Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Politik
Merken

AfD und Stadt Essen: Streit um Parteitagshalle spitzt sich zu

Ende des Monats will sich die AfD zum Bundesparteitag in Essen treffen. Nun droht ein juristischer Streit mit der Stadt darüber, ob das Treffen in der dortigen Grugahalle stattfinden kann.

 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Um den Ort für den kommenden Bundesparteitag der AfD gibt es Diskussionen.
Um den Ort für den kommenden Bundesparteitag der AfD gibt es Diskussionen. © Christoph Reichwein/dpa

Berlin/Essen. Wenige Wochen vor dem geplanten AfD-Bundesparteitag in Essen droht ein juristischer Streit zwischen der Partei und der Stadt über den Veranstaltungsort. Der AfD-Bundesvorstand wies am Dienstag die Forderung der Stadt Essen zurück, eine "schriftliche strafbewehrte Selbstverpflichtung" als Bestandteil des geschlossenen Mietvertrages für die angemietete Grugahalle abzugeben. Darin sollte die Partei versichern, während des Parteitags am 29. und 30. Juni keine strafbaren Äußerungen wie die SA-Parole "Alles für Deutschland" zu verwenden. Bei Verstößen drohten 500 000 Euro Strafgeld.

"Mit Schreiben vom heutigen Tag hat der Bundesvorstand der AfD Forderungen der Messe Essen GmbH nach einer Vertragsanpassung zurückgewiesen", hieß es dazu am Dienstagabend in einer Mitteilung der AfD. Essen hatte von der AfD die Abgabe der geforderten Erklärung bis zu diesem Dienstag verlangt. Eine Sprecherin der Stadt kündigte kurz vor Ablauf der Frist eine Kündigung des Mietvertrages für die Grugahalle an, sollte die AfD die Erklärung nicht abgeben. Der Stadtrat hatte dies mit großer Mehrheit beschlossen.

Die AfD drohte mit juristischen Schritten: Sollten sich "Stadt und Messe weiterhin nicht rechtskonform verhalten wollen, werden wiederum wir unverzüglich gerichtlichen Eilrechtsschutz in Anspruch nehmen", sagte Bundesvize Peter Boehringer. Ein rechtsgültiger Vertrag könne in einem Rechtsstaat nicht nachträglich einseitig modifiziert werden, sagte Bundesvorstandsmitglied Roman Reusch. Da mit Kündigung gedroht werde, "wenn wir uns diesem nötigenden Verhalten nicht beugen", sei bei der Staatsanwaltschaft Essen bereits Strafanzeige unter anderem gegen Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen erstattet worden.

Im Mittelpunkt des AfD-Parteitags Ende Juni steht die Wahl eines neuen Vorstands. Die Co-Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla wollen nach zwei Jahren im Amt erneut antreten. Gegenkandidaten gibt es bisher keine. Gegen das Treffen haben zahlreiche Organisationen Widerstand angekündigt. So plant ein linkes Bündnis, die AfD-Delegierten am Betreten der Grugahalle zu hindern. (dpa)