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Zahl illegaler Grenzübertritte nach Sachsen sinkt deutlich

Binnen Jahresfrist ist die Zahl der unerlaubten Einreisen nach Sachsen im Juni 2024 drastisch zurückgegangen. Im Halbjahresvergleich liegen sie aber immer noch höher als 2021 und 2022.

Von Ulrich Wolf
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Die Bundespolizei greift 20 Syrer bei Kipsdorf an der B170 auf, die illegal über die Grenze gekommen waren.
Die Bundespolizei greift 20 Syrer bei Kipsdorf an der B170 auf, die illegal über die Grenze gekommen waren. © SZ-Archiv: Egbert Kamprath

Pirna/Dresden. Die Zahl der illegalen Grenzübertritte nach Sachsen ist im Jahresvergleich deutlich gesunken. Nach Angaben der für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zuständigen Bundespolizeidirektion Pirna sank die Zahl der festgestellten unerlaubt eingereisten Personen von rund 3.040 im Juni 2023 auf 940 im Juni 2024. Das teilte die Behörde am Mittwoch mit.

Insgesamt registrierte die Bundespolizeidirektion im ersten Halbjahr 6.069 illegale Grenzübertritte. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte es fast 10.500 unerlaubte Einreisen gegeben. Von Januar bis Ende Juni 2022 und 2021 lagen die Zahlen mit 4.200 beziehungsweise 2.050 allerdings deutlich niedriger. Seit Herbst 2023 gibt es wieder Grenzkontrollen zu Polen und Tschechien.

Auch bundesweit ging die Zahl der illegalen Einreisen zurück: binnen Jahresfrist von gut 45.000 auf 42.300. Die Zahlen in den ersten Halbjahren 2021 und 2022 waren mit 20.600 und 29.200 ebenfalls deutlich niedriger.

Mit dem Rückgang der illegalen Grenzübertritte sank auch die Zahl der Asylsuchenden in Sachsen im ersten Halbjahr 2024: einer Anfrage der sächsischen Landtagsabgeordneten der Linken Juliane Nagel zufolge um mehr als die Hälfte auf 4.605. Im ersten Halbjahr 2023 seien es noch fast 6.000 mehr gewesen. Die meisten Asylsuchenden 2024 kommen demnach bislang aus Syrien, Venezuela und Afghanistan. Vertriebene aus der Ukraine sind in den Zahlen nicht enthalten. Sie müssen wegen besonderer EU-Schutzregelungen in der Regel keinen Asylantrag stellen.

In den sächsischen Erstaufnahmeeinrichtungen leben der Landesdirektion Sachsen zufolge derzeit rund 2.500 Asylbewerber und fast 300 Ukrainer. Platz wäre für gut 6.800 Personen. (mit dpa)