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Radebeul wird zur Großbaustelle

Ab Montag wird auf der Meißner Straße gebaut, Straßenbahnen werden durch Busse ersetzt. Autofahrer müssen weite Umleitungen nehmen.

Von Nina Schirmer
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Am Freitag wurde schon ein Überweg für Fußgänger markiert. Über ein Jahr wird jetzt zwischen Rennerberg- und Dr.-Külz-Straße gebaut.
Am Freitag wurde schon ein Überweg für Fußgänger markiert. Über ein Jahr wird jetzt zwischen Rennerberg- und Dr.-Külz-Straße gebaut. © Norbert Millauer

Radebeul. Die ersten Vorboten sind schon zu sehen. Entlang der Meißner Straße in Radebeul-Mitte wurden Ampeln aufgestellt, Umleitungsschilder weisen darauf hin, dass der Verkehr ab Montag anders rollen wird. Dann nämlich startet der Ausbau von Radebeuls Hauptverkehrsachse auf einem Abschnitt von rund 900 Metern zwischen Rennerberg- und Dr.-Külz-Straße. Die wichtigsten Infos zum Bau:

Umleitung: Richtung Coswig geht’s durch die Nebenstraßen

Die Umleitung beginnt aus Richtung Dresden kommend kurz vor den Landesbühnen. Ab dort wird der Verkehr nach rechts in die Paradies- und dann weiter auf die Winzerstraße geleitet. Weil diese ziemlich schmal ist, wird sie während der Bauzeit bis zum Zillerplatz zur Einbahnstraße.

 Der Umleitungsverkehr rollt weiter über die Heinrich-Zille-Straße oberhalb vom Krankenhaus bis zum Rosa-Luxemburg-Platz und biegt dann in die Dr.-Rudolf-Friedrich-Straße ein. Bisher war es nicht erlaubt, von dort nach unten zur Meißner Straße zu fahren. Im Zuge der Umleitung wird die Einbahnstraßenregelung an dieser Stelle genau umgekehrt. 

Auf Höhe vom Hotel Stadt Radebeul stößt der Verkehr wieder auf die Meißner Straße. Auf der gesamten Umleitungsstrecke gilt Tempo 30. Für Fußgänger wird es an der Zillerstraße und an der Dr.-Külz-Straße einen Überweg mit Ampel geben. Wer von Westen kommend in Richtung Dresden unterwegs ist, kann durch die Baustelle fahren, ebenfalls mit 30 km/h. Durch das Baufeld führt ein durchgängiger Fußweg. Auch dort gibt es Fußgängerampeln: an der Kreuzung zur Dr.-Külz-Straße, an der Zillerstraße und am Körnerweg.

Schienenersatzverkehr: Ab der Gleisschleife in Ost fahren Busse

Ab Montag, 4 Uhr, verkehrt die Linie 4 von Dresden kommend nur noch bis zur Gleisschleife Radebeul-Ost. Von dort fahren Busse als Ersatz nach Radebeul-West, Coswig und Weinböhla. Die Busse nehmen dieselbe Umleitungsroute wie der restliche Verkehr. 

Haltestellen wird es dort an der Zillerstraße und an der Dr.-Külz-Straße geben. Aus Richtung Coswig und Weinböhla kommend fahren die Ersatzbusse durch die Baustelle. Dort entfällt in drei bis vier Wochen die Haltestelle Zillerstraße.

© SZ-Grafik

Ausbau: Kanäle, Schienen und Fahrbahn werden komplett erneuert

Auf dem Straßenabschnitt ist wirklich alles desolat. Angefangen bei den Kanälen im Untergrund. Der Abwasserkanal wird gänzlich neu gebaut, sämtliche anderen Versorgungsleitungen müssen auch erneuert werden. Die Dresdner Verkehrsbetriebe ersetzen die maroden Gleise vollständig. 35 neue Fahrleitungsmaste müssen aufgestellt werden.

Die beiden Haupthaltestellen auf dem Abschnitt werden barrierefrei ausgebaut. Neue Unterstände mit Bänken und elektronische Abfahrtstafeln sind geplant. Neben der Fahrbahn werden auch die Gehwege mit einer Breite von 2,50 Meter ausgebaut. Für Radfahrer ist ein Angebotsstreifen auf der Fahrbahn vorgesehen, so wie es ihn auch schon an anderen Stellen der Meißner Straße gibt.

Die Gesamtkosten der Baustelle betragen rund 12,6 Millionen Euro. Davon entfallen etwa 4,6 Millionen Euro auf die Stadt Radebeul und 4,7 Millionen Euro auf die DVB. Die verbleibenden Kosten werden durch die beteiligten Medienunternehmen getragen. Vom Land fließen Fördermittel in Höhe von 6,1 Millionen Euro, der Verkehrsverbund Oberelbe steuert 700 000 Euro zu.

Zeitplan: Fertigstellung im Mai 2020, Trams fahren schon eher wieder

Die Bauarbeiten werden über ein Jahr dauern. Komplett fertig soll alles Ende Mai 2020 sein. So lange bleibt auch die Umleitung. Die Ersatzbusse kommen aber nicht ganz so lange zum Einsatz. Sobald das erste Straßenbahngleis fertig ist, soll die Straßenbahn wechselseitig wieder von und nach Weinböhla fahren.

Das ist für den 25. November 2019 und damit pünktlich zum Adventsverkehr geplant. Nur ganz am Ende der Bauarbeiten muss die Straßenbahn für den Ausbau von Bauweichen noch einmal kurzzeitig pausieren.

>>>> Lesen Sie dazu auch: Ohne Umleitung geht es nicht