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AfD-Kreisvorsitzender zur Wahl: "Wir sind sehr zufrieden"

Die AfD hat im Kreis Görlitz drei der vier Direktmandate gewonnen und ist bei den Zweitstimmen flächendeckend vorn. Kreis-Chef Hajo Exner sagt, was die Ziele sind.

Von Anja Beutler
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Hajo Exner hat selbst im Zittauer Wahlkreis für die AfD das Direktmandat gewonnen und ist außerdem Chef der Kreis-AfD.
Hajo Exner hat selbst im Zittauer Wahlkreis für die AfD das Direktmandat gewonnen und ist außerdem Chef der Kreis-AfD. © Matthias Weber/photoweber.de

Am Morgen nach der Landtagswahl ist AfD-Kreisvorsitzender Hajo Exner ein gefragter Mann. Viele Telefonate habe er schon geführt, erklärt er gegenüber der SZ. Nachdem er am Wahlabend von den Zahlen der AfD im Kreis und seinem eigenen Wahlerfolg im Wahlkreis 60 in und um Zittau erst einmal "überwältigt" war, zieht er jetzt eine sachliche Bilanz: "Ich bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen", sagt er, räumt dann aber ein: "Ich hätte mir auch einen Erfolg für Sebastian Wippel als Direktkandidat gewünscht. Aber man muss ja dazusagen, dass Görlitz der schwerste Wahlkreis gegen den Ministerpräsidenten war." Bei den Zweitstimmen - also den Stimmen für die Partei selbst - sei man im Kreis Görlitz und im Freistaat ebenfalls zufrieden. "Aber mehr ist natürlich immer besser", kommentiert er die Frage, ob das Ziel nicht eigentlich gewesen sei, vor der CDU zu landen.

Alles in allem ist der Kreis-AfD-Chef aber froh, dass man mit "vier Mann aus dem Kreis Görlitz nach Dresden" ziehe. Neben seiner eigenen Person meint er dabei noch Roberto Kuhnert, der das Direktmandat im Norden des Kreises errungen hat, sowie Roman Golombek im Löbauer Wahlkreis und Sebastian Wippel, der über seinen Listenplatz ein Mandat erhalten hat. "Wir sind ein gutes Team, das wissen die Leute", sagt Exner. Ganz so sicher war das bislang aber nicht: Gerade ein spürbarer Einsatz für die Region oder für ganz konkrete Projekte fehlte den Kritikern der AfD-Arbeit im Landtag bislang. Was also will sich die Alternative für Deutschland für die kommende Wahlperiode vornehmen?

Konkrete Projekte erst besprechen

"Ich persönlich möchte mich im Ausschuss Wirtschaft einbringen und dort Akzente setzen - es gibt viel zu tun, wie man am Beispiel der Insolvenz von Digades sieht", meint Exner. Was er dabei konkret tun wolle, da die Insolvenz eine Folge veränderter Marktnachfrage war und weniger mit den politischen Rahmenbedingungen zu tun hatte, bleibt offen. Ein weiteres Thema, das Exner am Herzen liegt, ist der Tourismus, um dessen Ausbau er sich bemühen wolle. Konkrete Projekte und Ideen für die Region könne er jetzt noch nicht benennen. "Wir müssen uns ja erst einmal mit den anderen besprechen", betont er.

Eines aber, sagt Exner, werde sich auf alle Fälle ändern: Er wolle sich als neuer Landtagsabgeordneter mit allen Bürgermeistern unterhalten und im Kontakt sein - so das denn gewünscht werde. Immer wieder hatten Bürgermeister in den vergangenen Jahren erklärt, dass sie weder den Bundestagsabgeordneten der AfD, Tino Chrupalla, noch den jeweiligen Landtagsabgeordneten etwas gehört hätten. Die Themen, die er und seine Abgeordneten da aufnehmen, werde man einerseits als Anträge in den Landtag geben oder auch "in den Bund" tragen, sagt Exner. Damit meint er vor allem, das man die Themen öffentlich machen wolle, um einen gewissen Handlungsdruck aufzubauen.