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Ein Esel für den Mühlenpfad

Das Gelände an der ehemaligen Mauermannmühle wird umgestaltet. Bald steht dort auch eine Skulptur zum Klettern.

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© Thomas Knorr

Von Elke Schmidt

Mit Knüppel und Schlageisen arbeitet Daniel Rosenberger das Fell des Esels aus dem Stein heraus. Konzentriert und treffsicher setzt er seine Schläge. „Mir macht das Spaß“, sagt der Steinmetz. Er freut sich über diesen Auftrag, das sei mal etwas anderes. Obwohl es recht schwer sei, so eine Figur aus dem Stein zu meißeln. Über 120 Arbeitsstunden stecken bereits in der Esel-Skulptur, die einmal ein drei Tonnen schwerer rechteckiger Block aus Cottaer Sandstein war.

Inzwischen steht der Esel mit einem Mehlsack auf dem Rücken auf einem liegenden Mühlrad. Der Sandstein aus dem Elbsandsteingebirge ist für den kleinen Esel das ideale Ausgangsmaterial: Er lässt sich gut bearbeiten und ist trotzdem robust genug, um später bei Wind und Wetter draußen zu stehen.

Entworfen hat die Skulptur André Konzag, Geschäftsführer der Dünnbier Steinmetz- und Restaurierungs GmbH in Großschönau, im Auftrag der Gemeinde Olbersdorf. Ihren Platz wird die Skulptur einmal auf dem Gelände der ehemaligen Mauermannmühle finden. Nach deren Abriss vor drei Jahren entsteht dort mittlerweile ein kleiner Park, der wie auch der Ausblick am Kirchberg zum Rasten und Erholen einladen soll. Beide Orte gehören zum neuen Geschichts- und Mühlenpfad in Olbersdorf. 18 Mühlen gab es früher im Ort, daran soll der Pfad mit Infotafeln und den Rastplätzen erinnern.

Zu der Skulptur des Großschönauer Steinmetzbetriebes gehören außerdem noch Säcke, die neben dem Esel aufgestapelt sind. Diese sollen kleineren Kindern das Raufklettern ermöglichen. Das Tier ist nämlich ausdrücklich zum Klettern gedacht. Die Gemeinde Olbersdorf hat darauf schon bei der Auftragsausschreibung hingewiesen.

Bevor der Esel jedoch aufgestellt wird, versiegeln ihn die Großschönauer Steinmetze zu seinem Schutz noch. Sollten sich Graffitisprüher daran versuchen, ihn zu „verschönern“, bekomme man die Farbe sonst aus dem Stein nicht mehr heraus, sagt André Konzag. Sei der Sandstein aber versiegelt, ist es leichter, diese wieder abzubekommen. Aber Konzag hofft, dass das eine unnötige Vorsichtsmaßnahme ist. Der Esel wartet künftig in Olbersdorf auf kleine Kletterer.