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SZ + Update Dynamo

Dynamo kämpft stark und verliert unglücklich

0:1 gegen den großen Hamburger SV. Die Niederlage tut weh, das sagt auch Markus Kauczinski. Die Trainerstimmen und der Liveticker zum Nachlesen.

Von Tino Meyer
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Der Ball ist im Tor, und die Köpfe gehen nach unten. Vor allem durch das Zustandekommen der Niederlage sind die Dresdner am Ende restlos bedient.
Der Ball ist im Tor, und die Köpfe gehen nach unten. Vor allem durch das Zustandekommen der Niederlage sind die Dresdner am Ende restlos bedient. © dpa-POOL

Dresden. Leidenschaft, Kampfgeist, Mut – Dynamo hat alle Tugenden gezeigt, die es braucht, um im Kampf um den Klassenerhalt in der zweiten Liga erfolgreich zu sein. Zum Punktgewinn reicht es trotzdem nicht, weil der Hamburger SV doch einmal durchkommt. Joel Pohjanpalo drückt den Ball in der 84. Minute über die Linie. "Eine Aktion hat zum Tor geführt - da waren wir stehend K. o. Das Programm der letzten Wochen, der letzten Tage, sich immer wieder aufzuraffen, wiederzukommen - das hat weh getan. Es ist wirklich ein trauriger Moment", sagt Dynamos Trainer.

Was dennoch zählt, sind die Leistung und der Willen. Die Mannschaft hat ihr Motto auf den Platz gebracht: „Wir. Zusammen. Jetzt.“ Ein Team kämpft um seine Chance, auch wenn sie am Freitagabend nicht größer geworden ist. Zwei Punkte beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz.

Das sagen die Trainer nach dem Spiel:

Markus Kauczinski (Dynamo): "Glückwunsch an den HSV. Er war die bessere Mannschaft, hat unter dem Strich verdient gewonnen. Das erkennen wir natürlich an. Wir waren gut im Spiel, hatten gleich ein, zwei gute Möglichkeiten. Dann haben wir immer mal wieder den Faden verloren, lange Bälle gespielt. Dann war es eine Abwehrschlacht. Man hat schon gemerkt, dass die Körner verloren gehen, dass jede Aktion am Ende entscheiden kann. Wir hatten noch ein, zwei Konterversuche, aber insgesamt viel zu wenig Entlastung, die Bälle waren viel zu schnell weg. Da sind die Kräfte geschwunden, wir konnten nicht so richtig zulegen. Ich hatte die Hoffnung, dass wir es zu Null hinkriegen, es irgendwie durch verteidigen können und der Ball mal nicht rein springt. Wir haben einen guten Kampf geliefert, haben aber schon besser gespielt. Jetzt heißt es, schnell runterzukommen und sich zu erholen, denn in drei Tagen erwartet uns das nächste Spitzenspiel mit gleicher Intensität. Wir müssen uns wieder aufrappeln."

Dieter Hecking (HSV): "Wir mussten uns auf die langen Bälle der Dresdner einstellen, sie haben unbequeme Stürmer. Ich fand es gegen Greuther Fürth bemerkenswert, welche Wucht sie nach der Umstellung zur zweiten Halbzeit entfacht haben. Nach 20, 25 Minuten hatten wir immer besseren Zugriff, klare Chancen. Ich hätte mir gewünscht, auch für unsere Seele, dass wir das Führungstor erzielen. Wir haben aus der Überlegenheit zu wenig gemacht. In der zweiten Halbzeit hat man gemerkt, dass beide Mannschaft gerungen haben um diese eine Situation, in der das eine Tor fällt. Die war heute mal auf unserer Seite, in den letzten Wochen hat uns oft genug der Gegner den Knockout verpasst. Wir haben nicht die Ruhe verloren. Ich bin froh, dass wir zu Null gespielt haben und Joel das Tor gemacht hat."

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Nach dem Spiel haben sich ein paar Dutzend Dynamo-Fans vor dem Stadion versammelt.
Nach dem Spiel haben sich ein paar Dutzend Dynamo-Fans vor dem Stadion versammelt. © dpa-POOL/Robert Michael

Der Liveticker zum Nachlesen:

90. Minute + 5: Abpfiff. Es bleibt beim 0:1 und damit bei einer bitteren Niederlage für Dynamo, die aufgrund des Zustandekommens ein Dämpfer für die Mannschaft sein dürfte. Stark gekämpft, viel investiert - und am Ende doch verloren. Schon am Montag geht es beim Tabellenführer Bielefeld für die Dresdner weiter.

