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Meißen

Schule an der Nassau bekommt mehr Platz zum Lernen

Die Schule an der Nassau bekommt einen Erweiterungsbau. Die Arbeiten an dem neuen Haus kommen gut voran. Nun war Richtfest.

Von Andre Schramm
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Landrat Ralf Hänsel machte einen guten Job beim Einschlagen der Nägel. Schulleiter Lars Röder (l.) und Architekt Christian Schaufel schauten zu.
Landrat Ralf Hänsel machte einen guten Job beim Einschlagen der Nägel. Schulleiter Lars Röder (l.) und Architekt Christian Schaufel schauten zu. © Claudia Hübschmann

Meißen. "Wer will fleißige Handwerker sehen, der muss …": Die Jungs und Mädchen der Schule an der Nassau, genauer noch die "Nassau-Spatzen" sorgten für einen gelungenen musikalischen Auftakt für das Richtfest. Kreisräte, Meißens Bürgermeister, und auch der Landrat waren bei der Zeremonie dabei. Fleißig waren die Handwerker in der Tat. Die Arbeiten für den Erweiterungsbau hatten erst im März begonnen. Inzwischen steht der Rohbau, und das Bäumchen mit bunten Bändern – für jede Klasse mindestens eins.

Landrat Ralf Hänsel warf in seiner Rede ein Blick zurück. Die Finanzierung des Projektes war nicht ganz einfach gewesen. Im Oktober 2022 hatte es einen Kreistagsbeschluss gegeben. Baukosten damals: 2,9 Millionen Euro, inklusive 1,7 Millionen Euro Fördermittel. "Das wäre gut darstellbar gewesen", so der Landrat. Im Sommer 2023 gab es dann eine Ablehnung seitens des Fördermittelgebers. Der Kreistag entschied daraufhin, den Erweiterungsbau aus eigener Tasche zu bezahlen – für inzwischen 3,23 Millionen Euro. "Die Kapazitäten der Nassau-Schule entsprachen schon seit Jahren nicht mehr den gestiegenen Schülerzahlen", erklärte Hänsel die Dringlichkeit des Vorhabens.

Enormer Zulauf in den letzten Jahren

Mit der Erweiterung rückt die Schule an der Nassau näher an die Ziegelstraße heran. Das neue Haus C wird perspektivisch über drei Klassenräume, zwei Gruppenräume, einen Therapieraum und ein Pflegebad verfügen. Hinzu kommen Sanitärräume. Eine Verbindung zu den Bestandsgebäuden wird es auch geben. Eingebaut werden außerdem eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und Solaranlagen auf dem Dach. Letztere werden dann auch zwei neue Ladesäulen für Autos auf dem Schulgelände mit Strom versorgen.

Schulleiter Lars Röder freute sich, dass es so gut vorangeht. "Wir haben jetzt 15 Klassen mit insgesamt 120 Schülerinnen und Schülern, Tendenz steigend", sagte er. Die drei neuen Klassenräume, so Röder weiter, seien gedanklich schon gefüllt. "Wir platzen aktuell aus allen Nähten, mussten schon einen Therapie- und Werkraum sowie ein Zimmer für Musik und Bewegung zu Klassenzimmer umfunktionieren", sagte er. Ob die Schule mit der Investition in die Lage versetzt wird, zusätzliche Schülerinnen und Schüler aufzunehmen, war noch nicht klar. Laut Landratsamt kann die Kapazität der Schule um 20 Schülerinnen und Schüler erhöht werden. Auch 14 neue Pädagogen sollen eingestellt werden.

Für den enormen Zulauf an der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung gibt es indes keine abschließende Erklärung. "Das ist europaweit ein Thema. Es gibt dazu bisher keine umfassende Untersuchung, lediglich Erklärungsansätze. Letztere sehen u.a. den medizinischen Fortschritt als einen Grund", so Röder weiter. Schulziel ist es, dass die Absolventen später ihren Alltag allein meistern, und im Idealfall ins Berufsleben starten können. "Auch außerhalb einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung", so Röder weiter. Das funktioniere hin und wieder ganz gut.

Voraussichtlich im Februar 2025 soll der Bau abgeschlossen sein. Dann können Kinder zusammen mit Lehrkräften und Betreuern in das neue Gebäude einziehen. Für den Erweiterungsbau hatte die Stadt Meißen zuvor das entsprechende Grundstück an den Landkreis (Schulträger) verkauft.