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So will Bannewitz sicherer werden

Mit einem Sicherheitsnetzwerk im Rücken will die Gemeinde es schaffen, illegale Graffiti und andere Auswüchse zurückzudrängen. Ein erster Schritt dafür ist getan.

Von Roland Kaiser
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Sachsens Innenminister Armin Schuster CDU (l.) und Bürgermeister Heiko Wersig besigelten am 1. März 2023 den Beitritt von Bannewitz zum Sicherheitsbündnis ASSKomm.
Sachsens Innenminister Armin Schuster CDU (l.) und Bürgermeister Heiko Wersig besigelten am 1. März 2023 den Beitritt von Bannewitz zum Sicherheitsbündnis ASSKomm. © Daniel Schäfer

Graffiti, Müll, Hundekot - bei diesen Dingen sehen die Bannewitzer rot. Das zeigt die jüngste Meinungsumfrage von Sächsischer Zeitung und Leipziger Volkszeitung. An der hatten sich mehrere Leser aus der Gemeinde beteiligt. So erklärten fast 39 Prozent von ihnen, dass künftig intensiver gegen illegale Schmierereien vorgegangen werden müsse. Etwa 33 Prozent sahen zudem einen größeren Handlungsbedarf bei Müllablagerungen und rund 28 Prozent im Fall von tierischen Ausscheidungen auf öffentlichen Straßen und Plätzen in der Kommune.

Auch das Rathaus hatte eine Umfrage gestartet und kam zu weiteren Ergebnissen. Dabei sind die wichtigsten Kennzahlen: Obwohl sich 99 Prozent der Befragten mit ihrem Wohnort zufrieden zeigen, entwickeln hin und wieder 20 Prozent von ihnen ein Unsicherheitsgefühl.

Das möchte die Gemeinde Bannewitz nun gern verringern. Deshalb war sie im vergangenen Jahr in einem ersten Schritt der Allianz Sichere Sächsische Kommunen - kurz ASSKomm - beigetreten. In dem Rahmen lassen sich vom Land geförderte Präventivmaßnahmen anschieben, um so von vornherein negativen Entwicklungen vorzubeugen und entgegenzuwirken.

Zu einem solchen Vorhaben zählt die Sicherheitsanalyse, die die Verwaltung in den zurückliegenden Wochen in Auftrag gab. Betraut wurde damit eine auf solche Dinge spezialisierte Beratungsfirma: die Neue Kölner Managementgesellschaft mbH mit Sitz in Berlin. Sie wird ihren Abschlussbericht im Rahmen einer Einwohnerversammlung präsentieren.

Schwester Agnes und legale Graffitiwände

Klar ist: Unterm Strich soll es eine kommunale Präventionsstrategie geben. In dem Zusammenhang kann sich Bürgermeister Heiko Wersig (parteilos) unter anderem vorstellen, Jugendlichen legale Graffitiwände zu bieten. "Eine solche Aktion kann über das Innenministerium als Projekt beantragt werden", ließ er im Vorfeld der öffentlichen Informationsveranstaltung wissen. Diese habe gute Chancen, gefördert zu werden.

Hingegen ist für ein anderes Herzensprojekt des Rathauschefs und seiner Mannschaft die Finanzierung noch unklar. Dabei geht es um den "Sozialen Kümmerer". Eine solche Maßnahme nach dem "Schwester-Agnes-Prinzip" sei zwar gemeinsam mit dem Landratsamt auf den Weg gebracht worden. Allerdings liege bislang keine Förderzusage vor.

Auf die hofft die klamme Kommune allerdings. Eine Entscheidung könnte bald fallen, hieß es. In Anlehnung an die bekannte Fernsehfigur Schwester Agnes, die mit ihrer Simson Schwalbe unterwegs war, um die Bewohner verschiedener Gemeinden zu betreuen, soll es in Bannewitz ein ähnlich gelagertes Hilfsangebot für bedürftige Menschen geben.

Wer die Vorstellung der Ergebnisse der Sicherheitsanalyse und der daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen hautnah mitverfolgen möchte, sollte sich am Dienstag, 13. August, bis 18 Uhr in der Mensa der Grund- und Oberschule Bannewitz einfinden.