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Mehr Geld, Freizeit, Sicherheit: DGB wirbt in Pirna für mehr Tarifverträge

Der Deutsche Gewerkschaftsbund plant am 18. September einen speziellen Aktionstag. In Pirna findet er am Morgen am Bahnhof statt.

Von Thomas Möckel
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DGB-Kreisvorsitzende Anja Oehm: "Tut euch zusammen, gründet Betriebsräte, macht Druck für mehr Tarifverträge."
DGB-Kreisvorsitzende Anja Oehm: "Tut euch zusammen, gründet Betriebsräte, macht Druck für mehr Tarifverträge." © Norbert Millauer

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) will am 18. September bundesweit mit hunderten Aktionen vor Werkstoren, an Bahnhöfen und auf zentralen Plätzen auf die Vorteile von Tarifverträgen aufmerksam machen. Die Aktion in Pirna an diesem speziellen Aktionstag ist von 6 bis 7 Uhr am Bahnhof geplant. Auf diese Weise sollen im Berufsverkehr möglichst viele Pendler erreicht werden.

„Wer mit dem Schutz eines Tarifvertrages arbeitet, hat deutlich mehr in der Tasche. Nicht nur ein höheres Gehalt kommt dabei heraus. Auch kürzere Arbeitszeiten und mehr Urlaub gehören dazu. Darüber informieren wir am 18. September im Berufsverkehr“, sagt Anja Oehm, Vorsitzende des DGB-Kreisverbandes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Nach ihrer Aussage profitierten in Sachsen nur 43 Prozent der Beschäftigten von einem Tarifvertrag. Das sei zu wenig, deshalb mache sich der DGB in Sachsen für eine Tarifwende stark. Eine hohe Tarifbindung sichere nicht nur gute Arbeit, sie stärke auch die Binnennachfrage. Damit sei sie wichtig für wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Zugleich ermutigt der DGB Beschäftigte, sich gemeinsam mit ihren Gewerkschaften zunehmend für mehr Tarifverträge in ihren Betrieben einzusetzen. „Das ist stark und wir sagen allen Beschäftigten: Tut euch zusammen, gründet Betriebsräte, werdet Mitglied in einer DGB-Gewerkschaft. Macht Druck, damit das Unternehmen, in dem ihr arbeitet, Tarifverhandlungen zustimmt“, sagt Anja Oehm.

Ebenso müssten die politisch Verantwortlichen mehr tun. „Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag verpflichtet, ein Bundestariftreuegesetz einzuführen. Das ist noch immer nicht beschlossen“, sagt Anja Oehm. In Sachsen fordere der DGB ein modernes Vergabegesetz mit Tariftreue. Öffentliche Gelder dürften dann nur noch an Unternehmen mit Tarifvertrag gehen. Davon würden die Beschäftigten, tarifgebundene Unternehmen und die Allgemeinheit profitieren.