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Pirna: Menschenrechtsexperte erklärt, wie gefährlich die AfD ist

Der Pirnaer "QueerTreff" veranstaltet am 20. August eine Diskussionsrunde mit Hendrik Cremer. Dabei liest er auch Passagen aus seinem bekannten Buch.

Von Thomas Möckel
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Menschenrechtsexperte Hendrik Cremer: "Die Gefahr, die von der AfD ausgeht, wird im öffentlichen Diskurs nicht abgebildet."
Menschenrechtsexperte Hendrik Cremer: "Die Gefahr, die von der AfD ausgeht, wird im öffentlichen Diskurs nicht abgebildet." © DIMR/A. Illing

Der Pirnaer "QueerTreff" in der Langen Straße veranstaltet am 20. August eine Lesung und Diskussionsrunde mit dem Juristen, Autor und Menschenrechtsexperten Hendrik Cremer, der beim Deutschen Institut für Menschenrechte arbeitet. Cremer wird dabei auch Passagen aus seinem Buch "Je länger wir schweigen, desto mehr Mut werden wir brauchen – Wie gefährlich die AfD wirklich ist" lesen, anschließend können die Gäste mit dem Verfasser zur Thematik debattieren.

Hendrik Cremer, so der "QueerTreff", sei bekannt für seine engagierte Arbeit im Bereich Menschenrechte und Antidiskriminierung. In seiner Lesung wird er Auszüge aus seinem aktuellen Buch vortragen, dass sich auch mit den Herausforderungen und Chancen der "LGBTIQ+"-Bewegung in Deutschland und weltweit auseinandersetzt. Zudem spricht Cremer über seine persönlichen Erfahrungen und die aktuelle politische Lage.

Die Lesung biete nach Aussage des Veranstalters eine einzigartige Gelegenheit, sich mit den Themen Diversität, Gleichberechtigung und Menschenrechte auseinanderzusetzen und in einen direkten Dialog mit dem Autor zu treten. Im Anschluss an die Lesung ist eine Diskussionsrunde geplant, in der das Publikum die Möglichkeit hat, Fragen zu stellen und sich untereinander auszutauschen. Der "QueerTreff" in Pirna – ein wichtiger Ort für die "LGBTIQ+"-Community in der Region – will mit dieser Veranstaltung einen weiteren Beitrag dafür leisten, gegenseitiges Verständnis und gesellschaftliche Vielfalt zu fördern.

"Die AfD wird verharmlost"

Cremer, geboren 1971, arbeitet beim Deutschen Institut für Menschenrechte, zu seinen langjährigen Arbeitsschwerpunkten gehören Rassismus und Rechtsextremismus. Er studierte Jura und arbeitete anwaltlich in den Bereichen Aufenthalts- und Sozialrecht. Seine Promotion verfasste er über die Rechtsstellung unbegleiteter geflüchteter Minderjähriger nach der UN-Kinderrechtskonvention. Zudem ist Cremer Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen und war schon häufig im Bundestag und in Landtagen als Sachverständiger geladen.

Am 1. Februar dieses Jahres erschien das Buch, aus dem Cremer lesen wird. Er widmet sich darin der Thematik, dass die Gefahr, die von der AfD ausgehe, im öffentlichen Diskurs nicht abgebildet werde. Die Partei werde verharmlost, indem sie etwa als "rechtspopulistisch" bezeichnet werde. Dabei habe sie sich längst zu einer rechtsextremen Partei entwickelt. Ihre Gewaltbereitschaft werde regelmäßig ausgespart. Zugleich erziele sie hohe Zustimmungswerte, und Vertreter demokratischer Parteien grenzten sich nicht genügend von ihr ab.

Cremer zeige, so heißt es in der Buchbeschreibung, eine Entwicklung, die angesichts der deutschen Geschichte lange nicht für möglich gehalten worden sei. Die Strategie der AfD drohe aufzugehen, wenn sich der Umgang mit ihr nicht grundlegend wandle. Das Buch sei ein fundiertes Aufklärungsstück, um die Dimension des Angriffs auf die freiheitliche rechtsstaatliche Demokratie zu erkennen.

Lesung mit Hendrik Cremer, "QueerTreff" Pirna, Lange Straße 43, 20. August 2024, 17 Uhr, der Eintritt ist frei