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Ministerbesuch im Baumarkt

Die mittelständische Landmaxx BHG GmbH sucht ständig neue Wege, um neben den großen Baumärkten zu bestehen. Das interessiert auch die Politik.

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© Norbert Millauer

Von Ines Scholze-Luft

Coswig. Ihn muss Martin Dulig dann doch mal hoch heben, den großen, schweren Stemmhammer. Deshalb war Sachsens Wirtschaftsminister allerdings am Donnerstag nicht in die Zentrale der Landmaxx BHG GmbH nach Coswig gekommen. Sondern weil er wissen wollte, wie das mittelständische Familienunternehmen sich am Markt behauptet. Was es mit Erfolg seit Jahren tut und auch deshalb beim Wettbewerb „Sachsens Unternehmer des Jahres“ 2017 unter den besten Fünf landete – bei knapp 60 Wettbewerbsteilnehmern.

„Die nominierten Unternehmerinnen und Unternehmer gehen mutig, engagiert und ideenreich neue Wege. Sie sind Vorbilder und zeigen, dass Wandel nicht gleich Gefahr, sondern auch neue Chancen bedeuten kann“, so der Minister. Auch Landmaxx will als Baumarkt, Baustoff- und Gartenbedarfshändler private und gewerbliche Kunden immer besser betreuen.

Als Nahversorger auf dem Land, mit 126 Mitarbeitern in elf Standorten hauptsächlich in Sachsen. Bei Landmaxx soll auch der 80-Jährige, der nicht erst 30 Kilometer zum nächsten Markt fahren will, gut aufgehoben sein, sagt Geschäftsführer Stephan Namokel (65). Deshalb bemüht sich das Unternehmen um Sortimentstiefe wie im großen Baumarkt. Und denkt gleichzeitig an die ländlichen Bedürfnisse. Mit Hühner- und Ziegenfutter, mit all dem, was so gebraucht wird an Zutaten beispielsweise fürs Mosten und Wursten. Ein elektronisches Warenwirtschaftsystem ermöglicht es, Trends bei den Kunden und ihren Bedürfnissen schnell zu erkennen.

Zum Firmenkonzept gehört auch die Idee vom Baumarkt, der zum Kunden kommt, der die Privatkunden daheim abholt, sagt Stephan Namokel. Und nennt als Beispiel den Eigenheimbauer, der noch einen schönen Garten samt Carport haben möchte. Der Landmaxx-Außendienstler findet den Bauherrn, unterstützt ihn fachlich und kaufmännisch, bietet Beratung in seinem extra dafür eingerichteten Bus an. Drei Mitarbeiter sind in dieser Mission schon unterwegs.

Für Stephan Namokel und seinen Sohn Marcus (44), ebenfalls im Unternehmen tätig, weist das Stichwort Mitarbeiter allerdings auch auf ein Problem hin. Denn gute Leute sind schwer zu bekommen, werden deshalb so intensiv gesucht wie weitere Standorte. Das beschäftigt den Geschäftsführer – er stammt ursprünglich aus Friedewald, war vormals in Heidelberg ansässig –, seit er vor reichlich zwölf Jahren im Urlaub in seiner früheren Heimat von der Insolvenz der BHG hörte und dort einstieg. Marcus Namokel ist ebenfalls seit einiger Zeit in Sachsen daheim, hat in Wiesbaden eine eigene Werbeagentur, die auch für Landmaxx arbeitet.

Ein weiteres aktuelles Thema: Die Folgen des Brandes der Lagerhalle an der Auerstraße im November. Der Brandstifter wurde noch nicht gefunden, sagt Stephan Namokel. Die Halle soll neu aufgebaut werden, neben dem Markt, von einem Komplettumbau mit Drive-in ist die Rede. Investitionskosten circa eine Million Euro. Wir sind jetzt in den Planungen, wollen noch dieses Jahr anfangen mit dem Bau, sagt der Geschäftsführer. Der Brand hatte einen Schaden von 450 000 Euro bei Gebäude und Material verursacht.