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Niesky/Weißwasser: AfD-Kandidat Kuhnert erneut vorn

Vor fünf Jahren gewann der AfD-Kandidat nur ganz knapp gegen den CDU-Bewerber. Nun kam es ganz anders.

Von Sebastian Beutler
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Roberto Kuhnert verteidigt sein Direktmandat im Wahlkreis Niesky/Weißwasser.
Roberto Kuhnert verteidigt sein Direktmandat im Wahlkreis Niesky/Weißwasser. © AfD Sachsen

Den Trend gab Quitzdorf am See vor. Die kleine Gemeinde bei Niesky schaffte es als Erste im Wahlkreis Niesky/Weißwasser, die Ergebnisse auszuzählen.

Roberto Kuhnert kam hier bei den Erststimmen auf 50,5 Prozent, Tilmann Havenstein von der CDU nur auf 25,5 Prozent und der Autohändler Sylvio Arndt auf 9,4 Prozent. Arndt wohnt in Quitzdorf am See, hatte bei der Landratswahl 2022 hier zweistellige Ergebnisse eingefahren, für ihn ein enttäuschendes Ergebnis, zumal er im Laufe des Abends auch vom Kandidaten des BSW, Hans-Ullrich Hinner, von Rang drei im gesamten Wahlkreis verdrängt wurde.

Die AfD aber schaffte es bei dieser Wahl flächendeckend im Wahlkreis Niesky/Weißwasser zu dominieren. Vor fünf Jahren hatte Kuhnert das Direktmandat nur mit 900 Stimmen Vorsprung gewonnen, bei den Zweitstimmen lag sogar die CDU mit 500 Stimmen vor der AfD. Doch bei der Neuauflage des Duells in diesem Jahr konnte die CDU und ihr Bewerber Tilmann Havenstein nichts gewinnen. Selbst im Wohnort von Havenstein, in Rietschen, lag Kuhnert mit 37,6 Prozent der Stimmen vor dem CDU-Bewerber mit 36,6 Prozent.

Der 61-jährige Roberto Kuhnert ist vor Kurzem nach Bad Muskau gezogen. Seit 2019 sitzt er im Dresdner Landtag, gilt als ein Vertrauter von Tino Chrupalla. In dessen Wohnort Gablenz erzielte Kuhnert mit 53 Prozent der Erststimmen eines der besten Ergebnisse im Wahlkreis. Je nördlicher die Gemeinden lagen, umso ländlicher sie sind, umso höher fielen die Wahlergebnisse für die AfD aus.

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Kuhnert zeigte sich in einer ersten Reaktion gegenüber der SZ zufrieden mit dem erneuten Gewinn des Direktmandats, obwohl er sich von den Kommunen bei der Aufstellung von Wahlplakaten benachteiligt fühlte. Seinen Erfolg führte er auf seine „intensive Arbeit in den letzten Jahren zurück“, er habe die Kontakte zu den Leuten gepflegt. Andererseits aber sei er auch ernüchtert, weil sich in Dresden für die AfD nichts ändert. Am Wahlabend zeichnete sich ab, dass die CDU mit weiteren Parteien erneut die Regierung stellen könnte, sofern die Regierungsgespräche erfolgreich verlaufen.