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Baruth braucht neue Glocken

Um das Vorhaben finanziell voranzutreiben, hat sich jetzt ein Förderverein gegründet. Es werden noch Mitmacher gesucht.

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© Uwe Soeder

Von Kerstin Fiedler

Baruth. Das Jahr 2019 ist gar nicht so weit weg, wenn man überlegt, was die Baruther bis dahin noch vorhaben. Denn bis zum 200-jährigen Kirchweihfest im Jahr 2019 sollen das Geläut, der Glockenboden, der Glockenstuhl, Schalltore und eine neue Läutetechnik erneuert oder ersetzt sein. Um das Vorhaben zu realisieren, werden 110 000 Euro gebraucht – und nur ein Drittel wird von der Landeskirche getragen. Also setzten sich Kirchenvorstand und ein paar Enthusiasten zusammen, um zu beraten, wie zusätzliches Geld gesammelt werden kann. Und jetzt soll alles noch professioneller vorangehen.

Fast alle Stühle im Versammlungsraum des Bauhofs in Baruth waren besetzt. Und fast alle der über 20 Anwesenden hatten an diesem Abend dann einen Mitgliedsantrag für den Glockenförderverein Baruth unterschrieben. Die Gründungsveranstaltung endete also mit großem Erfolg. Auch Pfarrer Albrecht Ehrler, der im Kirchspiel Gröditz auch für die Baruther Kirche zuständig ist, griff zu einem Mitgliedsantrag. Erfahrungen im Sammeln von Spenden für neue Glocken konnte er zuletzt in der Purschwitzer Kirche sammeln. Er freut sich, dass es so viele Helfer gibt, um auch in Baruth die Glocken wieder läuten zu lassen. Damit der Kirchenvorstand immer auf dem Laufenden ist, hat er Christoph Zieschang in den Verein entsandt.

Intensive Forschungen zur Geschichte

Über die Geschichten der Baruther Glocken ist einiges bekannt. Vor allem Theodor Hensel, Bernd Lorenz und Jürgen Jenichen haben sich mit der Geschichte intensiv beschäftigt. Glocken gibt es in Baruth seit mindestens 1683. Die Fakten wurden nicht nur im Internet veröffentlicht, wo auch das Vorhaben nachzulesen ist, sondern auch in Kurzform in einem Flyer veröffentlicht. Der liegt schon seit längerer Zeit an verschiedenen Stellen in den Ortsteilen rund um Baruth aus. Nun sollen möglichst auch die Mitgliedsanträge noch dazugelegt werden. 20 Euro Mitgliedsbeitrag im Jahr haben die Baruther festgelegt.

Bereits 2008 wurde festgestellt, dass die Lebensdauer der zwei Stahlglocken endlich ist. Die Läutetechnik machte Probleme, doch jede Reparatur würde nur eine Notlösung bleiben. Bei genauerer Betrachtung und einer Begehung wurde auch klar, dass neben den Glocken auch die Läutetechnik, die Decke über dem Glockenboden und der Glockenstuhl erneuert oder neu gebaut werden müssen. Doch 110 000 Euro kann das Kirchspiel Gröditz dafür nicht aufbringen.

Drei Enthusiasten

Der Glockenausschuss, bestehend aus den drei Enthusiasten Theodor Hensel, Bernd Lorenz und Jürgen Jenichen aus Baruth und Kleinsaubernitz, begann Spenden zu sammeln. Bis Dezember kamen für das Vorhaben bereits über 25 000 Euro zusammen, allein beim Baruther Weihnachtsmarkt waren es dank mehrerer Aktionen 1 860 Euro. „Wir waren sehr überrascht, dass es doch eine große Bereitschaft gab, für das Vorhaben Geld zu geben“, sagt Bernd Lorenz. Er ist nun Vorsitzender des Glockenfördervereins.

Denn auch das haben die drei Männer gemerkt: Wenn das Vorhaben professionell angegangen werden soll, muss ein Verein gegründet werden, um auch rechtlich auf sicheren Füßen zu stehen. Sie holten sich Rat in anderen Orten, wo bereits Vereine zum Erfolg des Vorhabens geführt haben. Und so hat auch der Malschwitzer Pfarrer Wilfried Noack den Baruthern Mut gemacht. Drei Keramik-Glocken, die vom Spendensammeln für die Malschwitzer Glocken noch übrig waren, hat er den Baruthern gegeben.

Nun folgt die Tippeltappeltour der Vereinseintragung. Danach wollen die Baruther Spendenkonten bei Volksbank und Sparkasse einrichten. „Es gibt viel zu tun“, weiß Bernd Lorenz. Deshalb trifft sich der Vorstand nun monatlich. Aber immerhin ist das Holz für den Glockenstuhl schon gesägt und eingelagert.

www.glocken-baruth.de