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Bei Breuninger in Dresden gehen die Lichter aus

Das Stuttgarter Modehaus gehörte 1990 zu den ersten neuen Geschäften in Dresden. Es baute aus, doch nun geht es ganz.

Von Bettina Klemm
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Blick auf das Breuninger-Haus auf Dresdens Prager Straße im Jahr 1994: Das in Stuttgart gegründete Unternehmen gehörte zu den ersten, die 1990 ein eigenes Geschäft in Dresden eröffneten.
Blick auf das Breuninger-Haus auf Dresdens Prager Straße im Jahr 1994: Das in Stuttgart gegründete Unternehmen gehörte zu den ersten, die 1990 ein eigenes Geschäft in Dresden eröffneten. © Archivfoto: SZ/Gunter Hübner

Das Gitter am Eingang ist heruntergelassen. Am Sonnabend wurden hier die letzten Waren verkauft. Nun erinnert nichts mehr an das Modehaus Breuninger. Eine 17-jährige Ära ist vorbei. „Die Immobilie ist für uns deutlich zu klein“, sagt Breuninger-Sprecher Helmuth Bohnenstengel.

Das 1881 in Stuttgart gegründete Modehaus gehörte zu den ersten, die 1990 ein eigenes Geschäft in Dresden eröffneten. Es war in das einstige „Exquisit“ auf der Prager Straße eingezogen. Fünf Jahre später baute Breuninger den Pavillon komplett um und investierte rund 6,5 Millionen Euro, um die Verkaufsfläche fast zu verdreifachen.

Trotzdem war das Unternehmen mit der Größe der Verkaufsfläche immer unzufrieden, schließlich konnte es nur etwa ein Viertel des Sortiments anbieten. So hatte es schon im November 1997 angekündigt, den Pavillon auf der Prager Straße aufgeben und verkaufen zu wollen. Gleichzeitig jedoch gab es immer wieder Gespräche über einen neuen Standort, beispielsweise am Wiener Platz. Die Zeit verging, Breuninger baute in Leipzig ein neues Haus. Dorthin, so hofft Sprecher Bohnenstengel, sollten auch die Stammkunden wechseln. Inhaber der Breuninger-Card sollen in Kürze angeschrieben werden.

Den Pavillon hat Breuninger an die Essener Projektentwicklungsgruppe Kölbl Kruse verkauft. „Wir richten mehrere Läden ein und bauen ab März um“, sagt Projektleiter Christian Breuers. Im September soll der Umbau abgeschlossen sein. Namen von künftigen Mietern könne er nicht nennen.

Neben Breuninger hat auch Hallhuber Dresden verlassen. „Ich denke aber nicht, dass sich Marken aus Dresden zurückziehen“, sagt Eberhard Lucas vom Handelsverband Sachsen. Gerade Dresden habe große Kaufkraftpotenziale.