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Wagenknecht-Partei stellt in Thüringen erstmals einen Bürgermeister

Für das Bündnis Sahra Wagenknecht hat Robert Henning in Thüringen 56,6 Prozent geholt – in einem 6.300-Einwohner-Ort. Wie er das geschafft hat und was er jetzt vorhat.

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Robert Henning ist erster gewählter Bürgermeister der Partei Bündnis Sahra Wagenknecht.
Robert Henning ist erster gewählter Bürgermeister der Partei Bündnis Sahra Wagenknecht. © Heiko Rebsch/dpa

Erfurt. Nach seinem Wahlerfolg in Bleicherode setzt der neue Bürgermeister vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), Robert Henning, auch bei der Thüringer Landtagswahl im September auf ein starkes Ergebnis. "20 Prozent bei der Landtagswahl, das ist meine persönliche Zielmarke für den Landesverband des BSW. Wenn wir die knacken würden, wäre das ein toller Erfolg für eine neue demokratische Stabilität in Thüringen", sagte Henning dem Berliner "Tagesspiegel".

Henning ist 36 Jahre alt und wurde bei der Kommunalwahl am Sonntag zum ehrenamtlichen Ortschaftsbürgermeister von Bleicherode im ersten Wahlgang mit 56,6 Prozent der Stimmen gewählt. Henning war nach eigenen Angaben im Jahr 2005 zunächst in die PDS eingetreten, die später zur Linken wurde und trat in diesem Jahr aus der Partei aus und wechselte zum BSW. Das BSW trat erstmals in Thüringen bei einer Wahl an und holte aus dem Stand gute Ergebnisse, in den Landkreisen Greiz, Gotha und im Wartburgkreis war die neue Partei gar zweistellig. In Zeulenroda-Triebes scheiterte die BSW-Kandidatin bei der Bürgermeisterwahl.

Zu seinem Wahlerfolg sagte Henning, er sei in dem Ort mit 6.300 Einwohnern verwurzelt, hier aufgewachsen und zur Schule gegangen. Er sei seit zehn Jahren hier selbstständiger Gastronom. "Bei Bürgermeisterwahlen geht es nachrangig um Parteizugehörigkeit, eher um die Person", betonte der BSW-Politiker.

Thüringens BSW-Co-Vorsitzender Steffen Schütz zeigte sich zufrieden mit dem Abschneiden seiner Partei bei den Kommunalwahlen. Man habe die Ziele teils übererfüllt, sagte Schütz am Dienstag in Erfurt. "Es erfüllt uns auch mit einer gewissen Demut." Man gehe nun "mit Respekt" auf das zu, was noch komme: zum Beispiel die Landtagswahl. (dpa)