Wahlkampf im wortwörtlichen Sinne hat sich am Donnerstag in Wilsdruff zugetragen. Dort hatten am Vormittag gleich mehrere Wahlhelferteams in der Nähe des Marktplatzes ihre Stände aufgebaut. In der Marktgasse wollte der AfD-Landtagsabgeordnete Norbert Mayer, der im Wahlkreis 48 erneut für den sächsischen Landtag kandidiert, nach Auskunft der Polizei einige Plakate aufhängen. Dies sei dort aber laut Satzung nicht gestattet.

Andere Wahlhelfer beobachteten dies und wiesen Mayer auf sein Fehlverhalten hin. Anschließend eskalierte die Situation. "Daraufhin zog ein Mann an einem halb an einem Mast befestigten Plakat und wurde von dem 67-Jährigen geschlagen", teilte die Polizei auf Nachfrage mit. Die Männer riefen die Polizei hinzu. Mitarbeiter des Ordnungsamtes nahmen die beanstandeten Plakate ab.

Mayer weist Anschuldigungen zurück

Bei dem von Norbert Mayer mutmaßlich geschlagenen Mann handelt es sich um Johannes Hintzen. Hintzen kandidierte bei der Kommunalwahl in Freital im Juni dieses Jahres für die CDU für den Stadtrat. Der 68-jährige Theologe zeigte sich nach dem Angriff geschockt. "Mich ärgert, dass sich die AfD über Regeln hinwegsetzt", sagte er. Verletzt worden sei er bei dem Angriff aber nicht.

Norbert Mayer meldete sich auf Nachfrage am Donnerstagnachmittag zu Wort. Er habe Hintzen nicht geschlagen, sondern ihm lediglich die Hand auf die Schulter gelegt und den CDU-Mann zurückgedrängt.

Wie der Beigeordnete der Stadt Wilsdruff, Carsten Hahn, bestätigt, ist das Aufhängen von Plakaten an den Laternenmasten in dem Bereich in Wilsdruff tatsächlich nicht erlaubt gewesen.