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Heidenau: So sieht es künftig im Kaufland aus

Eine riesige Halle voller Nichts. Bevor in Kürze der Umbau beginnt, ist klar, was es wo künftig zu kaufen gibt. Ein erster Rundgang.

Von Heike Sabel
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So steht das Gebäude seit 1994 und so bleibt es auch von außen - inklusive Glaskuppel-Eingang. Doch drinnen baut Kaufland jetzt komplett um.
So steht das Gebäude seit 1994 und so bleibt es auch von außen - inklusive Glaskuppel-Eingang. Doch drinnen baut Kaufland jetzt komplett um. © © Karl-Ludiwg Oberthuer

Real steht draußen nicht mehr dran, Kaufland noch nicht. Drinnen erinnert nichts mehr an das, was mal war und ist noch nicht zu ahnen, was einmal wird. Manches ist zu sehen, was Kunden früher nicht sahen und auch bald wieder verschwindet. Alles, was nicht mehr gebraucht beziehungsweise erneuert werden muss, ist abgebaut - Haustechnik, Heizung, Wände, Lampen. Derzeit ist es eine riesige Halle mit etlichen Säulen. Wie es zwischen ihnen künftig aussieht, erklärt Kaufland-Immobilienentwickler David Sawall.

Eingang: Nur noch einer - mit der Glaskuppel

Der Haupteingang bleibt im Wesentlichen wie er zu Real-Zeiten schon war - Glaskuppel inklusive. Auch wenn die wie das ganze Gebäude in die Jahre gekommen ist, sie ist ein besonderer architektonischer Baustein, sagt Sawall. Neu wird sein, dass es nur noch diesen Ein- und Ausgang gibt, der zweite entfällt.

Der Eingang bleibt - und ist künftig der einzige. Und dahinter ändert sich einiges.
Der Eingang bleibt - und ist künftig der einzige. Und dahinter ändert sich einiges. © Karl-Ludwig Oberthür

Apotheke, Telefon- und Lottoladen: Wieder dabei

Rechts im Eingangsbereich befanden sich ein Telefon- und ein Lotto- und Postladen. Die will Kaufland auch wieder hier haben. "Wir sind dran", sagt Sawall.

Die Apotheke soll auch wieder eine Apotheke werden - wenngleich nicht mit dem bisherigen Betreiber. Der hat die Apotheke im Kaufpark Nickern übernommen. Eine Apotheke ist als sogenannter Ankermieter, also einer, der Kunden zieht, wichtig für Kaufland. Wer der Apotheker ist, ist für den Kunden zweitrangig. Ein Name steht noch nicht fest.

Blumengeschäft: Coole Ideen für schwierige Fläche

Die Fläche für Blumen und Gärtnerei ist schwierig, weil sie genau dafür ausgelegt ist. Das betrifft den Fußboden und das Glasdach. Dazu kommt die Größe mit rund 1.000 Quadratmetern. Es gäbe coole Konzepte, sagt Sawall und: "Da passiert was." Was, das sagt er aber noch nicht.

Kaufland: An der Wand lang - von Sushi bis SB-Kassen

Kaufland selbst wird nur einen Teil nutzen und zwar im Wesentlichen den an den Wänden rechts, links und hinten entlang. Dieser beginnt rechts im Bereich von einst Schreibwaren und Technik mit Obst und Gemüse. Links wird es frisches Sushi geben. Der Backshop schließt sich rechts an, wird jedoch seine Ausrichtung etwas ändern, sodass man direkt auf ihn zu läuft. Hinten quer folgt wie bisher der Kühlbereich.

Er weiß und sieht schon, was künftig kommt, wo noch nichts zu sehen ist: Kaufland-Immobilienentwickler David Sawall.
Er weiß und sieht schon, was künftig kommt, wo noch nichts zu sehen ist: Kaufland-Immobilienentwickler David Sawall. © Karl-Ludwig Oberthür

Die neue Wurst- und Fleischtheke kommt an die Stelle der bisherigen, nur ihre Form ändert sich vom leichten U zu einer Geraden.

Die Frisch-Fisch-Theke hatte Real schon vor Längerem geschlossen, sie wird von Kaufland auch nicht wieder geöffnet. Der Bereich verschwindet hinter einer Wand, an der künftig Regale stehen. Und dort wo es bisher Obst und Gemüse gab, wird Kühlware angeboten. Es schließen sich wie bisher im Wesentlichen die Getränke an.

Häuschen im Haus: Sieht noch etwas fremd aus und ist noch nicht ganz fertig, wird aber mal ganz wichtig, weil sich hier unter anderem die Toiletten für die Kassiererinnen befinden.
Häuschen im Haus: Sieht noch etwas fremd aus und ist noch nicht ganz fertig, wird aber mal ganz wichtig, weil sich hier unter anderem die Toiletten für die Kassiererinnen befinden. © Karl-Ludwig Oberthür

Die Kassen folgen auf dieser Seite, jedoch nicht so weit vorn wie bisher und auch etwas weiter am Rand. Acht der Kassen - und damit etwa die Hälfte - werden Selbstbedienungskassen sein. Ganz rechts wurde ein Häuschen gemauert. Hier befinden sich dann die Toiletten für die Kassiererinnen, damit sie nicht durch den ganzen Markt müssen, sowie die Kassenzentrale.

