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Mit 23 Jahren schon Bäckermeister

Falko Panitz hat jetzt den Bautzener Familienbetrieb übernommen. Er bringt neue Produkte ins Sortiment. Ihn plagt aber auch eine Sorge.

Von Carmen Schumann
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Falko Panitz hat jetzt die Bäckerei seines Vaters Uwe übernommen. Der Alt-Meister greift aber nach wie vor seinem Sohn unter die Arme, wenn es nötig ist.
Falko Panitz hat jetzt die Bäckerei seines Vaters Uwe übernommen. Der Alt-Meister greift aber nach wie vor seinem Sohn unter die Arme, wenn es nötig ist. © Carmen Schumann

Bautzen. Das Mischbrot geht immer. Es ist sozusagen das Herzstück im Sortiment der Bäckerei Panitz. Doch Falko Panitz geht mit der Zeit. Deshalb bietet er neuerdings auch ein Brot ohne Weizenmehl, sondern mit Chiasamen an. Damit trägt er der Tatsache Rechnung, dass heutzutage zunehmend mehr Menschen kein Weizenmehl vertragen. Der erst 23 Jahre alte Bäckermeister möchte demnächst auch Dinkel-Brot und -Brötchen anbieten.

Seit Jahresbeginn hat der junge Meister das Sagen in der Bäckerei an der Dr.-Peter-Jordan-Straße, die sein Urgroßvater 1932 gegründet hatte und die seitdem ununterbrochen vom Vater an den Sohn weitergegeben wurde. Falko Panitz ist der jüngste Sohn von Uwe Panitz, der sich zum Jahresende mit 59 Jahren aus gesundheitlichen Gründen aus dem Geschäft zurückziehen musste. Für den 23-jährigen Falko Panitz stand es schon als Kind fest, dass er auch einmal Bäcker werden würde. Seine beiden älteren Geschwister hatten kein Interesse, das Handwerk des Vaters fortzuführen.

Das frühzeitige Aufstehen schreckt ihn nicht. Dies habe den Vorteil, dass man dann auch zeitig Feierabend hat. Der junge Bäckermeister nutzt den frühen Feierabend, um sich mehrmals in der Woche im Fitness-Studio zu betätigen. Die restliche Zeit versüßen ihm seine beiden Katzendamen, die ihre Streicheleinheiten einfordern. Mithilfe der schnurrenden Samtpfoten könne er auch gut runterkommen, wenn der Stress in Laden und Backstube überhand nimmt. Zum Glück nimmt ihn Vater Uwe einen Großteil der Büro-Arbeit ab, die sich zuweilen zu einem bürokratischen Monster auswächst, gerade, was die jüngst eingeführte Bon-Pflicht betrifft.

Meisterbrief ziert kleines Café

Als junger Meister kümmert sich Falko Panitz zudem um die junge Frau, die er als Lehrling ausbildet. Und wenn nötig, steht er auch selbst hinter dem Ladentisch. Das sei wichtig, um die Wünsche der Kunden zu erfahren. Dabei ist ihm auch aufgefallen, dass maximal ein Prozent der Kunden einen Kassenbon mitnimmt.

Falko Panitz hat den Bäckerberuf zunächst bei der Neukircher Bäckerei Hultsch und anschließend in der Backstube seines Vaters erlernt. Gleich danach absolvierte er die Meisterausbildung an der Akademie des Deutschen Bäckerhandwerks in Dresden. Bereits im August 2017 hielt er seinen Meisterbrief in den Händen. Zusammen mit den Zertifikaten seiner Vorfahren ziert der nun das kleine Café, das Uwe Panitz vergangenen Sommer zusammen mit der Verkaufstheke generalüberholen und modernisieren ließ.

Obwohl Falko Panitz seine neue Verantwortung mit Optimismus übernommen hat, plagt ihn derzeit am meisten die Sorge um das Personal. Denn sowohl die drei Teilzeitkräfte, die schon viele Jahre hinter der Theke stehen, als auch die Konditorin werden bald in den Ruhestand gehen. Deshalb ist er dringend auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern, die die frei werdenden Stellen ausfüllen können.

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