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Niesky

Eintracht-Fußballer: Emotionaler Abschied von Kapitän "Huckel"

Die Nieskyer trauern nicht nur der verpassten Aufstiegs-Chance ein wenig nach, sondern verlieren auch ihren Kapitän. Nicht der einzige Abschied.

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Neben der Vereinsfotografin (links) wurden die Spieler Vincent Wobst und Sebastian ("Huckel") Berg (von links) verabschiedet.
Neben der Vereinsfotografin (links) wurden die Spieler Vincent Wobst und Sebastian ("Huckel") Berg (von links) verabschiedet. © Hans-Ernst Friedrich

Eine lange Saison ging am vergangenen Sonntagnachmittag mit dem letzten Spieltag in der Landesklasse Ost für die Nieskyer Eintracht zu Ende. Zu Gast war im letzten Heimspiel der bereits als Absteiger feststehende BSV 68 Sebnitz. Für die Nieskyer ging es nur noch darum, sich mit einem tollen Heimspiel von den eigenen Fans in die Sommerpause zu verabschieden, denn für sie stand vor dem Spiel Tabellenplatz zwei fest – genau wie in der vergangenen 2022/23. Mit einem 5:0-Erfolg gelang den Nieskyern ein versöhnlicher Abschied. Herrlichstes Sommerwetter und ein Stadionfest stellten einen würdigen Rahmen für das Spiel, das bei freiem Eintritt von vielen Zuschauern besucht wurde.

Die Nieskyer begannen druckvoll und drängten auf ein schnelles Tor. Sie wurden auch belohnt. Sebastian Richter konnte seinen Gegenspieler „abschütteln“ und vollendete in der 9. Spielminute zum 1:0. Die Gäste standen unter Druck und beschränkten sich auf vereinzelte Konter, wurden in der 22. Spielminute aber sehr gefährlich. Der Heber über Torwart Nico Linke landete an der Latte, und den abprallenden Ball konnte Fritz Geduhn gerade noch vor der Torlinie klären. Im Gegenzug war es Benjamin Schiller, der fast das 2:0 erzielte. Das Tor fiel dann in der 27. Spielminute durch Luca Pluta, der zwei Minuten später bereits für die Spielentscheidung sorgte, als er mit seinem 21. Saisontreffer auf 3:0 erhöhte. Zwar hatten Jonathan Schneider und Anton Harbaum vor dem Pausenpfiff noch die Chance auf ein weiteres Nieskyer Tor, aber beide scheiterten am Sebnitzer Schlussmann. So ging es mit der 3:0-Führung in die Halbzeitpause.

Die zweite Hälfte begann mit einem Freistoß an der Strafraumgrenze für die Nieskyer. Pascal Löper schlenzte den Ball ins Dreiangel, aber der Sebnitzer Torwart konnte mit einer Glanzparade gerade noch so das 4:0 verhindern. Kurz darauf setzte sich Anton Harbaum über außen durch. Seine Hereingabe verpasste Pascal Löper knapp. Nach einer Ecke für Niesky durch Löper ergab sich dreimal nacheinander die Möglichkeit zum Torerfolg, aber jedes Mal scheiterte man an der Hintermannschaft der Sebnitzer.

Eine Stunde war gespielt, dann konnten die Nieskyer Fans wieder jubeln. Florian Zieschang stand am langen Pfosten goldrichtig, als er eine Hereingabe nutzte und den Ball über die Linie drückte. Nach dem 4:0 brachte der Nieskyer Trainer Enrico Kuntke frische Kräfte.Die aktuellen A-Jugendspieler wirbelten nochmals die Gästeabwehr durcheinander. Eine der herausgespielten Chancen nutzte dann der eingewechselte Tillmann Olschok mit seinem ersten Treffer für die Nieskyer Eintracht zum 5:0 in der 67. Spielminute.

In der 80. Spielminute wurde es dann emotional in der Nieskyer Jahnsportstätte. Eine Fußballkarriere über die Stationen FC Oberlausitz Neugersdorf – Einheit Kamenz – Lipsia Eutrizsch – Chemie Leipzig – FC Oberlausitz Neugersdorf – Eintracht Niesky ging zu Ende. Eintrachts „Kapitän“ – Sebastian Berg – beendete nach rund 100 Spielen für den FV Eintracht Niesky (Punkt-, Pokal- und Testspiele) seine aktive Fußballer-Laufbahn. Begleitet unter starken Beifall und Dankesworten durch den Stadionsprecher verließ er das Feld. Er prägte die Nieskyer Eintracht in den letzten drei Jahren auf und neben dem Platz. Die Eintracht-Kicker wünschen ihm jetzt alles Gute in seiner neuen Heimat in Leipzig.

Nachwuchskicker bekommen Chance

In den letzten Spielminuten passierte dann nicht mehr viel und so endete das Spiel mit einem verdienten 5:0 Erfolg. Damit endet für die Nieskyer Eintracht eine erfolgreiche Saison mit am Ende einem souveränen Tabellenplatz zwei. Mit 21 Siegen, 14 Spielen zu Null, 94 erzielten Toren und nur 26 Gegentreffern stellt man den besten Angriff und die beste Abwehr der Landesklasse Ost. Außerdem ist man die beste Heimmannschaft der Liga. Für die Nieskyer Eintracht spricht, dass es gelungen ist, immer wieder neue junge Nachwuchskicker in den Kader zu integrieren. Wozu dieser „Mix“ im Stande ist, zeigte das Spiel beim Dresdner SC, wo man den Aufsteiger zur Landesliga besiegen konnte. Ausschlaggebend dafür, dass die Dresdner die Nieskyer Mannschaft in der Rückrunde noch abfangen konnte, waren zu viele Ausrutscher im Frühjahr.

Auch wenn es zum zweiten Mal nacheinander für die Nieskyer nicht zum Aufstieg reichte, gibt es keinerlei Gründe, in Kritik zu verfallen, denn man muss diesen zweiten Platz als Erfolg werten.Im Rahmen des letzten Heimspiels der Nieskyer wurden zwei weitere Spieler verabschiedet. Vincent Wobst zieht es nach einem Jahr berufsbedingt zurück nach Dresden. In Erinnerung bleiben seine zwei Tore im Pokalspiel gegen Borea Dresden, eine Grundlage für das Weiterkommen in der ersten Sachsen-Pokalrunde und dem später folgenden Highlight-Spiel gegen Dynamo Dresden. Die Fußballkarriere ging am Sonntag auch für Pawel Odrzywolski zu Ende. Ein Kreuzbandriss zwingt den „Oldie“, mit 41 Jahren die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. Über vier Jahre war er fester Bestandteil des Nieskyer Teams. Es wird nicht lange dauern, bis sich der Blick der Nieskyer auf die neue Saison richtet. Am zweiten Augustwochenende starte bereits wieder die neue Saison. (al)