Geschäfte: Textil, Schuhe und ein "Kracher"

Wer den Kaufland-Bereich verlassen hat, kann in den Shop-in-Shop-Bereich abbiegen oder zum Ausgang gehen. Die Geschäfte werden also von drei Seiten von Kaufland eingerahmt. Zu den Geschäften in der Mitte gehören unter anderem ein kleiner Textilladen auf 200 bis 300 Quadratmeter und ein Schuhladen sowie auf rund 1.800 Quadratmetern ein Nonfood-Anbieter. "Der wird ein Kracher", sagt Sawall und macht es damit spannend.

Friseur, Reinigung, Ernestings, Reisebüro: Statt vier Anbieter nur einer

Eine riesige leere Fläche befindet sich um den einstigen zweiten Ein- und Ausgang. Hier hatten Friseur Klier, eine Reinigung, Ernestings und ein Reisebüro ihre Geschäfte. Künftig verkauft hier ein sogenannter Nonfood-Markt seine Waren. Es handele sich um einen stark expandierenden Anbieter mit einem breiten Angebot eher niedriger Preise. Einen Namen nennt Sawall nicht. Geht man davon aus, dass es in Heidenau bereits zwei "Tedi"-Märkte gibt, könnte die Kette "Action" infrage kommen. Diese war schon mal im Gespräch, als der Aldi an der Stadtgrenze zu Dohna frei wurde. Hier zog dann "Tedi" ein. Der zweite "Tedi" ist im Einkaufszentrum an der Bahnhofstraße.

Apollo: Kommt zurück

Apollo steht noch dran und kann auch bleiben, denn der Optiker kommt zurück.
Apollo steht noch dran und kann auch bleiben, denn der Optiker kommt zurück. © Karl-Ludwig Oberthür

"Klar, kommt Apollo wieder", sagt Sawall. Das Unternehmen hatte im Juli auf noch laufenden Gespräche verwiesen. Die führt Kaufland derzeit noch mit vielen Interessenten, sodass bisher relativ wenig konkrete Namen genannt werden.

Platzwechsel bei Bäcker und Fleischer

Kuchen statt Schuhe, Wurst statt Kuchen: Ein neuer Fleischer zieht auf die einstige Bäcker-Fläche; der Bäcker verkauft dort, wo es bisher Schuhe gab. Einen Fleischer gab es bisher nicht. Die Ecke zwischen Bäcker und Fleischer wird aufgelockerter und als heller Sitzbereich für beide genutzt, bisher gab es nur einen kleinen am Bäckerstand. Der wurde zuletzt von Bärenhecke betrieben, die sich wieder dafür interessieren.

Feinkost: Delikatessen bleiben

Die Theke, von der bisher Oliven und Delikatessen verkauft wurden, steht noch. Mit Absicht. Der Bereich und das Angebot sollen bleiben, möglichst mit der bisherigen Betreiberin, sagt Sawall.

Toiletten im ehemaligen Detektiv-Büro

Ganz wichtig: Toiletten für die Kunden. Die bleiben, wo sie bisher waren, etwas versteckt im Gang neben dem Feinkoststand. Doch auch sie werden modernisiert und erweitert - so verschwindet das Detektiv-Büro.

Imbiss: Genug zu essen auch draußen

Der Asia- und Döner-Imbiss außen rechts vom Eingang soll wieder ein Imbiss werden. Die Theke steht noch drin und soll möglichst weiter genutzt werden. Der künftige Betreiber bzw. Mieter steht auch hier noch nicht fest. Weitere Imbiss-Angebote soll es wie bisher im Außenbereich geben.

Die Räume rechts vom Imbiss, die bisher die Event- und Catering-Firma von Sandra Reichel bewirtschaftete, sind schwer nutzbar, sagt Sawall. Sie befinden sich zu weit vom Eingang entfernt. Denkbar seien hier Dienstleister wie ein Friseur.

Obergeschoss: Doppelt abgehangen

Viel Fläche, doch derzeit zu viel: Das Obergeschoss wird zunächst nicht genutzt.
Viel Fläche, doch derzeit zu viel: Das Obergeschoss wird zunächst nicht genutzt. © Karl-Ludwig Oberthür

Die Rollsteige sind abgebaut, damit fehlt die Verbindung zum Obergeschoss. Das ist kein Problem, bleibt es doch zunächst ungenutzt. Am Boden des Obergeschosses, das zugleich Decke von unten ist, gibt es einen Leuchtteppich, soll heißen, vor lauter Licht fällt gar nicht auf, dass oben nichts ist.