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Oppacher rettet die Schwerter Brauerei

Der Radebeuler Unternehmer Eric Schäffer kauft die seit drei Jahren insolvente Meißner Brauerei und führt sie als Familien-Unternehmen weiter.

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Von Ulf Mallek

Die 19 Mitarbeiter der Meißner Schwerter Brauerei hatten gestern Nachmittag allen Grund zur Freude. Ihre Jobs sind erst einmal gesichert. Insolvenzverwalter Olaf Seidel teilte ihnen mit, dass das seit drei Jahren insolvente Unternehmen einen Käufer gefunden hat: Die Oppacher Mineralquellen GmbH &Co. KG mit ihrem Inhaber Eric Schäffer aus Radebeul.

Schäffer hat nach Gesprächen mit dem Insolvenzverwalter und Meißens Oberbürgermeister Olaf Raschke (parteilos) entschieden: Ich kaufe die Brauerei. Er möchte beide Firmen, Oppacher und Schwerter Brauerei, als Familienunternehmen weiter führen.

„In Meißen wird ein Bier mit exzellenter Qualität gebraut“, sagt der neue Inhaber Eric Schäffer. „Was verbessert werden kann, sind Vertriebsaktivitäten und das Marketing.“ Da kann Oppacher helfen. Zudem könnte auch die Marke Oppacher, die ja auf Mineralwasser spezialisiert ist, von dem neuen Partner profitieren.Schäffer hat Erfahrungen mit der Bierproduktion. Er war langjähriger Chef der Freiberger Brauhaus AG. Als sich die Mannheimer Actris-Gruppe, zu der Freiberger gehörte, im Jahr 2006 von ihren Getränkebeteiligungen trennte, ging die Freiberger Brauerei an die Radeberger Gruppe und die Oppacher Mineralquellen an den neuen Inhaber Schäffer. Er wurde alleiniger Gesellschafter. Mit 70 Mitarbeitern produziert Oppacher jährlich 80 Millionen Flaschen Mineralwasser, Schorle und Säfte.

Schäffer gilt in der Branche als Vertriebs- und Marketingexperte. In seinen Freiberger Zeiten hat er über viele Jahre Radeberger harte Konkurrenz gemacht und zahlreiche Großereignisse in der Dresdner Region gesponsert. Auch mit Oppacher (Sitz im Oberlausitzer Bergland) engagiert er sich regional, neuerdings auch beim Dresdner Stadtfest.

Mit der ältesten Privatbrauerei Sachsens hat Schäffer eine Perle erworben. Braumeister Bernd Heitmann erhielt vor knapp vier Wochen in Berlin den Bundesehrenpreis. Damit ist die kleine Brauerei als beste Sachsens ausgezeichnet worden.

Im Juli 2007 musste die Schwerter Brauerei Wohlers KG beim Amtsgericht Dresden die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen. Die Brauerei kämpfte bereits seit Jahren mit der Schuldenlast. Auch nach der Insolvenz schrieb die Brauerei im operativen Geschäft schwarze Zahlen. Die Produkte, vier verschiedene Biersorten, erhielten regelmäßig Goldmedaillen. Aber ein Investor fand sich nicht, Geld für Investitionen und neue Produkte war nicht da.

Schäffer und Braumeister Heitmann werden jetzt die nächsten Schritte besprechen. Vorrang hat der Aufbau einer neuen Vertriebsstruktur . Zudem überlegt Schäffer, die Brauerei stärker in das gesellschaftliche Leben der Stadt Meißen und der Region zu verwurzeln.

„Ich freue mich auf die neue Aufgabe in Meißen“, sagt der 42-jährige Schäffer. „Ich werde oft und gern hier sein.“