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Klipphausen: BFW-Wählerliste setzt auf gelebte Dorfgemeinschaften

Das Bündnis Freie Wählergemeinschaft ist die bislang stärkste Liste im Gemeinderat. Es setzt auf die Gestaltung des Dorflebens und das Vertrauen in die Verwaltung.

Von Uta Büttner
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Das Bündnis Freie Wählergemeinschaft Klipphausen tritt mit 13 Bewerbern für den Gemeinderat und 17 für die Ortschaftsräte an.
Das Bündnis Freie Wählergemeinschaft Klipphausen tritt mit 13 Bewerbern für den Gemeinderat und 17 für die Ortschaftsräte an. © Elisabeth Steiner

Klipphausen. Das Bündnis Freie Wählergemeinschaft Klipphausen (BFW) geht zu den Kommunalwahlen am 9. Juni mit 13 Bewerbern für den Gemeinderat ins Rennen. Mit Falk Winkler kandidiert erstmals ein BFW-Mitglied für den Kreistag. Als aktuell stärkste Liste im Klipphausener Gemeinderat mit acht Plätzen wollen die Mitglieder laut Klaus Peter Vogt an die nach eigener Aussage erfolgreiche Arbeit in den vergangenen fünf Jahren anknüpfen. „Wir stehen für eine parteiunabhängige Politik und setzen uns für eine starke und demokratische Gemeinde Klipphausen ein. Uns ist eine lösungsorientierte und sachliche Arbeit in den Gremien wichtig.“

Man könne es nicht allen recht machen, „wir möchten jedoch die Belange möglichst vieler Bürger und Altersgruppen berücksichtigen“, informiert er. Besonders wichtig sei der BFW die Stärkung der Wirtschaft in der Gemeinde. „Wir stehen für eine Fortführung der soliden Kommunal-, Steuer- und Finanzpolitik. Durch die Unterstützung und Erweiterung der Gewerbegebiete wollen wir die vorhandenen Arbeitsplätze in der Gemeinde sichern und neue schaffen.“

Ein großes Anliegen sei die Stärkung und Unterstützung der Dorfgemeinschaften. Marcus Lorenz, aktuell Ortsvorsteher in Scharfenberg, sei besonders die Kinder- und Jugendarbeit wichtig. So habe er sich, gemeinsam mit Gemeinderätin Steffi Horst, für zwei zusätzliche Erzieher in der Kita Scharfenberg eingesetzt, die bei Bedarf auch in anderen Kita-Einrichtungen in der Gemeinde arbeiten können. „Eine gelebte Dorfgemeinschaft liegt mir sehr am Herzen“, sagt Lorenz. Er ist zudem Hauptorganisator des Schul- und Heimatfestes Scharfenberg.

Unter anderem durch diesen Posten habe er sein Netzwerk erweitert, auf das er bei Bedarf und Anfragen zurückgreifen könne. Steffi Horst ergänzt, dass sie als Gemeinderäte aufgrund ihrer besseren Vernetzung Vereinen oder vereinsnahen Gemeinschaften bei deren Ideenumsetzung helfen können. Zum Beispiel müsse man wissen, dass es für verschiedenes auch einen kleinen Obolus von der Gemeinde gibt, sagt Lorenz. Oder man könne sich laut Horst auch Hilfe beim Bauhof holen.

Ziel: Verbesserung der Lebensqualität auf den Dörfern

Vermitteln und mitmachen, so sei die Devise. Zum Beispiel, wie einst in Polenz geschehen: Bei einem Feuer wurde eine Box aufgestellt, mit der Aufforderung, Zettel mit Wünschen abzugeben. Zu einem gelebten Dorf gehöre auch, so Lorenz, dass alle ein wenig die Augen offenhalten, um Geschaffenes zu erhalten. Als Beispiel nennt er die bereits zweimalige Zerstörung der Verkehrsbuddy am Spielplatz in Scharfenberg. Es müsse noch mehr in die Köpfe der Einwohner hinein, „dass wir als Ansprechpartner da sind. Die Gemeinderäte und Ortschaftsräte“, sagt Lorenz.

Als Beispiel für eine gut entwickelte Dorfgemeinschaft nennt Thoralf Münch, aktuell Gemeinderatsmitglied, Weistropp. Dort werden Dinge über eine Whatsapp-Gruppe organisiert. Der Gauernitzer Ortsvorsteher Thomas Petrich meint: „Wir möchten zur Verbesserung der Lebensqualität der Bürger in den Dörfern beitragen, indem wir die Gemeinschaft stärken und unsere ländliche Gemeinde sowie ihre Ortsteile als attraktive, lebendige und zukunftsfähige Lebensräume gestalten.“

Sicherheit für Kinder und öffentliche Verkehrsmittel

Ein weiteres Anliegen der BFW sei die Mobilitätswende auf dem Land, sagt Steffi Horst. „Wir ringen für eine Erhöhung der Bustaktung und die Schaffung von Rufbussen zu den Hauptbuslinien.“ So sei es Stefan Kuhnert trotz vieler Versuche bisher nicht gelungen, dass die Dresdner Buslinie 68 mit Endhaltestelle in Niederwartha noch die kurze Strecke bis Weistropp fahre. Die Verkehrsverbände DVB und VGM können sich nicht einigen. Zudem kämpfe man dafür, dass der Schulbus bis zur Grundschule Naustadt fährt. Extra dafür wurde einst die Wendeschleife gebaut. Mit dem Klipphausener Bauamtsleiter sei das Thema bei der VGM jetzt wieder angeschoben worden, informiert Lorenz.

Wichtig sei, Ideen zu haben, die vor allem in den Ortschaftsräten entstehen, sagt er. Und sobald es ein Förderprogramm gebe, zum Beispiel über Leader, könne man dann in die Umsetzung gehen. Zum Beispiel sei ein gemeinsames Layout für Info-Tafeln in der Gemeinde geplant.

Bezüglich der Arbeit im Gemeinderat sagt Thoralf Münch, „wir können alles nur mit der Verwaltung machen.“ Und Steffi Horst meint dazu, „ich finde es mutig, die Verwaltung kontrollieren zu wollen. Ich finde, das steht mir nicht zu, das kann ich fachlich nicht.“ Das könne aktuell kein Gemeinderat. Man müsse mit der Verwaltung arbeiten, betont sie. Wenn man kontrollieren wolle, schaffe das kein Vertrauen. „Grundvertrauen muss da sein.“