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Fahndungserfolg an der A 17: Bundespolizei fasst gesuchten Schleuser

Die Grenzkontrollen im Osterzgebirge und der Sächsischen Schweiz zeigen weiter Wirkung. Anreisende Fußballfans waren bisher brav.

Von Jörg Stock
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Bundespolizisten haben bei Breitenau einen Bulgaren festgesetzt, den griechische Behörden zur Verhaftung ausgeschrieben hatten.
Bundespolizisten haben bei Breitenau einen Bulgaren festgesetzt, den griechische Behörden zur Verhaftung ausgeschrieben hatten. © Marko Förster

Im Rahmen der stationären Grenzkontrollen erzielt die Bundespolizei im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge fortlaufend Fahndungserfolge. So klickten am Sonntag bei einem Bulgaren die Handschellen auf dem Checkpoint am Rastplatz "Heidenholz" an der Autobahn A17.

Der 35-Jährige war gegen 20 Uhr von Einsatzkräften der Bundesbereitschaftspolizei aus Duderstadt zur Einreisekontrolle gebeten worden. Bei der Überprüfung der Personalien stellte sich heraus, dass griechische Behörden nach dem Mann suchten. Gegen ihn lag ein internationaler Haftbefehl wegen Einschleusens von Ausländern vor.

Wie Frank Rehbein, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Berggießhübel, mitteilte, sei der Bulgare umgehend dem Haftrichter in Pirna vorgeführt worden. Dieser habe den Haftbefehl in Vollzug gesetzt. Somit wartet der Ertappte nun in der Justizvollzugsanstalt Dresden auf seine Auslieferung nach Griechenland.

Vietnamesen erschleichen Visum

Seit Wiedereinführung der Grenzkontrollen im Oktober 2023 verzeichnet die Berggießhübler Inspektion, die laufend von auswärtigen Einheiten, meist aus Norddeutschland, unterstützt wird, ein konstant hohes Aufkommen an Fahndungstreffern. Die Anzahl pro Woche sei dreistellig, hieß es zuletzt. An einem Wochenende kämen mitunter ein Dutzend Festnahmen oder mehr vor.

Berggießhübels Inspektionschef Sven Jendrossek äußerte sich jüngst sehr zufrieden mit dem Lauf der Dinge an "seiner" Grenze. Durch den wechselnden Einsatz von Beamten aus anderen Dienststellen und Bundesländern könne man sich nicht nur fachlich, sondern auch menschlich austauschen. "Das ist für beide Seiten ein Gewinn."

Jendrossek macht keinen Hehl aus den harten Einsatzbedingungen am Osterzgebirgskamm. "Zwölf Stunden auf der Pisten stehen, das strengt schon an." Doch die Stimmung unter den Kollegen sei gut, "Miesepeter" gebe es keine. "Alle sehen ihre Aufgabe, und sie sehen, dass es sinnvoll ist, was sie tun."

Die Grenzkontrollen waren zur Eindämmung illegaler Migration eingeführt worden. Asylsuchende kommen inzwischen nur noch selten und vereinzelt, meist in Linienbussen, an den Grenzabschnitten des Landkreises an. Verstärkt aufgefallen waren hingegen vietnamesische Staatsbürger, die mit mutmaßlich erschlichenen Visa nach Deutschland einreisen wollten. Auch Ukrainer, die bereits in anderen Staaten Bleiberecht gefunden hatten, wurden am Grenzübertritt gehindert.

Seit Beginn der Fußball-EM achten die Bundespolizisten auch auf potenzielle Gewalttäter aus der Fanszene. Abgesehen von einzelnen Stücken Pyrotechnik, die sichergestellt wurden, seien kaum Feststellungen vorgekommen, sagt Inspektionssprecher Rehbein. "Die Lage ist ruhig." Die Grenzkontrollen im Landkreis werden auch nach dem EM-Finale fortgeführt, mindestens bis Mitte Dezember.