bereits im Jahr 2016 sei es zu zwei Brandanschlägen auf Fahrzeuge von Hentschel gekommen.

Fraktions- und Parteichef Jörg Urban verurteilte die Tat. "Dieser Brandanschlag ist bekanntlich nicht der erste und auch nicht der zweite auf Vertreter der AfD. Er ist ein weiteres Indiz dafür, wer die Demokratie wirklich gefährdet." Die politische Auseinandersetzung müsse mit Argumenten geführt werden. "Gewalt ist niemals akzeptabel. Das muss parteiübergreifend Konsens sein. Die AfD steht ohne Wenn und Aber für den friedlichen Diskurs."

Auch in Bremen hatten vergangene Nacht Unbekannte den Transporter eines ehemaligen AfD-Abgeordneten in Brand gesetzt. Der Staatsschutz ermittelt und prüft einen politisch motivierten Hintergrund, wie die Polizei mitteilte. Niemand sei verletzt worden. (dpa mit SZ)

Das Landeskriminalamt sucht Zeugen, die Hinweise zum Brandanschlag in der Nacht zum 8. August geben können oder Beobachtungen rund um den Tatort gemacht haben. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 0341/96646666 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.