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Auf dem Weg zum Nordkap: Diera-Zehrener hat schon mehr als 750 Kilometer geschafft

Seit sechs Tagen ist Jan Noack mit seiner Ameise unterwegs. Sein Ziel ist das Nordkap. Bis Schweden ist er schon gekommen und seine Fangemeinde wächst.

Von Ines Mallek-Klein
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Am ersten Tag ging es für Jan Noack und seine Ameise von Diera-Zehren über Riesa bis nach Werder. Schlechtes Wetter gibt es beim ihm nicht- und auch nicht die falsche Kleidung.
Am ersten Tag ging es für Jan Noack und seine Ameise von Diera-Zehren über Riesa bis nach Werder. Schlechtes Wetter gibt es beim ihm nicht- und auch nicht die falsche Kleidung. © Jan Noack

Es ist Mittwochabend. Wir erreichen Jan Noack über das Handy. Er sitzt auf der Terrasse eines Ferienhauses im schwedischen Hishult, das gerade Bekannte von ihm angemietet haben. Der Grill wird angeheizt. Jan Noack ist zufrieden, die ersten gut 750 Kilometer liegen hinter ihm. Er ist am Sonnabendmorgen in Diera-Zehren mit seiner Ameise gestartet. Das Lastfahrzeug, Baujahr 1960, fährt nicht schneller als 15 Kilometer in der Stunde und soll ihn bis ans Nordkap bringen. Das sind 3.500 Kilometer hin, und auch wieder zurück.

Das alles muss Jan Noack im Stehen fahren und mit seinen Füßen lenken. "Ja, gefühlt gehen meine Beine bis zu den Schultern", sagt er und lacht. Zwölf Stunden sei er jeden Tag unterwegs und bislang lief alles gut. Keine Panne, keine ungeplanten Hindernisse und auch keine Umwege. Dabei fing am Sonnabendmorgen alles gar nicht so schön an. Statt blauem Himmel und Sonne bester deutscher Landregen auf dem Weg über Riesa bis nach Werder, der ersten Station seiner Reise. Hier machte Jan Noack mit seinem außergewöhnlichen Gefährt Station auf dem "Blütencamping Riegelspitze". Einen Campingplatz, den er seit seiner Kindheit kennt, denn hier hat er viele Urlaube mit seinen Eltern verbracht.

Am Dienstagmorgen und damit früher als geplant, erreicht Jan Noack die Fähre in Rostock, die ihn und seine Ameise nach Trelleborg brachte.
Am Dienstagmorgen und damit früher als geplant, erreicht Jan Noack die Fähre in Rostock, die ihn und seine Ameise nach Trelleborg brachte. © Jan Noack

Sonntagmorgen ging es dann weiter nach Plau am See. Der Fährmann, er nahm den Diera-Zehrener und seine Ameise kostenlos mit. Und Jan Noack tuckerte, mittlerweile bei strahlendem Sonnenschein, Richtung Rostock. Die Fähre hat er kurzfristig gebucht und ging dort schon am Dienstagmorgen um 6.30 Uhr an Bord. Das war deutlich früher als geplant und der Abenteurer konnte sich endlich einmal hinsetzen. Er wurde freudig begrüßt. Bekannte aus seinem Heimatlandkreis Meißen hatten von seiner Geschichte gelesen und folgen mittlerweile auch dem Instagram-Kanal, den Tochter Katja eigens angelegt hat. Sie grüßten den Diera-Zehrener und wünschten ihm gute Weiterreise Richtung Nordkap. Kopfschütteln über seinen Plan, die insgesamt 7.000 Kilometer für Hin- und Rückfahrt mit seiner Ameise absolvieren zu wollen, ernte er indes von einer Gruppe Polizisten, denen er in Rostock begegnet.

Von Trelleborg ging es dann weiter nach Bara, dort überraschten Jan Noack Bekannte seiner Eltern mit einem Besuch und schließlich nach Hishult zu fahren. Dort sind Bekannte des gelernten Installateurs gerade im Urlaub. Sie haben dem Weltenbummler ein Zimmer und ein Bett angeboten. Das nutze er gern, nach vier Nächten in seinem Häuschen. Auf die Frage, wie gut er denn schlafe, sagt Jan Noack: "zum Wachwerden brauche ich einen Wecker, also alles gut". Und ohnehin, als Motorradfahrer campe er oft und sei auch das Übernachten auf der Luftmatratze gewohnt.

Erster Zwischenstopp bei Bekannten seiner Eltern in Bara, gut zwölf Kilometer östlich von Malmö in Schweden gelegen.
Erster Zwischenstopp bei Bekannten seiner Eltern in Bara, gut zwölf Kilometer östlich von Malmö in Schweden gelegen. © Jan Noack

Unterdessen wächst seine Fangemeinde. Hier die Augenzeugen, die seine Fahrt freundlich hupend und winkend begleiten. Dort die Nachbarn und Freunde, die von der Familie über die Fortschritte bei der Tour informiert werden wollen. Aktuelle Bilder und kleine Hinweise zum Streckenverlauf stellt die Tochter auf Instagram zusammen. Ob sie sich Sorgen mache? "Also ich hätte den Mut nicht, so eine Tour allein zu wagen, dafür bewundere ich meinen Vati sehr", sagt sie gegenüber saechsische.de. Der sei technisch sehr fit und kenne seine Ameise in- und auswendig, sollte die unterwegs schlapp machen. Und für den Notfall sei er ADAC-Premiummitglied.