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Kretschmer will Sondervermögen des Bundes für Infrastruktur

Deutschland leidet unter einem Investitionsstau. Doch Bund und Länder haben sich mit einer Schuldenbremse enge Grenzen gesetzt. Sie gilt vielen mittlerweile als Investitionsbremse.

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Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) fordert ein Sondervermögen des Bundes für Infrastruktur.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) fordert ein Sondervermögen des Bundes für Infrastruktur. © Soeren Stache/dpa

Dresden. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bringt ein Sondervermögen des Bundes für Infrastruktur und Kommunen ins Spiel. "Natürlich brauchen wir Investitionen, das ist überhaupt keine Frage", sagte er im "Deutschlandfunk" und nannte die Summe von 100 Milliarden Euro.

Ein solches Sondervermögen habe aber nur dann Wert, wenn man die Grünen mal "beiseiteschieben" könne und es zu einer wirklichen Planungsbeschleunigung komme statt einer "Verhinderung durch Mitwirkung".

Es müsse möglich sein, eine Bestandsstrecke der Bahn auch mal in drei, vier Jahren auszubauen und eine Umweltverträglichkeitsprüfung nur im Fall einer unberührten Landschaft zu machen.

"Wenn man will, findet man Lösungen, wenn man nicht will, findet man Gründe. Beim Gründe-Finden ist diese Bundesregierung sehr, sehr stark", sagte Kretschmer. Ein Sondervermögen könne am Ende eines gemeinsamen Nachdenkens darüber stehen, was die Probleme der Bundesrepublik Deutschland sind. "Wenn man einen Weg aus der Krise gefunden hat, wird man solche Impulse brauchen."

Kritik von der sächsischen Linken

Es gehe darum, Wachstumsschwäche zu beseitigen. Man könne die bestehende Schuldenbremse aber nicht einfach beiseiteschieben. Sie sei ins Leben gerufen worden, weil man verhindern wollte, dass eine falsche Politik über Jahrzehnte durch neue Schulden kaschiert wird.

Die Linken im Sächsischen Landtag reagierten kritisch. "Ministerpräsident Kretschmer tritt großspurig auf – weil seine Forderungen in Richtung Berlin keine direkten Folgen haben. Er macht sich die Welt, wie sie ihm gefällt." Selbstverständlich wäre es richtig, die Investitionsbremse zu lösen, was auch durch Sondervermögen möglich ist.

Für die Aufrüstung sei das kein Problem gewesen, da hätten CDU/CSU, SPD, Grüne und FDP zügig Kredite von bis zu 100 Milliarden ermöglicht. "Für Investitionen, die den Menschen im Land direkt zugutekommen – etwa in Schulen, Bahnverbindungen oder andere kommunale Vorhaben –, ist ein solches Sondervermögen allerdings nicht in Sicht. In Sachsen stoppen Kretschmer und seine CDU jeden Schritt in diese Richtung." (dpa)