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Neue Ausstellung in der Bibliothek Weinböhla

Insgesamt 20 Werke von Heimatmaler Manfred Beyer und seinem Sohn Uwe gibt es in der Weinböhlaer Bibliothek zu bestaunen. „Rückblicke, Einblicke“ heißt die neue Ausstellung.

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Uwe Beyer beim Aufbau der Ausstellung in der Bibliothek.
Uwe Beyer beim Aufbau der Ausstellung in der Bibliothek. © Kathrin Kohler-Thomas

Von Julian Wolf

Weinböhla. An den Weinböhlaer Heimatmaler Manfred Beyer erinnert anlässlich seines zehnten Todestages seit September die Ausstellung „Rückblicke, Einblicke - Manfred und Uwe Beyer in Erinnerung an Manfred Beyer“ im Foyer der Bibliothek Weinböhla. Geboren wurde Manfred Beyer 1937 in Erfurt, er lebte seit 1958 in der Weinböhlaer Wettinstraße. Als ausgebildeter Kunstpädagoge lehrte er unter anderem an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und war seit 1992 künstlerischer Leiter der Jugendkunstschule der Stadt und des Landkreises Meißen. Am 4. April 2014 verstarb der Maler, Grafiker und Kunsterzieher in seinem Weinböhlaer Zuhause.

20 Zeichnungen und Gemälde

Insgesamt 14 Werke von Manfred Beyer und sechs von seinem Sohn sind in Weinböhla ausgestellt. Direktmotive aus Weinböhla und der Umgebung wie Oberau und Moritzburg finden sich in der Bibliothek. „Es war meine Intension, vorrangig Feder- und Tusche-Zeichnungen zu zeigen, die Landschaften darstellen. Ein paar Gemälde auf Holzfaser-Platten und Leinwänden sind natürlich auch dabei“, sagt Uwe Beyer. Direkt rechts am Eingang zur Bibo findet sich ein großes, quadratisches Bild vom Moritzburger Fasanenschlösschen. Das habe Manfred Beyer gern gemalt.

„Gerade die Zeichnungen sind mir persönlich sehr wichtig“, beginnt Uwe Beyer, der durch seinen Vater an die Kunst gekommen ist und seit seinem Design-Studium als Lehrer und freischaffender Künstler arbeitet. „Die Zeichnungen sind entstanden, als ich selber gerade einmal zehn Jahre alt war. Mein Vater hatte eine unglaubliche Expressivität und eine mitreißende Begeisterung. Er hatte viele Schüler und konnte dies auch weitergeben. Das war seine Schärfe. Diese sehr persönliche Verbundenheit und Niederschrift zu Weinböhla findet sich absolut in der Ausstellung wieder“, erklärt Uwe Beyer.

„Seine Energie lag in der Linie“

Auf die Frage, was er empfindet, wenn er die Kunst seines Vaters betrachtet, antwortet er: „Es ist natürlich subjektiv gefärbt, aber ich finde seine Werke aus den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren sind seine stärksten. Die Werke sind nah an der Natur, aber in ihrer Tusche-Zeichnung - was die Details und Form betrifft - sehr reduziert. Mit wenig Linien versuchte mein Vater, den landschaftlichen Raum spontan zu schildern. Seine Energie lag in der Linie.“

Auch wenn Manfred Beyer bis heute bei Kunstprofessoren und Rezensenten vor allem für seine Tusche-Zeichnungen in Erinnerung geblieben ist, änderte er in der letzten künstlerischen Schaffensphase sein Arbeiten. In einem Interview vom 2. März 2000 erklärt er: „Während ich früher in meiner Arbeit vorwiegend Natur, Mensch und Landschaft abtastete und später die zum Bildzeichen aufarbeitete, fasziniert mich jetzt die freie Arbeit mit Farben und Formen. Dabei ist der Bogen weit gespannt. Streng Konstruktives im Konkret-Bild bewegt mich genauso wie das Spielen mit organischen Strukturen und das Eingliedern von Zeitzitaten. Gegen Transparentes, Organisches der Monotypie werden streng geschnittene, deckende Intensiv-Farbflächen geklebt und wieder übermalt, übersprüht.“

Diese Art von 180-Grad-Drehung überraschte Maler und Kunstexperte Dieter Beirich jedoch nicht, der Manfred Beyer „frei in seiner Äußerungsart“ nannte.

Die Ausstellung „Rückblicke, Einblicke“ in der Bibliothek Weinböhla, Kirchplatz 2, ist von Montag bis Mittwoch sowie Freitag von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Weiterführende Information zum Künstler Uwe Beyer findet man im Internet unter www.laborynth.de.