Von Peter Stache

Mit dem Bismarckturm wurde fast auf den Tag genau vor 100 Jahren ein für Neugersdorf bedeutsames Bauwerk eingeweiht. Heute wird deshalb Turmfest gefeiert.

Der Grundstein für das 19,5 Meter hohe Bauwerk wurde am 5. April 1904 gelegt. Am 14. September wurde die Fertigstellung verkündet, und am 9. Oktober 1904 fand die Einweihungsfeier des Sandstein-Bauwerks statt, das die Neugersdorfer einer Stiftung des Fabrikanten Julius Hoffmann und des „Naturwissenschaftlichen Vereins zu Neugersdorf“ zu danken haben. Die 100-Jahr-Feier kann also um dieselbe Zeit herum veranstaltet werden, in der auch vor zehn Jahrzehnten am Fuß des Turmes in 474 Meter Höhe auf der Hutung eitel Freude herrschte.

Das Interesse an dem hundertjährigen Turm ist im Laufe der letzten Jahre gestiegen. In den vergangenen zwei Jahren wurden zu Saisonende 493 (2002) bzw. 575 (2003) Turmbesteiger gezählt. In diesem Jahr sind es jetzt schon über 650. Voraussetzung für diesen Zuspruch war ein ebenfalls denkwürdiger Tag in der Turmgeschichte: Am 12. September 1993 wurde der Turm nach einjähriger Instandsetzung wieder eröffnet.

Mittlerweile hat die Stadtverwaltung für die Turmbetreuung und die Sicherung der Öffnungszeiten mit Wolfgang Fiedler und Lothar Reichelt zwei Neugersdorfer gewonnen, die diese Aufgabe ehrenamtlich übernommen haben. Die höheren Besucherzahlen sind vor allem ihrem ehrenamtlichen Engagement zu verdanken.

Im Hinblick auf das Turmjubiläum organisierten Wolfgang Fiedler und Lothar Reichelt eine Ausstellung mit historischen Ansichtskarten. Durch die Feuchtigkeit verzog sich der Untergrund der Ausstellungsfläche, was jedoch die beiden nicht abgehalten hat, jetzt neue und stabilere Bildtafeln anzubringen.

Zum Turmfest am heutigen Sonnabend wollen auch Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins den Turmbesuchern Erklärungen zur Geschichte und zum Ausblick auf die Stadt und die tschechische Seite geben. Die Aussichtsplattform zum Turmfest anlässlich des 100-jährigen Jubiläums zu besteigen, dürfte für die Neugersdorfer und ihre Gäste ein besonderer Anreiz sein, zumal kein Eintrittsgeld erhoben wird.