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Hoyerswerda

Kentsch: „Ich fühle mich verantwortlich für das Wohl anderer“

Landtagswahl 2024 im Landkreis Bautzen. So denken die Kandidatinnen und Kandidaten im Wahlkreis 55. Heute: Kristin Kentsch (SPD)

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Kristin Kentsch ist Betriebswirtin und Betriebsrätin in Schwarze Pumpe. Sie stammt aus Hoyerswerda und ist IGBCE-Mitglied.
Kristin Kentsch ist Betriebswirtin und Betriebsrätin in Schwarze Pumpe. Sie stammt aus Hoyerswerda und ist IGBCE-Mitglied. © Foto: Götz Schleser

Frau Kentsch: Weshalb sollen Wähler gerade bei Ihnen ihr Kreuzchen setzen?

Als Gewerkschafterin und Betriebsrätin konnte ich schon viel bewegen. Jetzt möchte ich der Lausitz im Landtag eine starke Stimme geben, damit wir auch nach dem Kohleausstieg eine Energieregion mit guten Jobs, moderner Infrastruktur und einem sicheren sozialen Umfeld sind.

In der Region gibt es viele Themen – von Lehrermangel bis Strukturwandel. Wo werden Sie zuerst aktiv?

Ich bin zuerst für eine Reformation der sächsischen Schuldenbremse. Lehrer- und Assistenzstellen weiter auszubauen. Neue Pflegekräfte im In- und Ausland zu werben und pflegende Angehörige zu entlasten. Damit die Energiewende gelingt, bin ich für eine Beschleunigung von Planungs- und Bauprozessen. Und ein Vergabegesetz, das tarifgebundene Unternehmen bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen bevorzugt. Sowie fünf Tage Bildungszeit für Beschäftigte.

Wählerinnen und Wähler entscheiden sich beim Direktkandidaten nicht nur für eine politische Position, sondern auch für eine Person. Also: Was ist Ihre größte Stärke?

Wo immer es geht, setze ich mich für Chancengerechtigkeit und die Bekämpfung von Diskriminierung ein. Ich fühle mich verantwortlich für das Wohl anderer und bin bereit, Maßnahmen zu ergreifen, um Ungerechtigkeiten entgegenzuwirken. Das gelingt mir mit demokratischem und zivilgesellschaftlichem Engagement vor Ort.

Nicht jeder hat nur Stärken: Was ist Ihre größte Schwäche?

Dass ich erst mit 38 Jahren für ein politisches Amt kandidiert habe. Zu meiner Zeit gab es noch keine Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Zukunftswerkstätten oder Jugendparlamenten. Deshalb unterstütze ich die Schaffung eines Landesjugendparlamentes umso mehr.

Die Region in und um Hoyerswerda hat viele schöne Stellen. Wenn Sie einen Tag frei haben: Wo zieht es Sie hin?

Ich verbringe gern Zeit mit Freunden am Geierswalder See, dem renaturierten Braunkohletagebau Koschen. Mir kommen die besten Ideen beim Blick übers Wasser. Und die frische Seebrise erinnert mich daran, den Moment zu erleben. Natürlich dürfen auch kulinarische Erlebnisse an so einem Tag nicht fehlen.

Der Wahlkreis 55 ist groß: Welches Thema verbindet für Sie alle Menschen zwischen der Elsterheide und Puschwitz?

Was viele bewegt: Die Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro. Denn es geht um Respekt für all jene, die hart arbeiten und dennoch kaum über die Runden kommen. Und einen starken ÖPNV, mit kurzen Fahrzeiten, dichter Taktung und reibungslosen Umsteigemöglichkeiten. Dazu braucht es eine sächsische Mobilitätsgesellschaft, die einen landesweiten Nahverkehrsplan umsetzt.

Letzte Chance, den Wähler zu überzeugen: Wenn Sie ein Bestseller wären - welcher Titel wäre das?

„Stimmen der Veränderung: Einfluss von Frauen in der Politik“

Das Wahlforum der Landeszentrale für politische Bildung für den Wahlkreis 55 findet am 23. August ab 17 Uhr im Lausitz-Center Hoyerswerda statt.