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Schule zur Lernförderung wird saniert

Bis zu den Winterferien gibt der Landkreis in der Kamenzer Macherstraße etwa 1,8 Millionen Euro aus. Der Schimmel muss dringend beseitigt werden.

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© R. Plaul

Von Frank Oehl

Kamenz. Keine Zukunft vermag gut zu machen, was du in der Gegenwart versäumst.“ So lautet das Credo der Schule zur Lernförderung in der Macherstraße. Das Zitat stammt von Albert Schweitzer und wirkt sich derzeit ganz drastisch in der Realität aus. Damit in den Räumen der Schule neben dem Sammelsurium des Museums der Westlausitz überhaupt wieder Unterricht vergegenwärtigt werden kann, musste das ganze Gebäude leergezogen werden. Jetzt sind hier die Bauleute zugange. In ganz großem Stil.

Seit längerem belastet Feuchtigkeit das Mauerwerk im zur Wetterseite hin gelegenen Hausteil. Auf SZ-Nachfrage bestätigt dies auch Steffen Domschke, der unter anderem für Schulen zuständige 1. Beigeordnete des Landrates. „Die Ursachen für die festgestellten Schimmelbelastungen sind nicht genau einzugrenzen.“ Wahrscheinlich spielten hier auch Fehler bei den verschiedenen Sanierungsphasen seit 1991 eine Rolle, so Domschke. In der Tat sieht das Gebäude von außen nicht sanierungsbedürftig aus. Aber der oberflächliche Eindruck kann täuschen. „Der generell angestiegene Grundwasserspiegel in diesem Bereich der Stadt Kamenz und die damit trotz einer erfolgten Trockenlegung vorhandene Grundfeuchte im Kellerbereich sind problematisch.“ Wobei Domschke auch an die Spätfolgen eines Wasserschadens von 2009 erinnert. Im Mai jenes Jahres waren über ein Wochenende hinweg 30 Kubikmeter Wasser von oben nach unten gelaufen. Ursache war eine abgerissene Schlauchverbindung im Sektionsraum des Sammelsuriums gewesen, wobei sich das Wasser im ganzen Gebäude verteilt hatte. In der kreislichen Förderschule mussten damals elf Klassenräume längere Zeit gesperrt und saniert werden. Insgesamt war ein Schaden von etwa 140.000 Euro entstanden. Von der jetzigen Sanierung ist das Sammelsurium aber nicht betroffen, so Domschke auf Nachfrage. „Es ist vom Rest des Gebäudes durch eine massive Betondecke ohne Verbindung nach unten getrennt.“.

Die jetzige Sanierung erfolgt ohne Fördermittel, so Domschke. „Es waren für die Jahre ab 2015 ohnehin noch offene Ertüchtigungen im Brandschutzbereich, bei der Elektroinstallation und beim Parkettfußboden geplant, welche nun zeitlich vorgezogen wurden.“ Hinzu kämen jetzt die dringend notwendige Beseitigung der Schimmelbelastung und Dämmarbeiten im Dachbereich, um einen erneuten Befall zu verhindern, heißt es. Die Gesamtkosten der Baumaßnahmen belaufen sich geplant auf etwa 1,8 Millionen Euro.

Natürlich ist während der Bauarbeiten kein Unterricht möglich. Die Schule wurde in den Sommermonaten komplett ausgelagert und ist nun im benachbarten Gotthold-Ephraim-Lessing-Gymnasium und im beruflichen Schulzentrum an der Hohen Straße in Kamenz untergebracht. Beigeordneter Domschke: „Die Auslagerung wird mindestens bis zu den Winterferien dauern. Betroffen sind etwa 160 Schüler.“ Alle beteiligten Partner hätten bei der Lösung des Problems außerordentlich kooperativ mitgewirkt, heißt es. „Dafür bedankt sich die Kreisverwaltung bei den Betroffenen ausdrücklich“, so Kreissprecher Gernot Schweitzer in Bautzen.