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SZ + Meißen

Es klingt und schwingt auf dem Meißner Jüdenberg

Der Meißner Kultursommer lädt in der letzten Ferienwoche auf die Spielplätze der Stadt ein. An der Jahnhalle war ein Bergfest angesagt.

Von Harald Daßler
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Mit Hannes Heyne konnten die Kinder verschiedene Klangkörper aus Holz basteln.
Mit Hannes Heyne konnten die Kinder verschiedene Klangkörper aus Holz basteln. © Claudia Hübschmann

Meißen. Zwei Aststücke aus Bambusholz reichen aus. Sie müssen nur unterschiedlich lang sein, um eine Panflöte draus zu machen. Dazu müssen sie weiter ausgehöhlt, an den Enden etwas abgeschliffen und schließlich mit einem Gummibändchen verbunden werden. Die Kinder sind mit Begeisterung dabei, die Bambusstücke in klingende Instrumente zu verwandeln.

Dabei hilft ihnen Hannes Heyne von der Klanghütte Weinböhla. Mit dem Material und Werkzeug, das er mitgebracht hat, lassen sich auch Klanghölzer, summende Bienen oder Nussrasseln bauen, sodass kleinere und größere Kinder hier kreativ werden können. Manche der kleinen Bastler sind mit Oma oder Opa erschienen – hier sind sie gern gesehene Helfer.

Die Werkstatt im Freien ist auch an diesem Mittwochnachmittag gut besucht, als sie Station auf dem Jahnhallen-Areal macht. Als Teil des Projekts "Auf die Spielplätze, fertig … los!" zieht sie in dieser letzten Ferienwoche durch die ganze Stadt, um mit den jüngsten Meißnern kreativ zu werden. Vormittags sind die Anleiter in Kindereinrichtungen unterwegs, am Nachmittag dann auf Spielplätzen. Dank der Förderung durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Tourismus und Kultur können alle Angebote kostenfrei genutzt werden.

Robert Quentin half beim Verknüpfen von Zweigen an einem "Objekt", das in Form einer Hütte entstand.
Robert Quentin half beim Verknüpfen von Zweigen an einem "Objekt", das in Form einer Hütte entstand. © Claudia Hübschmann

An diesem heißen Nachmittag erweist sich das Gelände an der Jahnhalle auf dem Jüdenberg als ideal für dieses Angebot. Die Bäume spenden Schatten, Bänke und Wiesen laden zum Ausruhen ein. Das wissen auch diejenigen zu schätzen, die an einer Art Hütte mit bauen. Dafür können sie dünne Äste aus Haselholz verwenden, die Robert Quentin gemeinsam mit seiner Tochter Ronja im Moritzburger Wald gesammelt und entlaubt hat. Die kleinen Baumeister haben sichtlich Spaß am Einbau der Zweige. Robert Quentin hilft ihnen beim Verknüpfen und Befestigen. Auch hier können sie auf Unterstützung durch den einen oder andere Opa oder Papa bauen.

Auch Traumfänger können hier entstehen. Der Fotograf und Grünkünstler Robert Quentin ist in dieser Woche gemeinsam mit den Meißner Künstlerinnen Sylvia Fenk und Nora Maria Bräuer auf den Meißner Spielplätzen unterwegs. Bereits zum vierten Mal ist dieses Angebot an die Kleinen fester Bestandteil im Programm des Meißner Kultursommers. Die Angebote orientieren sich am Jahresmotto der Stadt "Natürlich schön!", erläutert Kulturreferentin Sara Engelmann, wie die Idee entstand, die Kinder mit dem kreativ werden zu lassen, was die Natur zu bieten hat.

Musikalische Reise nach Ungarn

Für das Bergfest am Mittwoch der Kultursommer-Woche für Kinder haben sich die Veranstalter etwas Besonderes einfallen lassen – und fünf Musiker der Elbland Philharmonie Sachsen auf den Jüdenberg eingeladen. Sie unternehmen mit ihren kleinen Zuhörern sowie deren Eltern und Großeltern eine musikalische Reise nach Ungarn.

Zwischen den Werken des Komponisten Béla Bartók stellt Solo-Kontrabassist Andreas Dude sein Instrument sowie die Geigen, die Bratsche und das Cello seiner Musiker-Kollegen vor. Dabei können die Kinder genau hinschauen und erleben, wie hohe und tiefe Töne entstehen und wie sie durch die Fingerfertigkeit der Streicher variiert werden können.

Musiker der Elbland Philharmonie Sachsen führten ihre Streichinstrumente vor – und spielten zum Csardas-Tanz auf.
Musiker der Elbland Philharmonie Sachsen führten ihre Streichinstrumente vor – und spielten zum Csardas-Tanz auf. © Claudia Hübschmann

Außer den Saiten ihrer Streichinstrumente bringen die Musiker auch das Publikum auf dem Spielplatz zum Schwingen. Sie folgen der Einladung zum Csardas, sich aus Liegestühlen und von Decken auf er Wiese zu erheben. Gemeinsam tanzen sie.

Mit herzlichen Worten bedankt sich Sara Engelmann bei den Musikern und Künstlern für diesen wunderbaren Nachmittag auf dem Jüdenberg. Die nächsten Stationen des Kultursommers für Kinder sind die Spielplätze am Beyerleinplatz (1. August ab 15 Uhr) und im Käthe-Kollwitz-Park (2. August ab 15 Uhr). Und sie hat eine weitere Einladung parat – zum Weltkindertagskonzert am 20. September auf dem Meißner Markt.