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Kreis Görlitz: Verein belebt die Wies’n-Tradition wieder

Oktoberfeststimmung ist am Sonnabend in Mücka angesagt - nach einem Jahr Pause. Erstmals kassiert der Heimat-Kultur-Klub Eintritt.

Von Steffen Gerhardt
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Sie sind schon in Oktoberfest-Stimmung, die Klub-Mitglieder Mandy Timmig, Kerstin Kiese, Uta Waschnick und Ute Rustler. Sie  haben René Kieschnick im Griff.
Gemeinsam organisieren sie die Mücksche Wies’n.
Sie sind schon in Oktoberfest-Stimmung, die Klub-Mitglieder Mandy Timmig, Kerstin Kiese, Uta Waschnick und Ute Rustler. Sie haben René Kieschnick im Griff. Gemeinsam organisieren sie die Mücksche Wies’n. © André Schulze

Es gibt sie wieder, die "Mücksche Wies’n". Als kleine Alternative zum Münchener Oktoberfest. Dirndl und Lederhose sind die richtige Kleidung, wenn der Heimat-Kultur-Klub Mücka am Sonnabendnachmittag auf die Wies’n, also auf den Sportplatz in Mücka einlädt.

Der Verein musste sich mit der Frage auseinandersetzen, machen wir wieder ein Oktoberfest oder nicht? Denn im vergangenen Jahr ist das Fest ausgefallen, weil sich nicht ausreichend Leute um die Vorbereitung kümmerten. Das Jahr zuvor war noch der Corona-Nachhall. Da gab es nur ein kleines Fest. Aber Einschlafen lassen wollen die Klub-Mitglieder diese Tradition nicht. "Am Ende sind wir uns einig gewesen, für eine Neuauflage zu sorgen", sagt René Kieschnik vom Organisationsteam.

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Mit der Vorbereitung kam aber schnell die Ernüchterung: "Die Preise hatten sich zwischenzeitlich verdoppelt beziehungsweise sind um ein Drittel gestiegen", sagt Kieschnik. Nicht nur was die Gastronomie betrifft, auch was sonst noch zu einem Fest gehört, hat inzwischen andere Summen. Daher ist der Verein froh, dass zum Beispiel Autowerkstattbesitzer Markus Kiese sich finanziell am Festzelt beteiligt. Seine Frau Kerstin ist mit einer der Organisatoren. Sie kennt den finanziellen Spielraum des Vereins.

"Trotz der Unterstützung kommen wir nicht umhin, erstmals Eintritt zu verlangen", ergänzt René Kieschnik. Das sind fünf Euro. Dafür gibt es musikalische und sportliche Abwechslung im Stundentakt über den Nachmittag bis abends zum 13. Wies’n-Fest.

Heimatfreunde schließen sich dem Klub an

Dass in Mücka den Vereinen die Leute ausgehen, merkt man am Vereinsnamen. Aus dem Klub Mücka ist der Heimat-Kultur-Klub geworden. Der bisherige Heimat- und Kulturverein hat sich aufgelöst, vorwiegend aus Altersgründen und fehlendem Nachwuchs. Eine Handvoll Mitstreiter wollen aber weiter in einem Verein sein und schlossen sich den Klub-Leuten an. Ihr gemeinsames Domizil ist nun die Heimatstube über der Turnhalle. Denn der bisherige Klub-Sitz ist seinen Mitgliedern zu teuer geworden - und die Gemeinde gewährt keinen Zuschuss zu den Mietkosten. Mit einem Grillfest wurde vergangenes Jahr Abschied von diesem Domizil genommen.

Somit ist es die "alte Garde", die das Klubleben hochhält. Vor 20 Jahren, bei der Vereinsgründung, stand vor dem Klub noch das Wort "Jugend", erzählt René Kieschnick. 40 junge Leute zählte der Jugendverein. "Heute sind wir zwar auch noch rund 40 Mitglieder, aber viele sind über Deutschland verstreut und haben Familie."

Umso wichtiger ist es den Klubmitgliedern, zusammen mit den verbliebenen Vereinen von Feuerwehr, Sportgemeinschaft und Oberschule im Dorf etwas loszumachen. Winterwanderung, Schlachtfest, Hexenbrennen, Maibaumwerfen, die Wies’n, Weihnachtsmarkt - das sind übers Jahr die geselligen Höhepunkte in Mücka. Aber es gab auch mal die "Heidelandspiele", bei denen Kraft und Geschicklichkeit von den Teilnehmern gefordert waren. Werden sie fortgeführt?

Der Klub Mücka trifft sich jeden Donnerstagnachmittag in der Heimatstube in der Turnhalle. Das ist die Gelegenheit zum Vorbeischauen und auch zum Mitmachen.

Programm der Mücksche Wies’n am Sonnabend: 14 Uhr Fußball Gebelzig - Herwigsdorf, 15 Uhr Auftritt Kita "Storchennest", 15.30 Uhr Programm der "Tanzmäuse", 16 Uhr Fußball Gebelzig - Zittau, 16 bis 18 Uhr Oberlausitzer Blasmusikanten, 17 Uhr Freibieranstich vom Bürgermeister, 20 Uhr Maßkrug stemmen, 21.30 Uhr Abendprogramm mit DJ Mario im Festzelt.