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Politik
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So reagiert das Publikum auf das Wahlforum zur Landtagswahl

Rund 400 Gäste haben das Wahlforum zur Landtagswahl in Sachsen live vor Ort begleitet. Welche Kandidaten das Publikum überzeugen konnten und was den Zuschauern gefehlt hat.

Von Olivia Daume
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Sächsische.de hat die Zuschauer nach dem Wahlforum zur Landtagswahl nach ihrer Meinung gefragt.
Sächsische.de hat die Zuschauer nach dem Wahlforum zur Landtagswahl nach ihrer Meinung gefragt. © Matthias Rietschel

Dresden. Es ist das erste Mal, dass sieben Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 1. September beim Forum "Sachsen wählt" von Sächsischer Zeitung, Freier Presse und Leipziger Volkszeitung aufeinandertreffen. Wie den Zuschauern das Wahlforum gefallen hat und welcher Kandidat den Gästen am besten in Erinnerung geblieben ist.

Hana Skarda-Theis, 54: "Ich möchte meine Meinung bilden"

Noch vor Beginn der Veranstaltung hat Sächsische.de mit einigen Gästen gesprochen. Eine von ihnen ist Hana Skarda-Theis: "Ich erwarte mir vom Wahlforum, dass es entweder meine Meinung bestätigt oder dass es meine Meinung vielleicht doch noch ändern kann. Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich eine Wackelkandidatin bin, aber ich möchte meine Meinung bilden."

Bestimmte Themen, die sie besonders interessieren, hat die 54-Jährige keine. "Ich bin das erste Mal bei so einer Veranstaltung und bin einfach nur gespannt, was kommen wird." Besonders schätzt die Heilpraktikerin, dass Kandidaten von allen sieben Parteien präsent sind.

Thomas Haidan, 48: "Unser Ministerpräsident hat mit seinem Humor überzeugt"

Anders Thomas Haidan, der mit ganz bestimmten Erwartungen zum Wahlforum gekommen ist: "Ich hoffe herauszubekommen, was die einzelnen Parteien für Ziele verfolgen und insbesondere auch, was sie nicht möchten. Dabei interessiere ich mich besonders für Migration und Grenzschutz." Auch die Themen Bildung, Schule und Kita finde er wichtig.

Nach der Veranstaltung zeigt sich der 48-Jährige zufrieden. "Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Ich fand es eine sehr engagierte und lebhafte Diskussion, toll organisiert und toll von den Politikern vorgetragen", so der Angestellte. "Aus meiner Sicht hat unser Ministerpräsident mit seinen Argumenten, seiner Souveränität und seinem Humor besonders überzeugt." Nach diesem Abend ist sich Haidan sicher, wem er seine Stimme bei der Landtagswahl geben möchte und wem nicht.

Robby Krause, 62: "Der Abend hat mich in meiner Wahlentscheidung bestärkt"

Ähnlich geht es Robby Krause: "Der Abend hat mich in meiner Wahlentscheidung bestärkt." Dass unrealistische Sätze gefallen seien, sei keine Frage. "Aber ich denke, mit meiner Wahlentscheidung sind wir auf dem richtigen Weg hier in Sachsen, damit die Headline in fünf Jahren dann auch kommt." Damit spielt der 62-Jährige auf die Schlagzeilen an, die jeder Kandidat zum Abschluss des Abends nennen musste. Gefragt waren Schlagzeilen, die sie in fünf Jahren gerne in der Zeitung lesen würden.

Lennart Rademacher, 23: "Gerne nochmal vor der Wahl"

Auch bei Lennart Rademacher konnte ein Politiker mit seiner Schlagzeile punkten: "Ich habe mir gewünscht, dass das Thema Geburtenraten angesprochen wird. Das ist in der Debatte leider nicht passiert, aber als Abschluss-Statement vom Ministerpräsidenten", so der 23-Jährige.

Und Michael Kretschmer (CDU) ist es auch, der in den Augen des Studenten am besten weggekommen ist. Bei seiner Wahlentscheidung habe der Abend dem Studenten aber nicht geholfen, sagt er.

Katrin Schulz: "Ich hatte gehofft, dass es Interaktion gibt"

Rentnerin Katrin Schulz interessiert sich besonders für den Ministerpräsidenten. "Gespannt bin ich aber auch auf die Vertreterin des BSW, weil ich von der Partei bisher noch nicht so viel gehört habe", sagte sie vor Beginn der Veranstaltung.

Nach dem Wahlforum bemängelt die 65-Jährige, dass es zu keiner Interaktion mit dem Publikum gekommen ist. "Gut fand ich die Zeitbegrenzung für die Antworten der Politiker." Ihr Favorit konnte sie überzeugen und in ihrer Wahlentscheidung bestärken.

Michael Schniebel, 24: "Der Ministerpräsident hat mich inhaltlich nicht überzeugt"

Dem Studenten Michael Schniebel ist das Thema Bildung besonders wichtig. "Ich interessiere mich für den Lehrermangel und dort vor allem für kurzfristige Lösung." Der 24-Jährige arbeitet selbst im Bildungsbereich und hält wenig von langfristigen Lösungen. "Eine Reform des Lehramtsstudiums wird nicht gegen den Stundenausfall im nächsten Schuljahr helfen", sagte er noch vor der Veranstaltung.

Am Ende des Abends scheint der 24-Jährige zufrieden. "Ich denke, ich habe die für mich wichtigste Frage, also was die Kurzfristigkeit der Bekämpfung des Lehrermangels angeht, beantwortet bekommen." Der Ministerpräsident konnte bei dem Studenten inhaltlich nicht punkten, Schniebel bescheinigt ihm jedoch, einen guten Job hinsichtlich seiner Selbstdarstellung gemacht zu haben.

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