Gut eingerüstet ist derzeit die Biobäckerei Spiegelhauer im Lohmener Gewerbegebiet. Das hat seinen Grund, denn auf der Südseite des Daches montieren Fachleute derzeit auf 800 Quadratmeter Fotovoltaik-Module. "Die somit gewonnene Energie soll größtenteils selber für unseren Bäckereibetrieb genutzt werden", sagt Erik Spiegelhauer, Inhaber der Biobäckerei.

Außerdem können dann künftig die zwei Auslieferungs-E-Fahrzeuge mit dem Strom gespeist werden. "Das ergibt Sinn, denn die beiden Autos starten im Dunkeln, um auszuliefern. Sie kommen in der Regel gegen 10 Uhr vormittags zurück, können dann angeschlossen werden, um tagsüber mit dem grünen Strom vom Dach aufgeladen zu werden", erklärt Spiegelhauer. Der restliche Stromüberschuss soll ins öffentliche Netz eingespeist werden. Für die neue Anlage investiert der Betrieb rund 150.000 Euro.

Wird der Backofen künftig mit grünem Strom beheizt?

Das Ziel des Unternehmens ist, generell möglichst klimaneutral zu produzieren. Deshalb plant der Chef auch für die Zukunft, den Backofen mit Gas oder mit Wasserstoff zu beheizen. "Alternativ auch mit Strom, der durch Solarenergie am Standort gewonnen wird. Dann müssten wir allerdings die FV-Anlage auf dem Dach erweitern und auf der Nordseite zusätzliche Module anbringen sowie eine Ost-West-Aufständerung realisieren", erklärt Spiegelhauer.

Auf der Suche nach weiteren Mitarbeitern

Seit 2021 produziert die Bäckerei Spielhauer am Standort in Lohmen. Dafür wurde die neue Halle gebaut. Verkauft werden die Produkte weiterhin in der Bahnhofsstraße in Pirna sowie in Lohmen selber. Derzeit beschäftigt der Backbetrieb 18 Angestellte. Wie viele seiner Kollegen hat auch Erik Spiegelhauer ein Personalproblem. "Uns fehlen Mitarbeiter im Verkauf", sagt er.

Unter anderem aus diesem Grund musste er die Filiale am Schillerplatz in Dresden schließen. In diesem Zusammenhang bedauert er auch, dass es manchmal an Wertschätzung der Kunden gegenüber dem Verkaufspersonal mangele. "Das macht die Suche nach weiteren Mitarbeitern natürlich noch schwieriger", so der Bäckermeister.

Erik Spiegelhauer führt den Familienbetrieb bereits in der vierten Generation. Sein Urgroßvater eröffnete einen Bäckerladen im Erzgebirge. Später zog die Familie nach Pirna. 2013 gab es einen tiefen Einschnitt in der Firmengeschichte. Die Bäckerei stellte komplett auf Bioprodukte um.

"Persönlich hatten wir damals unsere Ernährung geändert. Und außerdem stellten wir uns als Betrieb die Frage, ob wir wirklich auf Vormischungen angewiesen sind. Verdienen wir noch etwas oder nur die Backmittelindustrie?", erläutert Erik Spiegelhauer die damalige Entscheidung. Seitdem verzichtet die Bäckerei auf Backmischungen beziehungsweise auf Zusatzstoffe, sondern verkauft Bio-Brot, Bio-Brötchen und Bio-Kuchen.