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Linken-Spitzenkandidatin: „Weil uns die Menschen in Sachsen am Herzen liegen“

Sachsens Linke haben ihren Plan für die Landtagswahl vorgestellt. Trotz herben Verlusten in Umfragen setzt die Partei auf soziale Themen, im Krankenhaus wie im Kindergarten.

Von Olivia Daume
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Susanne Schaper, Spitzenkandidatin der Linken, "Auch wir als Linke lieben unser Land, auch wenn ich manchmal den Eindruck habe, dass uns das abgesprochen wird – nur weil wir für eine andere Willkommenskultur stehen.“
Susanne Schaper, Spitzenkandidatin der Linken, "Auch wir als Linke lieben unser Land, auch wenn ich manchmal den Eindruck habe, dass uns das abgesprochen wird – nur weil wir für eine andere Willkommenskultur stehen.“ © dpa

„Susanne Schaper. Ostdeutsch, sächsisch, links“, heißt es auf dem ersten Großflächenplakat der Linken. „Kümmern um die Nächsten“ steht auf einem Kleineren, genauso wie „Wohnen ohne Sorgen“. Mit diesen und anderen Slogans wollen die Linken im gesamten Freistaat um Stimmen werben, sowohl in den Großstädten als auch im ländlichen Raum.

Nach den Verlusten bei der Europawahl am 9. Juni und den gerade mal vier Prozent, bei denen sich die Partei jüngsten Umfragen zufolge verorten muss, ist die Stimmung jedoch positiv. „Unser größter Konkurrent sind wir selbst. Unser Mangel an Klarheit stößt bei den Wählern auf und das zu Recht“, sagt Spitzenkandidat Stefan Hartmann. „Wir sind die Partei der sozialen Gerechtigkeit und des Friedens und das müssen wir auf die Straßen bringen.“

Auch Kollegin und Spitzenkandidatin Susanne Schaper sieht in den Ergebnissen eher eine Aufgabe als eine Niederlage. „Wenn uns jemand fragt, wieso wir das trotz der Werte überhaupt noch machen, kann ich sagen: Weil uns die Menschen in Sachsen am Herzen liegen.“

Schaper: "Einen Trabi zu haben war schon immer mein Traum"

Schaper setzt sich dafür ein, dass Menschen ohne Existenzängste im Freistaat leben können – „egal wer sie sind oder wo sie herkommen, ob sie eine Behinderung haben oder wen sie lieben. Das ist uns alles Wurscht.“

Auf dem ersten Großflächenplakat posiert die Spitzenkandidatin mit ihren beiden Hunden vor einem Trabi. „Einen eigenen Trabi zu haben, war schon immer mein Traum“, so Schaper. „Ich bin hier geboren. Ich bin hier geblieben. Auch wir als Linke lieben unser Land, auch wenn ich manchmal den Eindruck habe, dass uns das abgesprochen wird – nur weil wir für eine andere Willkommenskultur stehen.“

Mittagessen für Kinder, gegen Klinikschließungen

Den Fokus setzt die Linke vor allem auf soziale Sicherheit und soziale Gerechtigkeit in allen Bereichen, darunter etwa Gesundheit und Bildung. Deutlich machen das Slogans wie „In aller Freundschaft: Jede Klinik zählt!“ und „Mahlzeit, Kinder“. So setzt sich die Partei etwa für ein kostenloses Mittagessen für Kinder ein, und zwar jeden Tag vom Kindergarten bis zum Abitur.

„Jedes Kind hat das Recht auf ein warmes Essen am Tag. Und das ist auch wichtig, etwa für die Gesundheit oder die Konzentration“, so Schaper. Mit diesem Vorhaben möchte die Partei Kinderarmut entgegenwirken.

In den nächsten drei Monaten setze die Partei vor allem auf Sichtbarkeit. Neben den 45.000 Plakaten mit Slogans der Partei sind auch die 60 Direktkandidierenden in Sachsen verteilt zu sehen. Darunter auch die jüngste Kandidatin mit 21 Jahren sowie die älteste mit 70 Jahren. Mit 30 Frauen verzeichnet die Linke zudem den höchsten Frauenanteil unter allen anderen Parteien.