Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Sachsen
Merken

So sehen die Stimmzettel zur Landtagswahl 2024 in Sachsen aus

Am heutigen Sonntag ist Landtagswahl in Sachsen. Es gibt 60 Wahlkreise, 19 Parteien treten zur Wahl an. Jeder Wähler kann zwei Kreuze setzen. Wie sehen die Stimmzettel zur Landtagswahl 2024 aus?

Von Henriette Kuhn
 5 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Am 1. September sind mehr als drei Millionen Menschen in Sachsen dazu aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen.
Am 1. September sind mehr als drei Millionen Menschen in Sachsen dazu aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Bei der Landtagswahl am 1. September können die Wählerinnen und Wähler in Sachsen zwischen 19 Parteien und politischen Vereinigungen entscheiden. Neben den im Landtag bereits vertretenen Parteien sind darunter auch kleinere, wie zum Beispiel die Piraten oder die ÖDP. Da es zur Landtagswahl in Sachsen 60 verschiedene Wahlkreise gibt, gibt es ebenso viele unterschiedliche Stimmzettel.

Wie sehen die Stimmzettel zur Landtagswahl in Sachsen aus? Wie viele Stimmen kann man vergeben? Und warum sind auf dem Stimmzettel Lücken? Der Überblick.

Landtagswahl in Sachsen 2024: Wie viele Stimmen habe ich?

Jede Wählerin und jeder Wähler hat zwei Stimmen - eine Direktstimme für die Wahl eines Wahlkreisabgeordneten (Direktkandidat) und eine Listenstimme für die Wahl einer Landesliste der Partei.

Wie sehen die Stimmzettel zur Landtagswahl 2024 in Sachsen aus?

Auf dem Stimmzettel zur Landtagswahl in Sachsen befinden sich zwei Spalten. In der linken Spalte wird die Direktstimme für die Wahl einer oder eines Wahlkreisabgeordneten abgegeben. Rechts neben dem Namen des jeweiligen Kandidaten/der Kandidatin befinden sich vorgedruckte Kreise, in denen das Kreuz gesetzt werden kann.

In der rechten Spalte wird die Listenstimme für die Wahl einer Landesliste (Partei) abgegeben. Neben dem Namen der jeweiligen Partei sind dort bis zu fünf Kandidatinnen und Kandidaten aufgelistet. Auf dem ersten Platz steht die Spitzenkandidatin oder der Spitzenkandidat. Die Reihenfolge wurde von den Parteien im Voraus festgelegt.

So sieht der Stimmzettel für die Landtagswahl in Sachsen aus:

Wichtig: Es handelt sich dabei um einen Musterstimmzettel für den Wahlkreis 40 in Dresden. Allein Dresden teilt sich in acht verschiedene Wahlkreise. In jedem Wahlkreis gibt es andere Direktkandidaten, sodass sich die linke Spalte jeweils unterscheidet.

Musterstimmzettel Teil 1
Musterstimmzettel Teil 1 © Landeshauptstadt Dresden/Screenshot SZ
Musterstimmzettel Teil 2
Musterstimmzettel Teil 2 © Landeshauptstadt Dresden/Screenshot SZ
Musterstimmzettel Teil 3
Musterstimmzettel Teil 3 © Landeshauptstadt Dresden/Screenshot SZ
Musterstimmzettel Teil 4
Musterstimmzettel Teil 4 © Landeshauptstadt Dresden/Screenshot SZ

➡️ Welche Partei passt zu mir? Hier geht es zum Wahl-O-Mat zur Landtagswahl 2024.

Wo finde ich den Musterstimmzettel für meinen Wahlkreis?

Nicht alle Landkreise in Sachsen haben für die jeweiligen Wahlkreise Musterstimmzettel online veröffentlicht. Teilweise wurden lediglich in den Amtsblättern die Angaben zu den entsprechenden Direktkandidaten (zugelassene Kreiswahlvorschläge) veröffentlicht. Liegt kein Musterstimmzettel vor, wird hier der Link zu den jeweiligen Kreiswahlvorschlägen hinterlegt.

