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Fast Food-Hunger: So viel gibt der Kreis Meißen für Burger, Pommes und Co. aus

Die Gewerkschaft NGG rechnet vor, wie viel Geld im Landkreis Meißen vergangenes Jahr für Fast Food ausgegeben wurde - und fordert höhere Löhne in der Systemgastronomie.

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Fußball und Fast Food gehören für viele zusammen, meint die NGG.
Fußball und Fast Food gehören für viele zusammen, meint die NGG. © dpa/Christoph Schmidt

Landkreis. Hunger öffnet das Portemonnaie: Rund 90 Millionen Euro haben die Menschen im Landkreis Meißen im vergangenen Jahr für Essen in der Systemgastronomie ausgegeben. Das hat die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) mit einer Umsatzberechnung ermittelt und in einer Pressemitteilung verkündet. Pro Kopf sind das im Schnitt 375 Euro, oder etwa 63 McDonald's Big Macs (Stückpreis 5,89 Euro).

Systemgastronomie betreibt, wie die Website des Branchenverbands Dehoga erklärt, "wer entgeltlich Getränke oder Speisen abgibt, die an Ort und Stelle verzehrt werden können, und über ein standardisiertes und multipliziertes Konzept verfügt, welches zentral gesteuert wird". Der Branchenzweig wird oft mit Schnellrestaurants und Fast-Food-Ketten gleichgesetzt.

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90 Millionen sind eine beträchtliche Zahl, doch die Fußball-EM könnte den Appetit auf schnelles Essen noch einmal deutlich steigen lassen, wie die NGG voraussagt. Vor diesem Hintergrund moniert die Gewerkschaft die Lohnsituation der Angestellten in der Systemgastronomie. Bei einem Stundenlohn von 12,61 Euro - 20 Cent über dem gesetzlichen Mindestlohn - habe die Branche nach Corona und Inflation einen "enormen Nachholbedarf". "Ein ‚Big Mac‘-Menü kostet schon knapp zwölf Euro", vergleicht Thomas Lißner von der NGG.

Die Gewerkschaft fordert deshalb konkret einen Einstiegslohn von 15 Euro pro Stunde. "Wer schon Erfahrungen im Job hat, soll im Monat mit 500 Euro zusätzlich nach Hause gehen", so Lißner weiter. Auch die Ausbildung bei McDonald’s, Burger King, KFC, L’Osteria, Vapiano & Co. solle attraktiver werden: Die Gewerkschaft fordert für den Ausbildungsstart eine Vergütung von 1.150 Euro. Im dritten Ausbildungsjahr sollen Azubis dann mit 1.350 Euro nach Hause gehen – gut 120 Euro mehr als bislang.

Genau zwei Tage nach dem Ende der Fußball-EM, also am Dienstag, dem 16. Juli, kommen die Gewerkschaft NGG und der Bundesverband der Systemgastronomie zu ihrer ersten Verhandlungsrunde über einen neuen Tarifvertrag zusammen. (SZ)