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Meißen: Nachschlag für das Weinberghaus

Das Kleinod auf dem Crassoberg soll nun auch äußerlich neu gestaltet werden. Dafür haben die Stadträte jetzt die Weichen gestellt.

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Von innen bereits saniert und nutzbar ist das Weinberghaus auf dem Crassoberg. Nun sind Dach und Fassade an der Reihe.
Von innen bereits saniert und nutzbar ist das Weinberghaus auf dem Crassoberg. Nun sind Dach und Fassade an der Reihe. © Claudia Hübschmann (Archiv)

Meißen. Dieses Kleinod ist nicht nur ein Gewinn für die Schule auf dem Crassoberg, sondern auch für die Stadt – darin waren sich alle einig, die im Februar zur Einweihungsfeier des denkmalgerecht sanierten Gebäudes erschienen waren. Für das historische Gebäude auf dem Gelände des früheren Stadtkrankenhauses, dessen Geschichte sich bis in das 16. Jahrhundert hinein verfolgen lässt, hat der die Freie Werkschule tragende Verein "Miteinander" sehr viel Mühe und Geld investiert.

Um die Arbeiten zur Sanierung abschließen zu können, haben die Stadträte jetzt einen Nachschlag für das Projekt bewilligt. Einstimmig fassten sie einen Beschluss, insgesamt 190.000 Euro für einen fünften Bauabschnitt bereitzustellen. Dabei geht es um die Arbeiten zur Sanierung von Dachstuhl und Dach sowie die denkmalgerechte Neugestaltung der Fassade. Das sind 90.000 Euro mehr als ursprünglich geplant. Da es bereits eine Fördermittel-Zusage aus den Programmen der Städtebauförderung gibt, kann mit einem höheren Zuschuss gerechnet werden. Der Eigenanteil, mit dem sich die Stadt an der Finanzierung beteiligt, liegt bei rund 30.000 Euro.

Durch die Sanierung des Kleinodes auf dem Crassoberg, gewinnt es einen Raum im Obergeschosse hinzu, in den sich Lerngruppen zurückziehen können. Zwei kleinere Räume im Erdgeschoss stehen für Projektarbeiten, Beratungen von Lehrern oder Elterngespräche zur Verfügung. Für die funktionsfähige Wiederherstellung der Räume und deren Anschlüsse an das Schulgelände sowie für einen Sanitäranbau wurden etwa 850.000 Euro investiert, wie die Geschäftsführerin der Freien Werkschule Dorothee Finzel vor der offiziellen Wiedereröffnung des Weinberghauses informierte. Mit den Arbeiten an Dach und Fassade, die noch in diesem Jahr beginnen, werden die Arbeiten zur Umgestaltung des Geländes auf dem Crassoberg abgeschlossen.

Überliefert ist, dass Heinrich von Maltitz zu Ilkendorf das Weinberghaus Mitte des 16. Jahrhunderts als Lusthaus für Sommeraufenthalte und Festlichkeiten erbauen ließ. 1890 schenkte der Oberinspektor der Königlichen Porzellanmanufaktur zu Meißen Gustav Ludwig Crasso das Haus samt Weinberg der Stadt Meißen. Verbunden war damit die Verpflichtung, auf dem Gelände ein städtisches Krankenhaus zu errichten. Das Häuschen diente dann bis in die DDR-Zeit hinein auch als Wohnhaus für Krankenschwestern. (SZ/da)