Erst- und Zweitstimme bei der Landtagswahl: Wie läuft die Abstimmung?

Gewählt ist die Direktkandidatin oder der Direktkandidat, die oder der die meisten Stimmen erhalten hat (Erststimme). Bei der Verteilung der Listenstimmen (Zweistimme) werden nur Parteien berücksichtigt, die mindestens fünf Prozent der abgegebenen gültigen Listenstimmen erhalten haben oder in mindestens zwei Wahlkreisen ein Direktmandat errungen haben. Anhand der Zweitstimmen wird errechnet, welche Partei wie viele Sitze im Landtag erhält.

Wie ist die Reihenfolge der Parteien auf dem Stimmzettel zur Landtagswahl 2024?

Maßgeblich für die Reihenfolge der Parteien auf dem Stimmzettel ist das Zweitstimmenergebnis der letzten Landtagswahl im Jahr 2019. Die übrigen Parteien schließen sich in alphabetischer Reihenfolge an. Die Reihenfolge der Kreiswahlvorschläge (linke Spalte auf dem Stimmzettel) richtet sich nach der Reihenfolge der Landeslisten in der rechten Spalte. Direktkandidaten ohne Landeslisten schließen sich in alphabetischer Reihenfolge in der linken Spalte an.

Warum gibt es auf dem Stimmzettel Lücken?

Ist eine Partei zur Wahl zugelassen, hat aber keinen Wahlkreisbewerber (Direktkandidaten) aufgestellt, gibt es auf dem Stimmzettel in der linken Spalte (Erststimme) eine Lücke. Umgekehrt kann es sein, dass ein Kandidat zwar für den Wahlkreis zugelassen wurde, die jeweilige Partei jedoch nicht mit einer Landesliste zur Wahl antritt. In diesem Fall gibt es in der rechten Spalte des Stimmzettels (Zweitstimme) eine Lücke.

Warum sind Stimmzettel in der oberen rechten Ecke gelocht oder abgeschnitten?

Aussparungen am Stimmzettel, wie ein Loch oder ein abgeschnittenes Stück in der rechten oberen Ecke, helfen blinden oder stark sehbehinderten Menschen dabei, eine Stimmzettelschablone anzulegen. Es handelt sich dabei um ein Hilfsmittel, mit dem sich der wesentliche Inhalt des Stimmzettels mit den Fingern lesen und im Wahllokal oder bei der Briefwahl eigenständig und geheim wählen lässt. Die Stimmzettelschablonen werden von den örtlichen Blindenvereinen auf Anforderung und unabhängig von einer Mitgliedschaft kostenlos zur Verfügung gestellt.

Wer sind die Spitzenkandidaten zur Landtagswahl in Sachsen?

  • CDU: Michael Kretschmer
  • AfD: Jörg Urban
  • Linke: Susanne Schaper, Stefan Hartmann
  • Grüne: Katja Meier, Wolfram Günther, Franziska Schubert
  • SPD: Petra Köpping
  • FDP: Robert Malorny
  • BSW: Sabine Zimmermann, Jörg Scheibe

Wahllokal, Briefwahl: Wie kann ich bei der Landtagswahl abstimmen?

Jeder Wahlberechtigte bekommt eine Wahlbenachrichtigung per Post zugeschickt.

Gewählt werden kann am Wahltag (1. September) im Wahllokal zwischen 8 und 18 Uhr. Das entsprechende Wahllokal entnimmt man der Wahlbenachrichtigung.

Wer am Wahltag verreist ist oder aus anderen Gründen lieber von zu Hause oder einem anderen Ort wählen möchte, kann Briefwahl beantragen. Hierfür muss bei der Gemeinde des Hauptwohnortes entweder per Post, per Mail oder online der Wahlschein beantragt werden. Der Wahlschein muss der zuständigen Wahlbehörde allerdings spätestens am Wahlsonntag, dem 1. September, bis 16 Uhr vorliegen.