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Schlange stehen für 300 Orchideen lohnte sich

Zu Hunderten drängten sich Blumenfreunde aus der näheren und weiteren Umgebung am Sonnabend vor dem Oppacher "Haus des Gastes". Sie alle wollten einen Blick auf die etwa 300 ausgestellten Orchideenpflanzen werfen, die hier in der Orchideenschau zu sehen waren.

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Von Steffi Schubert

Zu Hunderten drängten sich Blumenfreunde aus der näheren und weiteren Umgebung am Sonnabend vor dem Oppacher "Haus des Gastes". Sie alle wollten einen Blick auf die etwa 300 ausgestellten Orchideenpflanzen werfen, die hier in der Orchideenschau zu sehen waren. Mit solch einem Ansturm hatten die Veranstalter bei weitem nicht gerechnet. "Wir sind das erste Mal hier in Oppach, und bereits am Freitag waren über 350 Besucher da", so Wolfgang Hoffmann, stellvertretender Vorsitzender des Lausitzer Orchideenbundes.
Am Informationstisch drängten sich immer mehr Wissensdurstige: "Wie gieße ich meine Orchidee am besten?", so eine der am meisten gestellten Fragen. "Was mache ich gegen Läuse?", wollte ein älterer Herr wissen. Eine Frau hatte gleich ihre schon ziemlich verkümmerte Pflanze mitgebracht, die nach einem fachkundigen Expertenblick allerdings sofort in den Papierkorb befördert wurde.
An einem anderen Tisch war der Lebensweg der Orchidee nachzuverfolgen. Ehe aus dem zimtartigen Samen eine blühende Pflanze entsteht, vergehen sage und schreibe acht bis zehn Jahre.
Nach weiteren "Schlangenminuten" dann der Blick in den Ausstellungsraum. In allen erdenklichen Farben präsentierten sich die unterschiedlichsten Orchideenarten - mit ganz kleinen, zarten oder auch großen, wuchtigen Blüten. Kleine Wasserbecken und verträumte Musik ließen tropisches Flair aufkommen. Eine Gärtnerei aus Allmosen in der Nähe von Spremberg hatte zu den Pflanzen des Lausitzer Orchideenbundes einen Teil beigesteuert. "Unsere Vereinsmitglieder haben insgesamt über 200 Arten in ihren Gewächshäusern", so Wolfgang Hoffmann. "Darunter vor allem botanische Arten - das sind solche, die auch in der Natur vorkommen. Wir versuchen, besonders verschiedene Arten zu vermehren. Denn viele gibt's in der Natur schon gar nicht mehr." Der Lausitzer Orchideenbund hat sich deshalb auch die Pflege der Standorte heimischer Orchideen auf die Fahnen geschrieben - Wolfgang Hoffmann ist zugleich Landesbeauftragter für Artenschutz der Orchideen. Ansonsten besteht die Vereinsarbeit der 1974 gegründeten Fachgruppe unter anderem aus Ausstellungen - im Oktober 1999 präsentierte sich der Verein beispielsweise auf der Landesgartenschau Zittau.