90. Minute + 4: Die letzten 60 Sekunden. Doch Hamburg hat den Ball.

90. Minute + 2: Eckball für Dynamo, Torwart Broll stürmt mit nach vorn. Er bekommt auch den Kopfball, kein Problem für HSV-Torwart Pollersbeck. Im Gegenzug trifft der HSV fast das leere Dynamo-Tor.

90. Minute + 1: Und dann taucht Makienok doch vor dem Hanburger Tor auf, sein Schuss wird abgeblockt.

89. Minute: Dynamo scheint dem nun nichts mehr entgegensetzen können. Die Energie ist weg, der Antrieb, gegen den großen HSV die Überraschung zu schaffen. Stattdessen kontrollieren die Gäste jetzt Ball und Gegner.

86. Minute: Das Tor ist verdient, keine Frage, fiel dann aber doch wie aus dem Nichts. Für Dynamo gibt es jetzt nur noch eine Richtung: nach vorne.

Die Entscheidung in der Schlussphase: Joel Pohjanpalo erzielt für den Hamburger SV den 1:0-Siegtreffer in Dresden.
Die Entscheidung in der Schlussphase: Joel Pohjanpalo erzielt für den Hamburger SV den 1:0-Siegtreffer in Dresden. © dpa-POOL

84. Minute: Und dann fällt der Gegentreffer doch. Pohjanpalo bringt den Hamburger SV in Führung. Nach Eingabe von Leibold stochert er den Ball über die Torlinie. 0:1 aus Dynamos Sicht.

80. Minute: Auch der HSV hat gewechselt und setzt jetzt alles auf Angriff. Dieses Unentschieden nutzt im Prinzip auch Dynamo nur wenig, den Gästen aber gar nichts.

78. Minute: Das Comeback des Abends! Marco Hartmann kommt ins Spiel. Er soll helfen, den einen Punkt zu sichern. Patrick Ebert geht dafür raus. 

76. Minute: Die Schlussviertelstunde läuft. Es ist jetzt ein Abnutzungskampf. Hamburgs Drängen wird wieder intensiver, Dynamos Gegenwehr aber auch. 

73. Minute: Dritter Wechsel bei Dynamo: Marco Terrazzino ersetzt Patrick Schmidt, der diesmal nicht ganz so wirkungsvoll war wie zuletzt. Umso größer ist sein Glaube an den Klassenerhalt. "Das ist doch nicht utopisch", sagt er im Sächsische.de-Interview.

Hamburg hadert, und Dynamo macht sich Mut. Damit ist die erste Halbzeit ganz gut beschrieben.
Hamburg hadert, und Dynamo macht sich Mut. Damit ist die erste Halbzeit ganz gut beschrieben. © dpa-POOL

72. Minute: Der HSV rennt an, doch es fehlt weiter an Tempo und Ideen. Und auch an Glück, denn das hat Dynamo. Der Kopfball von Pohjanpalo landet an der Latte.

67. Minute: Abwehrchef Ballas holt einen Eckball raus. Wie sagte Trainer Kauczinski gestern: Angriff ist immer noch die beste Verteidigung. Nur bringt der Standard dann nichts ein. 

65. Minute: Der Glaube bei Dynamo wächst. Hamburg rennt sich immer wieder fest, Dynamo verteidigt weiter kompakt wie intensiv. Bleibt nur die Frage, ob neben der Kraft auch die Konzentration bis zum Schluss reicht.

60. Minute: Freistoß jetzt für Dynamo. Kommt gefährlich in den Strafraum, doch kein Dresdner kommt an den Ball.

58. Minute: Hamburg läuft sich jetzt immer öfter fest. So richtig fällt den Gästen nichts ein.

54. Minute: Dynamo wechselt und das gleich doppelt. Jannik Müller und Alexander Jeremejeff kommen ins Spiel, dafür müssen Jannis Nikolaou und Ransford-Yeboah Königsdörffer weichen. Zwei positionstreue Wechsel.

Unentschieden auf dem Platz, bei den Tattoos aber liegt Patrick Schmidt mit einer Armlänge vor dem Hamburger Timo Letschert.
Unentschieden auf dem Platz, bei den Tattoos aber liegt Patrick Schmidt mit einer Armlänge vor dem Hamburger Timo Letschert. © dpa-POOL

49. Minute: Auch das Spielgeschehen ist identisch mit Halbzeit eins. Hamburg spielt um den Dresdner Strafraum herum - und tut sich schwer, eine Lücke zu finden. Bei Dynamo dürfte es irgendwann eine Kraftfrage werden.